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Geheimnis um einen unsichtbaren Dieb

Geheimnis um einen unsichtbaren Dieb

Titel: Geheimnis um einen unsichtbaren Dieb
Autoren: Enid Blyton
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gehen, wenn Hilary vom Reiten zurückkommt?”
    Dicki überlegte ein wenig. Dann stimmte er zu. Gewiß würden der Inspektor und Tonks sich nicht lange in Haus Norden aufhalten und schon fort sein, wenn die Kinder dort eintrafen.
    Die Spürnasen waren recht überrascht, als Hilary strahlend zurückkam und erzählte, daß sie im Wettspringen der Klasse zweiundzwanzig einen Silberbecher gewonnen hatte. Sogleich brach die kleine Gesellschaft auf und machte sich auf den Weg. Hilary ritt auf Bonny, der sich jetzt gesitteter benahm; die anderen gingen nebenher. Nach einer Weile bogen Gina und Rolf in den Weg ein, der zu ihrem Haus führte. Etwas später verabschiedete sich Flipp, während Betti und Dicki mit Hilary weitergingen. Purzel trottete dicht hinter Dicki her und ließ kein Auge von Bonnys Beinen. Schrecklich, wieviel Hufe so ein Pferd hatte!
    Als sie Haus Norden erreichten, sahen sie den Wagen des Inspektors noch vor der Tür stehen. Zum Glück wollte Hilary ihr Pony zuerst in den Stall bringen, und so gingen die Kinder um das Haus herum.
    „Soll ich Bonny nicht abreiben?” fragte Dicki hilfsbereit.
    „Ich will dir die Arbeit gern abnehmen. Du hast einen anstrengenden Nachmittag hinter dir.”
    Hilary war begeistert von Dicki. Wie liebenswürdig und höflich er war! Noch niemals hatte sie einen so netten Jungen gesehen. Dicki war aber nur daran gelegen, im Stall zu bleiben, bis der Inspektor fort war. Er striegelte das Pony lange und gründlich. Nach einer Weile flüsterte er Betti zu: „Sieh nach, ob sie fort sind!” Sie verschwand. Als sie zurückkam, nickte sie.
    Sogleich hörte er mit Striegeln auf. „Wir wollen jetzt hineingehen und sehen, was eigentlich passiert ist”, sagte er zu Hilary. „Eure Haushälterin kann uns alles erzählen. Und dann mußt du Betti deine Preise zeigen. Sie will sie bestimmt gern sehen, nicht wahr, Betti?”
    „Ja”, antwortete Betti ohne Begeisterung.
    „Du mußt sie auch sehen, Dicki”, meinte Hilary.
    Dicki nickte – ebenfalls ohne Begeisterung.
    Die Kinder gingen durch den Garten zum Haus. Es war von hohen Bäumen umgeben und hatte viele Fenster. Von der Straße aus konnte man es nicht sehen.
    Als sie durch die Hintertür traten, hörten sie einen erschrockenen Schrei. In der Diele kam ihnen eine kleine rundliche Frau mit blauen, freundlich blickenden Augen entgegen. „Ach, du bist es, Hilary!” rief sie. „Ich bin ganz durcheinander und würde mich, glaub’ ich, vor meinem eigenen Spiegelbild erschrecken.” Stöhnend ließ sie sich in einen Sessel fallen und fächelte sich mit der Hand Luft zu.
    „Ich habe schon von dem Diebstahl gehört, Jinni”, sagte Hilary. „Dieser Junge hier hat mich heimgebracht – und das Mädchen auch. Sie heißt Betti. Die beiden sind mit Onkel Jenks befreundet.”
    „Ach, wirklich?” Es war deutlich zu merken, wie Betti und Dicki sogleich in Jinnis Hochachtung stiegen. „Inspektor Jenks ist ein feiner Mann, immer so liebenswürdig und nett. Er hat das ganze Haus durchsucht. Und was er mich nicht alles gefragt hat! Unglaublich, wie ein Mensch so viele Fragen stellen kann!”
    „Sie haben sicherlich einen großen Schreck bekommen, Jinni”, sagte Dicki mitfühlend. „Hilary tat mir so leid. Ich hielt es für meine Pflicht, sie nach Hause zu bringen.”
    „Das war ritterlich von dir”, lobte Jinni, die sehr eingenommen von Dickis Höflichkeit war. „Hilary ist etwas nervös. Nach diesem furchtbaren Erlebnis werde ich wohl auch nervös werden.”
    „Sie brauchen keine Angst mehr zu haben”, beruhigte Dicki sie. „Die Diebe kommen gewöhnlich nicht zweimal zu demselben Ort. Erzählen Sie uns bitte, wie sich alles abgespielt hat – aber nur, wenn es Sie nicht zu sehr ermüdet.”
    Jinni hätte die Geschichte hundertmal erzählen können, ohne zu ermüden, und begann sogleich: „Ich saß hier halb eingeschlafen, meine Strickarbeit auf dem Schoß. Es muß ungefähr vier Uhr gewesen sein, und ich dachte gerade, ich muß aufstehen und Teewasser aufsetzen – da hörte ich plötzlich ein Geräusch.”
    „Was für ein Geräusch war das?” fragte Dicki, der am liebsten sein Notizbuch hervorgezogen und alles aufgeschrieben hätte.
    „Es hat gebumst und kam aus dem Garten”, antwortete Jinni. „Es hörte sich an, als hätte jemand etwas aus dem Fenster geworfen.”
    „Und was geschah dann?”
    „Dann hörte ich oben jemand husten – nach dem Ton zu urteilen, einen Mann. Doch unterdrückte er den Husten sogleich, so als ob
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