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Geheimnis um einen nächtlichen Brand

Geheimnis um einen nächtlichen Brand

Titel: Geheimnis um einen nächtlichen Brand
Autoren: Enid Blyton
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Graben und beschnüffelte mit zitternder Nase den Boden.
    „Was ist denn da zu sehen?” fragte Rolf.
    Flipp bog ein paar Brombeerranken zur Seite und deutete in den modrigen Graben. Die Brennesseln, die dort wuchsen, waren heruntergetreten. Jemand mußte dort gestanden haben. Warum aber stand ein Mensch in einem modrigen Graben, der voller Brennesseln war? Natürlich weil er sich dort verstecken wollte.
    „Doch das ist noch nicht alles”, rief Flipp triumphierend.
    „Seht mal, hier ist der Täter reingekommen.” Er zeigte den Kindern ein Loch in der Hecke, die den Garten umgab. Die Zweige waren teils geknickt, teils beiseite gebogen. Wirklich, hier mußte sich ein Mensch durchgezwängt haben.
    Die Kinder waren sprachlos. „Ist dies ein Indiz, Rolf?” fragte Gina schließlich leise.
    „Sogar ein sehr wichtiges. Sind auch Fußspuren zusehen, Flipp?”
    Flipp schüttelte den Kopf. „Der Mann, der sich hier verbarg, scheint nur auf die Brennesseln getreten zu sein. Sieh mal, an den runtergetretenen Pflanzen kann man seinen Weg genau verfolgen. Er ist ein Stück durch den Graben gegangen.”
    Die Kinder gingen langsam an dem Graben entlang, der hinter das abgebrannte Haus führte. Aber dort waren gestern abend so viele Menschen hin und her gegangen, daß man unmöglich eine bestimmte Spur verfolgen konnte.
    „Hier können wir die Fußspuren des Mannes nicht finden”, sagte Dicki. „Wir wollen durch das Loch in der Hecke kriechen, durch das der Täter sich eingeschlichen hat. Vielleicht entdecken wir auf der anderen Seite etwas.”
    Alle waren mit dem Vorschlag einverstanden. Bald kroch einer hinter dem anderen durch die Hecke. Dicki war der letzte. Als er sich mit einiger Mühe durch die Zweige zwängte, entdeckte er ein Stückchen grauen Flanells, das an einem Dorn hing.
    Er stieß einen leisen Pfiff aus und packte Rolf, der sich vor ihm befand, am Arm. „Sieh mal, Rolf! Der Täter hat seine Jacke zerrissen, als er hier durchkroch. Donnerwetter, wir kommen voran! Jetzt wissen wir schon, daß er eine graue Jacke trug.”
    Rolf nahm den Stoffetzen vorsichtig von dem Dorn ab und legte ihn in eine Streichholzschachtel. Er bedauerte lebhaft, ihn nicht selber gefunden zu haben. „Gut gemacht, Dicki”, lobte er. „Das ist wahrscheinlich ein sehr wertvolles Indiz.”
    „Hat Dicki ein Infiz gefunden?” fragte Betti aufgeregt. Alle scharten sich neugierig um Rolf. Er öffnete die Streichholzschachtel und reichte den Flanellflicken herum.
    „Jetzt brauchen wir nur noch jemand mit einer grauen Jacke zu finden, die irgendwo einen Riß hat”, sagte Gina zufrieden. „Dann haben wir den Täter.”
    „Wir sind viel klüger als Wegda”, meinte Flipp.
    „Ich habe eben sehr scharfe Augen.” Dicki war außerordentlich zufrieden mit sich. „Keiner von euch hat den Stoffetzen entdeckt. Ja, ja, ich verstehe so was.”
    „Unsinn! Es war reiner Zufall.” Rolf verwahrte den Flicken wieder in der Streichholzschachtel.
    Alle waren freudig erregt. „Ich finde es herrlich, eine Spürnase zu sein”, rief Betti glücklich.
    „Warum denn bloß?” fragte Flipp achselzuckend. „Bis jetzt hast du doch noch gar nichts gefunden. Ich entdeckte, wo sich der Täter versteckt hatte, und Dicki fand ein Stückchen Stoff von seinem Anzug. Aber du hast bisher noch nichts geleistet.”
    Bald darauf stieß Rolf ganz zufällig auf die Spur des Brandstifters. Durch das Loch in der Hecke waren die Kinder auf eine Wiese gelangt, auf der natürlich keine Fußspuren zu sehen waren. Aber an einer Stelle war ein viereckiges Stück aus der Grasnarbe ausgestochen, und dort zeichnete sich deutlich der Abdruck eines Schuhs ab.
    „Der Abdruck stammt wahrscheinlich von dem Bauern, dem die Wiese gehört”, meinte Flipp, als Rolf die anderen darauf aufmerksam machte.
    „Nein, die Abdrücke des Bauern sehen anders aus.” Rolf zeigte auf eine Spur, die auf dem ausgestochenen Viereck hin und her führte. Sie stammte offensichtlich von einem großen, mit Nägeln beschlagenen Stiefel. „Seht mal, dieser Abdruck ist viel kleiner. Der Schuh hat ungefähr Größe acht, während der Stiefel des Bauern bestimmt Größe Nummer zwölf hat. Dies hier muß die Spur des Mannes sein, den wir suchen. Wir wollen mal sehen, ob wir noch mehr Abdrücke finden.”
    Die Kinder suchten alles gründlich ab. Da auf dem Rasen keine Fußspuren zu sehen waren, wandten sie sich dem Rand der Wiese zu. Dort entdeckte Gina bald wieder einige Abdrücke, und zwar auf beiden Seiten
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