Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geheimnis um einen nächtlichen Brand

Geheimnis um einen nächtlichen Brand

Titel: Geheimnis um einen nächtlichen Brand
Autoren: Enid Blyton
Vom Netzwerk:
bin kein Kind”, entgegnete der Junge entrüstet.
    „Sehen Sie nicht, daß ich beim Löschen helfe?”
    „Wir brauchen deine Hilfe nicht”, schrie Herr Grimm.
    „Weg da, hab ich gesagt!”
    Plötzlich erschien ein kleiner schwarzer Scotchterrier auf der Bildfläche und stürzte kläffend auf den Polizisten zu.
    Herr Grimm stieß mit dem Fuß nach ihm. „Ist das dein Hund?” fragte er den dicken Jungen. „Ruf ihn zurück.”
    Der Junge hörte jedoch gar nicht hin, sondern ging fort, um frisches Wasser zu holen. Inzwischen tanzte der kleine Hund auf seinen flinken kurzen Beinen ausgelassen um Herrn Grimm herum und schnappte hin und wieder nach seinen Hosen.
    „Weg da!” Wieder stieß Herr Grimm mit dem Fuß nach ihm.
    „Der Hund ist prima”, sagte Flipp. „Solch einen möchte ich auch gern haben.”
    Ein Funkenregen stob durch den Garten, als ein Teil des brennenden Hauses einstürzte. Der Rauch biß die Kinder in die Augen. Sie wichen ein wenig zurück. Nun hörte man ein Auto auf dem Fliederweg. „Da kommt Herr Schluck”, rief jemand. Das Auto fuhr durch das Gartentor und hielt vor dem Wohnhaus. Ein Mann stieg aus und eilte durch den Garten zu der Brandstelle hin.
    Herr Grimm trat auf ihn zu. „Ihr Gartenhaus ist fast ganz abgebrannt. Tut mir leid für Sie, Herr Schluck. Wir haben uns die größte Mühe gegeben, den Brand zu löschen, aber es war nichts mehr zu machen. Haben Sie eine Ahnung, wie das Feuer entstanden sein könnte?”
    „Wie soll ich das wissen?” rief Herr Schluck aufgebracht.
    „Ich bin ja eben erst aus London zurückgekehrt. Warum hat man nicht die Feuerwehr alarmiert?”
    „Sie wissen doch, daß die Feuerwehr in Bärenburg stationiert ist”, erwiderte Herr Grimm. „Als das Feuer bemerkt wurde, war es bereits zu spät, um sie zu holen. Sie hätte doch nichts mehr ausrichten können. Wissen Sie zufällig, ob heute morgen im Kamin Ihres Arbeitszimmers Feuer brannte?”
    „Ja, das Feuer im Kamin brannte die ganze Nacht hindurch”, antwortete Herr Schluck. „Ich saß noch heute früh hier und arbeitete. Dann bin ich nach London gefahren.
    Vielleicht entstand der Brand durch einen Funken, der aus dem Kamin flog. Das Feuer kann schon stundenlang geschwelt haben, ohne daß es jemand bemerkt hat. Wo ist meine Köchin?”
    „Hier bin ich”, meldete sich Frau Mint mit zitternder Stimme. „Ach, Herr Schluck, was für ein furchtbares Unglück! Wenn ich in das Gartenhaus gegangen wäre, hätte ich das Feuer gewiß noch rechtzeitig entdeckt. Aber Sie hatten mir ja verboten, es zu betreten.”
    „Die Tür war zugeschlossen”, sagte Herr Grimm. „Ich versuchte, sie zu öffnen, bevor das Feuer sie erreicht hatte. Da – das ist das Ende Ihres Gartenhauses, Herr Schluck!”
    Krachend fielen die Fachwerkmauern zusammen. Die Flammen schlugen noch einmal hoch auf. Die zuschauende Menge wich vor der unerträglichen Hitze zurück.
    Plötzlich packte Herr Schluck den Polizisten am Arm und schüttelte ihn wie wahnsinnig. „Meine Schriftstücke!” schrie er. „Meine wertvollen alten Dokumente! Sie waren alle in meinem Arbeitszimmer. Rettet sie! Holt sie heraus!”
    „Unmöglich!” sagte Herr Grimm mit einem Blick auf die Brandstelle. „Es ist nichts mehr zu retten. Und es war auch von Anfang an nichts zu retten.”
    Herr Schluck hörte gar nicht hin. „Meine Schriftstücke!” schrie er wieder und stürzte auf die Flammen zu. Einige Leute rissen ihn mit Gewalt zurück.
    „Machen Sie keinen Unsinn!” warnte ihn der Polizist.
    „Waren die Papiere denn so wertvoll?”
    „Sie waren unersetzlich”, stöhnte Herr Schluck. „Ihr Wert ging in die Tausende.”
    „Hoffentlich sind Sie versichert”, sagte ein Mann hinter ihm.
    Herr Schluck fuhr herum. „Ja, ich bin versichert. Aber mit Geld ist dieser Schaden nicht gutzumachen.”
    Betti wußte nicht, was „versichert sein” ist. Rolf erklärte es ihr. „Wenn man einen wertvollen Gegenstand besitzt und befürchtet, daß er verbrennen oder gestohlen werden könnte, bezahlt man in jedem Jahr etwas Geld an eine Versicherungsgesellschaft. Geht dieser Gegenstand dann wirklich irgendwie verloren, so ersetzt die Versicherungsgesellschaft dem Eigentümer den vollen Wert.”
    Betti nickte verstehend. Dann blickte sie zu Herrn Schluck hin, der sich gar nicht beruhigen konnte. Er war ziemlich groß, hielt sich jedoch schlecht. Über seiner Stirn erhob sich ein dichter Haarschopf. Seine Nase war lang und dünn. Seine Augen verbargen sich hinter
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher