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Geliebter Feind

Geliebter Feind

Titel: Geliebter Feind
Autoren: LYNNE GRAHAM
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Carolines Enttäuschung spüren und fragte sich, was ihr Bruder sich dabei dachte. Caroline hatte viel Arbeit und Aufwand in diese Modenschau gesteckt, da wäre es durchaus angebracht, wenn ihr Ehemann ihr für das Erreichte seinen Respekt erwies. Andererseits … Support Systems, der Concierge Service, den die Familie betrieb, hatte kürzlich in Knightsbridge Fuß fassen können. Folge des Erfolgs waren längere Arbeitszeiten und wesentlich mehr Kunden, sodass auch mehr Leute hatten eingestellt werden müssen. Die angebotenen Dienste reichten von Hunde ausführen über Kleidung aus der Reinigung abholen bis hin zu Hauspersonal finden und Handwerker arrangieren.
    Sicherlich war das ein ganz anderes Leben, als Abbeys sexistisch-snobistischer Vater sich für sie vorgestellt hatte. Er hatte ihr sowohl Universitäts- wie auch Berufsausbildung verweigert. In den Augen ihres Vaters war sie ein Nichts gewesen, allein der Bruder zählte. Der alte Mann hatte die Tochter seine Irritation immer deutlich spüren lassen. Nur ein einziges Mal hatte ihr ein anerkennender Blick von ihm gegolten – an dem Tag, als sie Jeffrey heiratete. So als wäre die Heirat mit einem erfolgreichen Mann ihre einzige Errungenschaft.
    „Du siehst aus wie die Königin in Schneewittchen.“ Alice, ihre kleine Nichte, war hingerissen vom Aussehen der Tante.
    „Du meinst die Fiese, der der Spiegel immer sagen musste, wie schön sie ist, bis er zerbrach?“
    „Sie mag fies gewesen sein, aber sie war auch wirklich schön“, lispelte Alice.
    „Vorsicht, dein Make-up!“, warnte Sally, als Abbey sich vorbeugte und die Sechsjährige liebevoll umarmte.
    Auf der anderen Seite des Raumes war Benjamin, Alices Zwillingsbruder, wie immer in ein Buch vertieft. Zu den Kindern ihres Bruders hatte Abbey ein sehr enges Verhältnis. Nach dem Autounfall war sie zur Familie gezogen, um auszuhelfen, während Caroline eine intensive Physiotherapie durchlief. Sie hatten sich wohl gegenseitig beschäftigt gehalten und getröstet.
    Sally nahm den Umhang von ihren Schultern, und Abbey stand auf, um durch den Vorhang in den Saal zu lugen. „Ich weiß wirklich nicht, warum ich diesen Unsinn mitmache“, murmelte sie nervös.
    „Weil es für einen guten Zweck ist“, wusste Caroline sofort die Antwort. „Und heute Abend stehen die Sterne gut für uns. Rate, wer im Publikum sitzt?“
    „Eine von deinen Berühmtheiten, die du eingeladen hast?“
    „Nikolai Danilovich Arlov.“
    „Wer?“
    „Herrgott, Abbey! Den Namen wirst du doch kennen! Der russische Milliardär.“
    „Du meinst den, dessen Sexabenteuer ständig die Titelseiten der Regenbogenpresse füllen?“ Auf Carolines Nicken hin zog Abbey eine Grimasse. „Der Typ steht auf der gleichen Evolutionsstufe wie ein Stalltier. Die Verkörperung des Widerlings.“
    „Seine Spende wird trotzdem willkommen sein. Sei nicht so engstirnig, Abbey. Reiche, alleinstehende Männer haben immer eine ganze Schar von Frauen um sich herumschwirren …“
    „Und er sucht sich immer die aus, die für den entsprechenden Preis bereit sind, Schlafzimmergeheimnisse in der Öffentlichkeit breitzutreten. Das sagt genug über ihn aus …“
    „Dass der arme Mann Ziel jeder skrupellosen Goldgräberin auf diesem Planeten ist?“
    „Redet ihr über Nikolai Arlov?“, mischte Sally sich verträumt ein. „Seit seiner Ankunft hält er sein Handy ans Ohr. Aber der Mann ist absolut umwerfend. Hätte ich mit ihm geschlafen, würde ich es auch jedem erzählen.“
    Caroline kicherte. „Meinst du das ernst?“
    „Natürlich! Die Welt sollte dann auf jeden Fall erfahren, dass ich es geschafft habe, seine Aufmerksamkeit zu erregen. Und was man so über seine Großzügigkeit liest … da würde es sich auch lohnen, zu seinem Harem zu gehören.“
    „Männer wie er nutzen andere nur aus“, lautete Abbeys abfälliger Kommentar.
    „Woher solltest du etwas über Männer wie ihn wissen?“, fragte Caroline trocken. „Wann hast du dich das letzte Mal mit einem Mann verabredet?“
    „Das weißt du doch.“
    „Oh, etwa der Typ, der den ganzen Abend über seine Exfrau geredet hat und dann anfing zu jammern, dass er sie noch immer liebt?“ Caroline stöhnte.
    „Richtig. Mit Tränen in den Augen.“ Abbey ließ den Blick über das Publikum wandern. „Wo sitzt dieser Milliardär denn?“
    „Du kannst ihn nicht verfehlen. Direkt am Ende des Laufstegs, eingerahmt von drei Schönheiten, seine persönlichen Assistentinnen, und zwei Gorillas.“ Sally war
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