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Geheimnis um einen unsichtbaren Dieb

Geheimnis um einen unsichtbaren Dieb

Titel: Geheimnis um einen unsichtbaren Dieb
Autoren: Enid Blyton
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und alles gründlich untersuchen. Und wenn Herr Grimm zurückkehrte, würde er den Fall übernehmen, ihn in kurzer Zeit aufklären und allen Ruhm davontragen.
    Ärgerlich setzte Dicki sich wieder hin. Wie gern hätte er Haus Norden ein wenig durchsucht! Aber das war leider ganz ausgeschlossen, da der Inspektor ausdrücklich gesagt hatte, daß er ihn nicht dabei haben wolle. Er würde böse werden, wenn Dicki trotzdem dort auftauchte. Und hinzugehen, nachdem er fortgefahren war, hatte auch keinen Zweck, weil die Hausbewohner einen fremden Jungen bestimmt nicht ins Haus lassen würden.
    „Mach dir nichts daraus”, sagte Betti, die wohl bemerkte, wie mißgestimmt Dicki war. „Es ist ja nur ein gewöhnlicher Diebstahl und kein richtiges Geheimnis.”
    Plötzlich begann Hilary zu weinen. Sie schluchzte ganz erbärmlich, und dicke Tränen rannen über ihre runden Backen.
    „Was ist denn los?” fragte Gina erstaunt. „Ist dir schlecht?”
    „Nein!” schluchzte Hilary. „Aber ich wohne doch in Haus Norden. Onkel Jenks hat wohl gar nicht daran gedacht. O Himmel, was soll ich nur tun?”
    Dicki wußte sogleich, was hier zu tun war. Tröstend legte er seinen Arm um ihre Schultern. „Weine nicht!” sagte er mit sanfter Stimme, zog ein großes, sehr sauberes Taschentuch aus seiner Tasche und wischte ihr die Tränen damit ab. „Ich werde dich heimbringen und aufpassen, daß dir niemand etwas zuleide tut. Und dann werde ich das ganze Haus durchsuchen, damit du beruhigt schlafen kannst.”
    „Oh, vielen Dank!” stammelte Hilary. „Ich könnte jetzt unmöglich allein nach Hause gehen.”
    „Wir wollen noch ein wenig warten”, sagte Dicki, der auf keinen Fall mit dem Inspektor zusammentreffen wollte. „Dann begleite ich dich. Du brauchst wirklich keine Angst zu haben.”

Dicki besichtigt den Tatort
    Die anderen Spürnasen beneideten Dicki insgeheim. Irgendwie bekam er doch immer seinen Willen. Es war sein sehnlichster Wunsch, Haus Norden zu durchsuchen. Der Inspektor hatte ihn nicht mitgenommen; aber nun würde er Hilary heimbegleiten, und dagegen konnte niemand etwas einwenden.
    „Ich muß noch einmal reiten”, sagte das Mädchen mit kläglicher Stimme. „Laß mich bitte nicht allein, Dicki! Meine Eltern sind verreist, und nur Jinni, unsere Haushälterin, ist daheim.”
    Dickis Gesicht erhellte sich immer mehr. Wenn Hilarys Eltern nicht da waren, würde ihn gewiß niemand daran hindern, das Haus zu durchstöbern.
    „Flipp und ich werden auch mitkommen”, sagte Rolf.
    „Lieber nicht!” widersprach Dicki. „Viele Köche verderben den Brei.”
    Hilary sah ihn verständnislos an. Dann brach sie von neuem in Tränen aus. „Womöglich hat der Dieb meine schönen Preise gestohlen”, schluchzte sie. „Ich habe schon viele Preise beim Reiten gewonnen.”
    Die Spürnasen waren erstaunt, denn sie hielten nicht viel von Hilarys und Bonnys Reitkünsten. Dicki klopfte ihr auf den Rücken und gab ihr wieder sein Taschentuch.
    „Ich werde in dein Zimmer gehen und nachsehen, ob alles an seinem Platz ist”, versicherte er ihr. „Weine nicht mehr, Hilary!”
    Betti beobachtete die beiden eifersüchtig. Warum bemühte sich Dicki bloß so um diese Heulsuse? Wenn sie selber sich so albern aufgeführt hätte, wäre er bestimmt böse geworden. „Ich werde mitkommen, Dicki”, sagte sie.
    Nach kurzem Zögern erklärte sich Dicki einverstanden. Vielleicht war es ganz gut, wenn Betti mitkam. Während Hilary ihr dies und jenes zeigte, konnte er sich ungestörter im Hause umsehen. Betti war froh, daß er sie mitnehmen wollte. Sie würde schon dafür sorgen, daß Hilary ihn nicht völlig mit Beschlag belegte; das nahm sie sich fest vor.
    Plötzlich rief eine dröhnende Stimme über das Feld: „Klasse zweiundzwanzig! Bitte die Plätze einnehmen! Klasse zweiundzwanzig!”
    „Das ist meine Klasse.” Hilary sprang auf, klopfte sich die Krümel ab und rückte ihre Reitkappe gerade. Als Bonny sah, daß andere Pferde sich in Trab setzten, wieherte er ungeduldig. Er hatte ebenso viele Butterbrote gegessen wie die Kinder.
    Nachdem Hilary fortgeritten war, sah sich Dicki triumphierend im Kreise um. „Nun bin ich doch von Anfang an dabei! Tut mir leid, daß ihr andern nicht mitkommen könnt, aber wir dürfen nicht alle Mann in das Haus einbrechen; das würde zu sehr auffallen. Betti soll Hilarys Aufmerksamkeit ablenken, während ich mich umschaue.”
    Betti nickte. Sie war stolz, mit Dicki zusammen arbeiten zu dürfen. „Wollen wir
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