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Geliebter Feind

Geliebter Feind

Titel: Geliebter Feind
Autoren: LYNNE GRAHAM
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Milliardär lädt dich ein, ihn kennenzulernen, und du bist nicht einmal aufgeregt?“, rügte Sally entrüstet. „Warum sollte ich? Sicher, er sieht gut aus, aber worüber könnten wir uns schon unterhalten?“
    „Du gehst mit ihm aus, nur damit du mir erzählen kannst, wie es war“, verlangte die Kosmetikerin. „Wirst du nach der Show zu ihm gehen?“
    „Sieht aus, als hätte ich keine große Wahl, oder?“ Doch wenn Abbey an Nikolai Arlovs Augen dachte, zog sich ihr Magen zusammen. Sie fragte sich ernsthaft, was mit ihrer Urteilsfähigkeit nicht stimmte. Weshalb sollte plötzlich Nervosität durch sie hindurchrasen wie ein Waldbrand? Sie hatte das Gefühl, sich selbst nicht mehr zu kennen.
    Als Abbey ihren zweiten Auftritt auf dem Laufsteg hatte, gab sie sich alle Mühe, nicht zu ihm hinzusehen, dennoch spürte sie seinen Blick brennend auf sich liegen. Nicht eine Sekunde ließ er sie aus den Augen. Und sie wagte es auch gar nicht, genauer zu hinterfragen, wieso ihr sein Interesse gefiel.
    „Du solltest dir etwas aus dem Fundus leihen, wenn du mit ihm zum Dinner ausgehst“, schlug Caroline vor, als Abbey wieder hinter die Bühne kam. „Du kannst unmöglich in Jeans und T-Shirt bei ihm auftauchen.“
    „Meine Sachen sind völlig in Ordnung …“
    Ihre Schwägerin fasste nach ihrem Handgelenk, als sie sich abwenden wollte. „Du kannst nicht auf ewig um meinen Bruder trauern.“
    Warum nicht, hätte Abbey fast gefragt. Jeffrey war tot. Das war ja auch für die Ewigkeit. Und sie wusste, dass sie ihren Mann auf ewig vermissen und ihn nie vergessen würde. Niemals würde sie über den Verlust hinwegkommen, Jeffrey war die Liebe ihres Lebens gewesen. Dafür schämte sie sich nicht. Eine solche Liebe fand man nur selten, sie war unendlich wertvoll. Viel wertvoller als alles, was andere ihr angeboten hatten, seit sie Witwe geworden war. Sie war nicht dumm. Wenn Männer sie ansahen, dann sahen sie vor allem ihre Oberweite und ihre langen Beine. Ironischerweise war das das Letzte, an das Jeffrey bei ihr gedacht hatte.
    Es überraschte Nikolai nicht, dass Abbey Carmichael nach der Schau beim Büfett auf ihn wartete. Was ihn allerdings überraschte, war ihr ungeschminktes Gesicht und ihr lässiger Aufzug. Frauen gaben sich normalerweise sehr viel mehr Mühe mit ihrem Aussehen, wenn er in der Nähe war. Doch sie konnte es sich leisten. Ihre Haut schimmerte wie ein rosiger Pfirsich, die Sommersprossen und diese glorreiche Mähne, die ihr offen über die schmalen Schultern floss, ließen sie jünger und verletzlicher aussehen.
    Caroline und der Direktor von Futures begrüßten den russischen Tycoon. Abbey nippte an ihrem Wein und musterte den großen dunklen Russen. Gleichzeitig fragte sie sich, warum seine gelangweilte Miene sie so aufreiben sollte. Mit seinen Spenden bewirkte er wahre Wunder, was nicht bedeutete, dass er echtes Interesse für die verschiedenen Wohltätigkeitsorganisationen aufbrachte. Wieder spürte sie seinen Blick auf sich liegen statt auf seinen Gesprächspartnern, und die Spitzen ihrer Brüste richteten sich auf. Nur Augenblicke später holte man sie in den Kreis der Gruppe, um sie vorzustellen.
    „Abbey Carmichael – Nikolai Danilovich Arlov …“

2. KAPITEL
    Nikolai hielt Abbeys Hand länger als nötig. Er führte sie von der Gruppe fort. „Sie sind die schönste Frau hier heute Abend.“
    „Ich fühle mich geschmeichelt, dass ich Ihnen überhaupt aufgefallen bin. Da Sie doch die ganze Zeit telefoniert haben“, gab Abbey leicht schneidend zurück. Verlegen stellte sie fest, dass ihr Blick auf seinen Lippen haftete. Die Frage, wie es sich wohl anfühlen musste, ihn zu küssen, schoss ihr durch den Kopf. Sie erschreckte sich selbst mit dem Gedanken.
    Nikolai ignorierte die schnippische Bemerkung. „Ich fürchte, das Geschäft bestimmt mein gesamtes Leben“, erwiderte er lächelnd. „Lassen Sie mich Ihnen das blaue Kleid schenken. Es wäre eine Sünde, wenn eine andere Frau es tragen würde.“
    Schockiert blinzelte sie über das Angebot. „Danke, Mr. Arlov, aber ich ziehe es vor, meine Garderobe selbst zu kaufen.“
    „Nikolai“, verbesserte er und suchte nach den Signalen, die das andere Geschlecht in seiner Gegenwart immer aussandte.
    Als ihr Blick auf seine faszinierenden dunklen Augen traf, stockte Abbey der Atem, und ihr Magen fuhr Achterbahn. Himmel, er hatte wirklich extrem dichte und lange Wimpern für einen Mann. Ihre Brüste spannten plötzlich unangenehm, sie befürchtete,
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