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Geliebter Feind

Geliebter Feind

Titel: Geliebter Feind
Autoren: LYNNE GRAHAM
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es könnte unter dem T-Shirt zu sehen sein. Hastig verschränkte sie die Arme vor der Brust. Dieses ungewohnte Bewusstsein für den eigenen Körper machte sie mehr als nervös. „Ich kenne Sie nicht gut genug, um …“
    „Ein Manko, das ich gerne beseitigen würde“, fiel er ihr sofort ins Wort. „Würden Sie lieber in einen Club oder zum Dinner gehen, wenn die Party hier vorbei ist?“
    „Weder noch. Ich muss morgen früh zur Arbeit“, wiegelte sie tonlos ab.
    Er betrachtete sie leicht entnervt. „Sind Sie immer so störrisch, wenn es um Verabredungen geht?“
    „Ich bin einfach nur nicht interessiert daran, Sie näher kennenzulernen“, sagte sie offen heraus. „Vergeuden Sie also besser nicht Ihre Zeit mit mir.“
    Nikolai war es nicht gewohnt, einen Korb zu bekommen. Normalerweise überschlugen sich die Frauen, um sein Interesse zu wecken – und zu halten. Seinen Geschenken wurde mit Jubelschreien und Dankbarkeit begegnet, nicht mit Ablehnung und kühler Zurückweisung. Von einer Frau abgewiesen zu werden, die sich nicht einmal bemühte, bedauernd zu klingen, war eine neue Erfahrung für ihn. Eine, die er nicht besonders schätzte, wie er feststellte.
    „Sagen Sie, tragen Sie den Ehering nur, um Männer auf Abstand zu halten?“
    Seine unverschämte Frage gefiel ihr nicht. Wusste er etwa bereits, dass sie verwitwet war? Falls überhaupt möglich, war Nikolai Arlov ein größeres Ärgernis, als sie vermutet hatte. Ihr Stolz rauchte noch immer von dem herablassenden Angebot, ihr das Kleid zu kaufen. Sie senkte den Blick auf den schlichten goldenen Reif an ihrem Finger. „Nein, den trage ich, weil er mich daran erinnert, dass ich mit einem ganz außergewöhnlichen Mann verheiratet war.“
    Wut war ein Gefühl, das Nikolai selten empfand. Doch jetzt flammte sie in ihm auf. Dieses hochmütig vorgeschobene Kinn und der herablassende Ton kratzten an seinem Stolz. Ganz zu schweigen davon, dass er diese Worte nicht hatte hören wollen. Er wollte, dass sie ebenso auf eine intimere Bekanntschaft aus war wie er, nicht eine Witwe mit hochfliegenden idealistischen Werten, die ihr Herz mit dem perfekten Ehemann begraben hatte. Um erst einmal vom Thema abzulenken, erkundigte er sich nach ihrem Beruf.
    Abbey erzählte stolz, dass sie gemeinsam mit ihrem Bruder einen Concierge Service leitete. Das Dienstleistungsunternehmen hatte ein breites Angebot von Serviceleistungen, das von Hausmeistertätigkeiten bis hin zu einfachen Besorgungen ging, und erfreute sich eines stetig wachsenden Kundenkreises.
    Seine nächste Frage galt ihrem Engagement für Futures, und sie erklärte, dass Caroline mit ihrem Bruder verheiratet war und wie sehr Futures der Schwägerin nach dem Unfall mit Rat und Tat beiseitegestanden hatte, um mit den schwierigen Veränderungen fertig zu werden. Abbey war froh, dass sich das Gespräch nicht mehr um sie drehte.
    „Sie treten hier als großartige Repräsentantin von Futures auf. Wenn ich eine großzügige Spende leiste, wird mir das etwas von Ihrer wertvollen Zeit kaufen können?“
    Dass jemand alles mit Geld meinte kaufen zu können, war Abbeys Ansicht nach ein absolut unmögliches Konzept. Fassungslos weiteten sich ihre Augen. „Ich bin keine Animierdame, die Sie mieten können, Mr. Arlov.“
    Sein Blick lag intensiv auf ihr. „Ich denke, das habe ich bereits begriffen. Aber wie alle Geschäftsmänner gebe ich nicht so schnell auf. Wenn Ihr Entschluss also durch die Aussicht beeinflusst werden kann, dass die Wohltätigkeitsorganisation von Ihrer Meinungsänderung profitiert, so werde ich diesen Aspekt für meine Zwecke ausnutzen. Wollen Sie über Summen reden?“
    „Nein, das will ich nicht!“ Köpfe drehten sich, und Abbey bemerkte, dass sie durch ihren scharfen Ton das Interesse der Umstehenden geweckt hatte. Sie senkte die Stimme. „Wenn Sie etwas spenden wollen, dann stellen Sie bitte sicher, dass es absolut nichts mit mir zu tun hat. Sie müssen mit Cyril Townsend reden. Er ist der Direktor von Futures.“
    „Aber es hat alles mit Ihnen zu tun! Erlauben Sie mir wenigstens, Sie nach Hause zu bringen, lubow moja .“ Seine tiefe Stimme klang samten und sonor, während er die russischen Worte benutzte.
    Abbey presste die Lippen zusammen, als sie Carolines aufmunternden Blick erhaschte. Sie saß hier zwischen zwei Stühlen … „Ich fürchte, das wird nicht möglich sein. Ich fahre meine Schwägerin nach Hause.“
    Noch ein Korb! Nikolai traute seinen Ohren nicht. „Wann kann ich Sie
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