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Geheimnis um einen unsichtbaren Dieb

Geheimnis um einen unsichtbaren Dieb

Titel: Geheimnis um einen unsichtbaren Dieb
Autoren: Enid Blyton
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aller Größen und Farben, die überall herumliefen, ließen ihn zu keinem rechten Genuß des schönen Nachmittags kommen.
    Der Polizist, der Herrn Grimm während seiner Abwesenheit vertrat, stand geruhsam im Schatten eines Baumes und erkannte den Inspektor nicht einmal, als er vorüberging. Betti wunderte sich darüber. Allerdings war Inspektor Jenks in Zivil, aber sie hätte ihn immer auf den ersten Blick erkannt, meinte sie – selbst wenn er eine Badehose angehabt hätte.
    „Guten Tag, Tonks!” sagte der Inspektor. Sogleich nahm der Polizist Haltung an und begann aufmerksam umherzugehen. Der Inspektor hier! War irgend etwas los? Trieben etwa Taschendiebe oder andere Schurken ihr Unwesen auf dem Feld? Er durchbohrte jeden Menschen mit scharfem Blick und dachte nicht mehr daran, geruhsam im Schatten zu stehen.
    Hilary gewann keinen Preis. Bonny benahm sich auch wirklich zu ungehörig. Als ihn etwas erschreckte, ging er schnaubend zurück und platzte mitten zwischen die Richter, die ihn daraufhin natürlich sehr schlecht beurteilten. Ein wenig enttäuscht ging das Mädchen, ihr Pony am Zügel führend, zu den Spürnasen, die sich an einem schattigen Platz niedergelassen hatten. Purzel knurrte leise. Schon wieder dieses freche Pferd! Als Bonny ihn neugierig beschnüffelte, zog er sich hastig zurück und kroch durch eine Lücke in ein nahe stehendes Zelt.
    Hilary war sehr scheu und sprach fast kein Wort. Zum Glück ließ sie Bonnys Zügel nicht einen Augenblick los. Das vorwitzige Pony wollte alles beschnuppern und hätte sich bestimmt an die Picknickkörbe herangemacht, wenn Gina nicht so gut aufgepaßt hätte. Der Inspektor plauderte vergnügt mit den Spürnasen. Sie waren jedoch etwas enttäuscht, daß auch er von keinem Geheimnis wußte.
    „Manchmal passiert eben absolut nichts.” Er langte nach einem belegten Brot und hielt es in der Hand, während er weitersprach. „Weder Einbrüche noch Diebstähle noch irgendwelche anderen Verbrechen. Es gibt solch friedliche Zeitspannen.”
    In diesem Augenblick schnappte ihm Bonny plötzlich das Brot aus der Hand und verzehrte es mit Genuß. Die Kinder lachten über das verdutzte Gesicht des Inspektors.
    „Da haben wir einen Diebstahl in allernächster Nähe!” rief Gina.
    Hilary schalt Bonny, der zurückwich und eine benachbarte Teegesellschaft beunruhigte. Purzel steckte die Nase unter der Zeltleinwand hervor, zog sich jedoch rasch wieder zurück.
    Während die Welt so ruhig und friedlich zu sein schien, tauchte ganz unbemerkt schon das nächste Geheimnis auf. Einmal sah Flipp zufällig über das große Feld hinweg. Neben dem Zelt des Roten Kreuzes stand Tonks, der Polizist. Er hatte soeben eine Frau hingebracht, die infolge der Hitze ohnmächtig geworden war, und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Da kam mit raschen Schritten ein Mann auf ihn zu und sprach erregt auf ihn ein. Tonks zog sein Notizbuch aus der Tasche, blätterte ein paar Seiten um und schrieb dann etwas auf.
    Flipp dachte sich nichts weiter dabei und griff nach einem Stück Kuchen. Aber gleich darauf kam der Polizist auf die Picknickgesellschaft zu. „Entschuldigen Sie bitte die Störung, Inspektor!” sagte er. „In Peterswalde ist am hellen Tag ein Diebstahl begangen worden. Ich werde die Sache sofort untersuchen müssen.”
    „Ich komme mit.” Inspektor Jenks stand auf. „Seid mir bitte nicht böse, Kinder, aber die Pflicht ruft! Wir werden uns wohl nicht mehr sehen, weil ich nachher gleich in mein Büro zurückfahren muß. Vielen Dank für die nette Bewirtung. Auf Wiedersehen, Hilary! Du bist sehr gut geritten.”
    Als er fortgehen wollte, stieß er mit Bonny zusammen, der schnaubend rückwärts ging und Hilary, die noch immer seine Zügel festhielt, zu Boden riß. Dicki benutzte das allgemeine Durcheinander, um Tonks beiseite zu ziehen.
    „Wo ist der Diebstahl gewesen?” fragte er.
    „Im Haus Norden”, antwortete Herr Tonks.
    Leider kannte Dicki die Bewohner von Haus Norden nicht. Er stand auf und bat den Inspektor: „Darf ich mit Ihnen kommen? Vielleicht könnte ich Ihnen – irgendwie helfen.”
    „Tut mir leid, Dietrich, aber das geht nicht”, antwortete Inspektor Jenks. „Auch ist dieser Diebstahl bestimmt ein ganz einfacher Fall – also gar nichts für dich. Sollte die Sache schwieriger sein, so wirst du dich ja ohnehin damit beschäftigen.”
    Rasch ging der Inspektor mit dem Polizisten fort. Dicki sah den beiden verdrossen nach. Nun würden sie zuerst am Tatort sein
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