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Geliebter Feind

Geliebter Feind

Titel: Geliebter Feind
Autoren: LYNNE GRAHAM
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völlig hingerissen.
    „Die Paparazzi warten alle draußen auf ihn. Dass er hier ist, wird Futures enorme Publicity einbringen“, erklärte Caroline sehr zufrieden.
    „Zumindest ist er also noch zu etwas anderem nütze als nur dazu, die Auflagen der Klatschblätter zu steigern“, sagte Abbey, als die Eröffnungsmusik einsetzte.
    Die Models stellten sich in einer Reihe auf, das erste Model machte seine Runde über den Laufsteg …
    Viele Models hatten Nikolais Bett gewärmt. Das bedeutete jedoch nicht automatisch, dass er ein Interesse an Mode hätte. Geschäftliche Anrufe waren eine willkommene Abwechslung von der Langeweile, während die Schau ablief.
    Doch nach ungefähr einer halben Stunde tauchte eine Rothaarige mit endlos langen Beinen auf dem Laufsteg auf … Sie war so atemberaubend schön, dass Nikolai bei seinem Telefonat tatsächlich den Faden verlor. Er hätte nicht sagen können, was ihn so an ihr reizte, er wusste nur, dass er sie wollte, mit einer Intensität, die er seit Jahren nicht mehr verspürt hatte. Ihre Augen waren regelrecht hypnotisierend, ergänzten sich mit der Farbe des Amethyst-Colliers, das jemand clevererweise um ihren Hals gelegt hatte. Ihre Gesichtszüge waren unvergesslich fein geschnitten, sie war ganz Frau, von der tizianroten Mähne über die üppige Oberweite bis hin zu den einladenden Hüften. Das schillernde blaue Abendkleid schmiegte sich um ihren überwältigenden Körper und verlieh ihr die dramatische Aura einer Filmdiva aus den 1930er-Jahren.
    „Nach der Veranstaltung will ich diese Frau kennenlernen“, sagte er ohne jegliches Zögern zu Sveta. „Finde heraus, wer sie ist.“
    Auch für Abbey war es eine seltsame Erfahrung. Nikolai schien ihr der attraktivste Mann zu sein, den sie je gesehen hatte. Er hatte unglaubliche Augen, Wangenknochen wie gemeißelt und einen sinnlichen Mund. Eigentlich hatte sie sich immer für eher kopflastig gehalten, sie konnte nicht verstehen, warum ihr Herz hämmerte wie ein Presslufthammer und ihr Mund staubtrocken wurde. Es war, als würde sein Gesicht sie mit einem Bann belegen und ihren Verstand komplett ausschalten. Ihr Blick haftete auf ihm, und sie konnte ihn nicht losreißen.
    „Sie trägt einen Ring“, murmelte Sveta. „Sie ist verheiratet.“
    Nikolai schlief niemals mit den Frauen anderer Männer. Das war eines der wenigen Tabus, an die er sich hielt. „Überprüfe das“, ordnete er an, unwillig, anzuerkennen, dass diese Frau außerhalb seiner Reichweite sein sollte. Es gab immer Mittel und Wege, um zu bekommen, was man wollte. Er träumte bereits davon, diesen Rotschopf in seinem Bett zu haben. Was für ein Vergnügen es sein musste, wenn diese üppigen Brüste und langen Beine zu seinem alleinigen Genuss zur Verfügung standen. Ihm war nicht entgangen, wie sie ihn angestarrt hatte. Wenn sie eine Ehefrau war, dann eine untreue.
    Eine von den Ankleidefrauen öffnete den Verschluss des Abendkleides, half Abbey bei den Vorbereitungen für den nächsten Auftritt, eine andere nahm ihr das Collier ab. Das Umziehen musste in Sekundenschnelle gehen. Abbey war schwindlig, ihre Haut fühlte sich feucht an. Was war da draußen mit ihr geschehen? Männer hatten nie besonders große Wirkung auf sie, vom Wesen her war sie eher kühl denn spontan. Jeffrey war der einzige Mann gewesen, den sie je hatte haben wollen. Als Teenager hatte sie sich in ihn verliebt, einen anderen hatte es für sie nie gegeben. Nur die Einsamkeit und die Angst, sie könnte vielleicht eine Besessenheit entwickeln, hatten sie auf Carolines Zureden hin nachgeben lassen, ein paar Verabredungen wahrzunehmen. Ein sinnloses Unterfangen, von Anfang an, denn keiner dieser Männer hatte auch nur annähernd Jeffreys Intelligenz und Charme besessen.
    Caroline kam zu ihr, als ihr Make-up aufgefrischt wurde. „Nikolai Arlov hat um deine Telefonnummer gebeten!“ „Die kriegt er aber nicht“, erwiderte Abbey prompt. Was sollte sie schon zu einem russischen Milliardär sagen, dem der Ruf eines berüchtigten Playboys vorauseilte?
    „Sprich wenigstens mit ihm“, drängte Caroline. „Wir können es uns nicht leisten, ihn zu verprellen. Denk an Futures, Abbey.“
    Ein Rat, der Abbey ganz und gar nicht passte. In ihren Augen gab es keinen Grund, warum sie mit einem Mann reden sollte, wenn sie nicht mit ihm reden wollte. Dann erinnerte sie sich allerdings schuldig daran, wie sie ihn angegafft hatte. Vielleicht hatte ja ihr Benehmen ihn überhaupt erst herausgefordert.
    „Ein
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