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Gejagte der Nacht

Gejagte der Nacht

Titel: Gejagte der Nacht
Autoren: Alexandra Ivy
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dich ansehen.«
    »Wirklich?« Etwas Dunkles und Raubtierhaftes funkelte in seinen Augen auf. »Und wie sehen sie mich an?«
    Sie warf einen Blick auf die Schar von Frauen, die vorgaben, den Roulettetisch zu beobachten, während sie heimlich sehnsuchtsvolle Blicke in Caines Richtung warfen. Vollkommen grundlos verspürte sie urplötzlich den Drang, ihnen die Zähne zu zeigen. Oder ihnen einige Büschel ihrer wasserstoffblonden Haare auszureißen.
    »Sie würden sich dir nur zu gerne hingeben«, sagte sie mit einem Unterton in der Stimme, den sie von sich selbst noch niemals gehört hatte. »Wenn du nichts weiter als Sex begehren würdest, dann könntest du wesentlich leichter eine Bettgenossin finden, ganz zu schweigen davon, dass sie weitaus erfahrener wäre als ich.«
    Allmählich schlich sich ein verschmitztes Lächeln auf Caines Lippen. Er schlang unvermittelt einen Arm um ihre Taille und zog sie fest an sich. »Es gibt Sex, und es gibt das, was zwischen uns passieren wird.«
    Sie erzitterte, und eine angenehme Erregung explodierte in ihrer Magengrube. »Und was ist das?«, stieß sie heiser hervor.
    Er ließ seinen Blick zu ihren Lippen gleiten, und der Duft seines inneren Wolfes erfüllte die Luft. »Magie.«
    Überwältigt von den Gefühlen, die sie durchströmten, legte Kassie den Kopf in den Nacken, um sein wunderschönes Gesicht zu betrachten. »Du hast mir nicht gesagt, aus welchem Grund du bei mir bleibst.«
    Für einen langen Moment dachte sie, dass er sich weigern würde zu antworten. Dann grub er seine Finger in ihr Haar und stieß einen leisen Seufzer aus. »Man könnte sagen, dass ich versuche, das Gleichgewicht wiederherzustellen.«
    »Das Gleichgewicht wiederherstellen?«
    Sein Gesichtsausdruck wurde geistesabwesend, als er seine Finger durch ihr Haar gleiten ließ, als sei er gebannt von der seidigen Glätte ihrer Strähnen. »Wegen meines übersteigerten Egos wären die Werwölfe fast vernichtet worden«, erklärte er. Ganz eindeutig bedauerte er die Jahre, die er damit zugebracht hatte, Briggs zu helfen, einem verrückten Werwolf, der gemeinsame Sache mit dem Dämonenlord gemacht hatte, welcher wiederum Kassandra gefangen gehalten hatte. »Es ist nur fair, dass ich Opfer bringe, um ihren wertvollsten Besitz zu beschützen.«
    Bei seinen leisen Worten spannte sich ihr Körper an. Absurderweise fühlte sie sich verletzt. »Also bedeute ich für dich eine Verpflichtung?«
    Er senkte den Kopf, sodass er sein Gesicht in ihre Halsbeuge drücken konnte, um ihren Duft tief einzuatmen. »Das rede ich mir jedenfalls selbst ein, damit ich nachts schlafen kann.«
    Sie legte ihre Hände auf seinen Brustkorb und legte den Kopf schräg, sodass er einen leichteren Zugang zu ihrer verletzlichen Kehle hatte.
    Dies war Caine, dem sie ohne Wenn und Aber vertraute.
    »Ich bin mir nicht sicher, was das bedeutet«, flüsterte sie.
    Er erstarrte bei ihrer stillschweigenden Geste der Kapitulation, und seine Finger gruben sich in die Kurve ihrer Hüfte, doch dann zuckte er abrupt zurück, und Röte stieg ihm in die Wangen.
    »Ich auch nicht, und ich beabsichtige, es dabei zu belassen«, murmelte er und drehte sich um, um den grellbunten Teppich des Kasinos zu überqueren.
    »Caine?« Sie eilte hinter ihm her, unsicher, was sie falsch gemacht hatte. »Was gibt es?«
    »Abendessen.« Er wurde nicht langsamer, als er grimmig auf das Büfett in ihrer Nähe zusteuerte.
    »Hast du Hunger?«
    »Gott, du hast ja keine Ahnung.«
    Gaius’ Versteck im Sumpfgebiet von Louisiana
    Die Unsterblichen waren der Stoff, aus dem Legenden gemacht waren.
    Vor Jahrhunderten hatte ein Vampirclan beschlossen, die Welt hinter sich zu lassen. Indem sie Nefris mächtiges Medaillon benutzten, hatten sie den Schleier durchquert und eine andere Dimension betreten, in der sie abgeschieden von den Schwächen lebten, die die weniger Zivilisierten quälten.
    Hinter dem Schleier gab es keinen Hunger, keine Lust, kein Schlafbedürfnis.
    Man verbrachte die Nächte stattdessen damit, in den unzähligen Bibliotheken zu studieren oder die Gärten zu bestellen, in denen trotz des Mangels an Sonnenlicht Pflanzen wuchsen. Und die Tage dienten der Meditation.
    Aber die Gerüchte, sie hätten die alten Kräfte behalten, die für die Vampire dieser Welt verloren waren, sorgten dafür, dass man sie fürchtete.
    Der Großteil dieses Klatsches war übertrieben, aber dennoch stimmte es, dass sie einige vergessene Talente beherrschten.
    Und genau das war der Grund,
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