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Geliebte Teufelin

Geliebte Teufelin

Titel: Geliebte Teufelin
Autoren: Hans Bisplinghof
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immer schneller kippte sie nach vorne. Leider stimmte die Richtung nicht ganz, so würde sie nie die Flasche treffen. Sie versuchte noch im Fallen, sich zu drehen, aber es hatte keinen Sin n. Sie fiel knapp am Ziel vorbei und prallte mit dem Gesicht auf die Tischplatte, wenige Zentimeter neben der Flasche, die durch die Erschütterung umkippte, zu rollen begann und schließlich herunter fiel. Luzia hatte den allerletzten Funken ihrer Kraft aufgebraucht, alle Muskeln in ihrem Körper erschlafften, sie rutschte über die Tischkante und landete unsanft auf dem Boden. Fünf Zentimeter neben ihrem Mund lag das kostbare Fläschchen, es war heil geblieben, aber es nützte nichts mehr. Luzia bekam davon nichts mit, sie war oh n mächtig geworden.
    Sie wu sste nicht, wie lange sie so da gelegen hatte. Als sie wieder zu sich kam, sah sie den Tisch von unten und wusste im ersten Moment nicht, wie sie dort hingekommen war. Sie versuchte nachzudenken, hatte aber das Gefühl, statt eines Gehirns Watte im Kopf zu haben. Während sie sich noch vergeblich mühte, Ordnung in das Chaos in ihrem Kopf zu bringen, näherten sich Schritte. Sie konnte das Paar Schuhe erst sehen, als es direkt neben ihr stand.
    Die Erinnerung kehrte wieder, Satan war zurückgekommen und sie lag wie ein hil f loser Käfer auf dem Rücken. Statt sich zu wehren, konnte sie nur hoffen, dass er sie nicht zu sehr quälen würde und dass Cornelius noch lebte. Vielleicht hatte er ihn ja verschont.
    Als die Person, die in den Schuhen steckte, etwas zu ihr sagte, klang die Stimme ä u ßerst merkwürdig. Sie war viel zu hoch, hatte Satan sich etwa einen Frauenkörper zugelegt? Irgendwie kam ihr diese Stimme bekannt vor, aber woher kannte…?
    „Luzia, lebst du noch, geht es dir gut, kannst du dich bewegen?“
    Ein Gesicht beugte sich über sie, es war tatsächlich das einer Frau. Sie kam ihr sogar entfernt bekannt vor, Luzia hatte das Gefühl, sie vor kurzem noch gesehen zu haben. Aber wo und wann und wer..?
    Eine zarte Frauenhand schlug ihr leicht ins Gesicht, es war so sanft, fast wie eine Liebkosung. Das konnte doch kein Teufel sein, das musste…
    Meine Güte, Sofia, wie kommst du denn hier her?
    „Du scheinst ja noch zu leben, ich habe deutlich deine Gedanken gespürt. Komm, ich helfe dir hoch.“
    Sofia zerrte mit Mühe Luzia vom Boden hoch und setzte sie auf den Stuhl.
    „Meine Güte, du bist ja ganz schlapp, wie ein Sack Kartoffeln.“ Wie komme ich denn auf Kartoffeln? Muss ich irgendwo aufgeschnappt haben.
    „Kann ich dir irgendwie helfen?“ Sofia sah sich im Raum um und entdeckte das Fläschchen neben dem Champagner. Als sie um den Tisch herumgehen wollte, um es sich genauer anzusehen, stieß sie mit einem Fuß an das zweite, das noch auf dem Boden lag. Sie hatte es vorher nicht bemerkt, weil sie zu sehr auf Luzia geachtet ha t te. Sie hatte einen Verdacht und zeigte Luzia beide Gefäße. „Hat dir Satan etwas d a von gegeben, sind das so eine Art K.O.-Tropfen? Wenn du nicht antworten kannst, blinzel einfach. Einmal blinzeln heißt ja, zweimal nein. Hast du das verstanden?“
    Luiza blinzelte einmal.
    „Gut, also noch einmal. Hat er dir etwas davon zu trinken gegeben?“
    Die Antwort war wiederum ein Blinzeln.
    „Gut, war es diese oder die andere Flasche? Du weiß es nicht? Hm, sie sehen ja auch beide gleich aus. Diese Flasche stand auf dem Tisch, war sie es?“
    Die gleiche Antwort.
    Gut, sehr schön, das klappt ja ganz gut mit unserer Unterhaltung. Sie ist nur etwas einseitig.“ Sofia musste einmal kurz lachen, wurde dann aber wieder ernst.
    „Was ist in der anderen Flasche?“ Sie machte eine abwehrende Handbewegung.
    „Entschuldige bitte, die Frage kannst du ja so nicht beantwor ten. Ich versuch‘s mal anders: I st in dieser Flasche das gleiche?“
    Zweimal Blinzeln.
    „Weißt du überhaupt, was da drin ist?“
    Einmal Blinzeln.
    „Hm , welch ein lustiges Rates pielchen ! Was könnte es denn sonst sein?“
    Sie hatte eine Idee: „Hast du versucht, an dieses Fläschchen zu ko mmen und dann ist es dir runter gefallen?“
    Luzia schaffte es sogar, andeutungsweise zu nicken.
    „Ja super, dann ist es vielleicht ein Gegenmittel?“
    Noch ein Nicken und ein gleichzeitiges Blinzeln.
    „Dann ist jetzt nur noch die Frage, wie viel. Die ganze Flasche… nein? Ja gut, wie viel dann. Lass mi ch überlegen, ein paar Tropfen… ja? Ich tippe mal auf fünf… zu w e nig? Wie wäre es mit sieben… auch nicht, zehn vielleicht?“
    Luzia zeigte
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