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Geheimnis um einen nächtlichen Brand

Geheimnis um einen nächtlichen Brand

Titel: Geheimnis um einen nächtlichen Brand
Autoren: Enid Blyton
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jetzt nicht”, sagte Flipp verweisend.
    Betti legte ihr Gesicht in ernste Falten und setzte sich erwartungsvoll zurecht.
    „Wir alle wissen, daß Herrn Schlucks Gartenhaus, in dem sich sein Arbeitszimmer befand, in der vergangenen Nacht abbrannte”, begann Rolf. „Herr Schluck kam erst hinzu, als schon fast alles zu Ende war. Er war gerade mit dem Nachtzug aus London eingetroffen, und sein Schofför hatte ihn von der Bahn abgeholt. Die Versicherungsgesellschaft behauptet, das Feuer sei mit Hilfe von Benzin entfacht worden. Jemand muß das Haus also absichtlich angesteckt haben. Die sechs Spürnasen haben sich nun vorgenommen herauszufinden, wer der Täter ist. Alles klar?”
    „Niemand hätte es besser vortragen können”, lobte Flipp. Die anderen nickten zustimmend. Purzel wedelte mit dem Schwanz.
    „Ich schlage vor, wir …” begann Dicki wichtigtuerisch.
    Aber Rolf unterbrach ihn sofort. „Jetzt rede ich.”
    Dicki schwieg gekränkt. Während der folgenden Ausführungen Rolfs machte er ein gelangweiltes Gesicht, steckte die Hand in die Hosentasche und klimperte mit Geld.
    „Um herauszubekommen, wer das Verbrechen begangen hat”, fuhr Rolf fort, „müssen wir erst einmal feststellen, wer sich gestern in der Nähe von Herrn Schlucks Gartenhaus aufgehalten hat. Dicki hat einen Landstreicher an der Hecke entlangschleichen sehen. Wir müssen untersuchen, ob er etwas mit dem Brand zu tun hat. Und Herrn Schlucks Köchin, Frau Mint, müssen wir ebenfalls unter die Lupe nehmen.”
    „Wäre es nicht wichtig zu wissen, wer etwas gegen Herrn Schluck hat?” warf Gina ein. „Die Menschen stecken ein Haus gewöhnlich nicht zum Vergnügen an. Es muß jemand gewesen sein, der sich an Herrn Schluck rächen wollte. Meint ihr nicht auch?”
    „Ja, das ist ein guter Gedanke”, lobte Rolf. „Wir müssen vor allem untersuchen, wer Herrn Schluck nicht leiden kann.”
    „Das werden ungefähr hundert Leute sein, schätze ich”, sagte Flipp. „Unser Gärtner hat mir erzählt, daß Herr Schluck sehr unbeliebt ist, weil er alle Menschen schlecht behandelt.”
    „Dann müssen wir eben feststellen, ob einer von den Leuten, die etwas gegen ihn haben, gestern in seinem Garten war”, meinte Rolf.
    „Vor allem aber müssen wir nach Indizien suchen”, warf Dicki ein, der unmöglich noch länger still sein konnte.
    „Infizien”, rief Betti, der das fremde Wort sehr gefiel.
    „Was sind denn nun eigentlich Infizien?”
    „Ach, Betti, du bist doch wirklich zu dumm”, sagte Flipp ungeduldig. „Es heißt Indizien, nicht Infizien.”
    „Und was sind Indizien?”
    „Mit Hilfe von Indizien kann man einen Verbrecher überführen”, erklärte Rolf. „Neulich las ich zum Beispiel in einer Kriminalgeschichte, daß ein Mann, der in einen Laden eingebrochen war, dort einen Zigarettenstummel liegengelassen hatte. Die Polizei fand den Stummel und stellte fest, daß er von einer Zigarette stammte, die sehr wenig verbreitet ist. Sie erkundigte sich danach, wer solche Zigaretten rauchte, und fand auf diese Weise den Einbrecher. Der Zigarettenstummel war also ein Indiz.”
    „Ach so.” Betti nickte verstehend. „Ich werde bestimmt viele Infizien – oder vielmehr Indizien – finden. Das wird Spaß machen.”
    „Wir müssen Augen und Ohren offen halten”, sagte Rolf. „Vielleicht finden wir Fußspuren, die zu Herrn Schlucks Gartenhaus führen.”
    Dicki lachte spöttisch. Die anderen blickten ihn erstaunt und mißbilligend an. „Was ist denn daran so komisch?” fragte Rolf.
    „Ach, nichts. Ich mußte nur darüber lachen, daß wir in Herrn Schlucks Garten nach Fußspuren suchen sollen. Wahrscheinlich sind dort nicht weniger als eine Million zu sehen. Schließlich hatte sich in der Nacht das halbe Dorf versammelt, um das Feuer zu beobachten.”
    Rolf wurde rot und blickte ärgerlich in das runde Gesicht Dickis, der ihn unverschämt angrinste.
    „Der Mann, der das Haus angesteckt hat, könnte sich doch zwischen den Büschen oder unter der Hecke versteckt haben, um eine günstige Gelegenheit abzuwarten”, sagte er. „Dort ist während des Feuers niemand gewesen. Wir dürfen natürlich nicht dicht am Haus nach Fußspuren suchen, wo die vielen Menschen standen, sondern mehr hinten im Garten.”
    „Das ist natürlich etwas anderes”, gab Dicki zu. „Aber es hat keinen Zweck, die Fußspuren zu untersuchen, die zu dem Gartenhaus führen. Dort sind meine und eure, die von dem Polizisten und von vielen anderen Leuten
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