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Geheimnis um ein gestohlenes Bild

Geheimnis um ein gestohlenes Bild

Titel: Geheimnis um ein gestohlenes Bild
Autoren: Enid Blyton
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„Weg da! Ihr versperrt ja den ganzen Weg. Was sucht ihr hier?”
    „Wir warten auf jemand”, antwortete Dicki ruhig.
    „Und auf wen, wenn man fragen darf? Vielleicht auf euren großen Freund Direktor Jenks?”
    „Sie haben es erraten. Daß Sie aber auch gleich darauf gekommen sind!”
    „Erzähl mir doch keine Märchen. Der Direktor ist weit von hier entfernt. Das weiß ich genau. Ich habe ja heute schon mit ihm telefoniert.”
    „Aber wir sind hier mit ihm verabredet.”
    Herrn Grimms Gesicht wurde langsam dunkelrot. „Das soll ich glauben? Eine Frechheit, mir solche Lügen aufzutischen! Weg da jetzt!”
    Da ertönte Autogebrumm. Dann wurde eine Wagentür zugeschlagen, und es näherten sich schnelle Schritte. „Dort kommt er schon”, sagte Dicki.
    Herr Grimm fuhr herum und schnappte überrascht nach Luft. Direktor Jenks, groß und breitschultrig, kam mit einem Polizeiwachtmeister auf die Gruppe zu. „Nun, Dietrich, da bin ich”, sagte er lächelnd. „Guten Tag, Grimm! Ich hatte gar nicht erwartet, Sie hier vorzufinden.”

Eine überraschende Aufklärung
    Herr Grimm starrte seinen Chef mit offenem Mund an und brachte keinen Ton hervor.
    „Er kam zufällig vorbei”, erklärte Dicki.
    Direktor Jenks begrüßte auch die anderen Kinder und sagte dann zu Dicki: „Nun zur Sache! Du hast mir am Telefon gesagt, daß du den Fall Lorenzo, aufgeklärt hättest. Weißt du denn, wo sich die Lorenzos aufhalten?”
    „Ja, das weiß ich”, antwortete Dicki.
    Herr Grimm sah ihn ungläubig an und schnaubte verächtlich.
    „Aber wo das Bild ist, weißt du wohl nicht”, meinte Direktor Jenks.
    „Nein, genau weiß ich es nicht, aber ich kann es mir denken.”
    „Sie haben sich wohl ebenfalls an der Aufklärung des Falles beteiligt, Grimm”, sagte der Direktor.
    Herr Grimm schüttelte stumm den Kopf. Er hatte seine Sprache noch nicht wiedergefunden.
    „Wo stecken denn nun die Lorenzos, Dietrich?” fragte der Direktor.
    „In dem Haus der Larkins.”
    „Das stimmt nicht!” stieß Herr Grimm hervor. „Ich habe das Haus dreimal durchsucht. Dort sind nur die beiden alten Leute, das weiß ich genau.”
    „Die Lorenzos sind aber dort”, behauptete Dicki fest.
    „Kommen Sie bitte mit, dann können Sie sich selbst davon überzeugen.”
    Dicki ging auf das Pförtnerhaus zu, und die anderen folgten ihm voller Neugier, wo sich das Verbrecherpaar versteckt haben könnte.
    Dicki klopfte an die Tür. Larkin öffnete, wie gewöhnlich mit der ins Gesicht gezogenen Mütze auf dem Kopf und dem alten Schal um den Hals. „Was willst du?” krächzte er und blinzelte Dicki durch seine dicken Brillengläser an. Dann erst bemerkte er die anderen Kinder und die drei Männer. Er wollte die Tür schnell zuziehen, aber Dicki stellte den Fuß dazwischen.
    Direktor Jenks stieß die Tür auf, und alle gingen ins Haus. Frau Larkin befand sich nicht im Vorderzimmer. Man hörte sie in der Küche wirtschaften.
    „Was soll das heißen?” fragte Larkin und wich vor den vielen Menschen zurück. „Ich hab’ nichts verbrochen.”
    Dicki ging auf ihn zu. „Hier ist Herr Lorenzo!” Mit einer raschen Bewegung riß er dem alten Mann die Mütze vom Kopf; Augenbrauen und Bart folgten. Nachdem er ihm auch die Brille abgenommen hatte, kam ein viel jüngerer Mann zum Vorschein, der sich ängstlich an die Wand drückte.
    „Bill Lorenzo!” rief Direktor Jenks überrascht. „Schade, daß Sie Ihre schauspielerischen Fähigkeiten nicht lieber auf der Bühne angewandt haben! Ich habe Sie neulich selber vernommen und hätte schwören mögen, den alten Larkin vor mir zu haben.”
    „Er hat sich erst seit kurzem als Larkin verkleidet”, erklärte Dicki. „Aha, da kommt Nummer zwei.”
    Frau Larkin hatte fremde Stimmen gehört und neugierig die Küchentür aufgemacht. Sie hielt Pünktchen auf dem Arm. Nachdem sie einen Blick ins Zimmer geworfen hatte, wollte sie sich hastig wieder zurückziehen, aber Dicki stellte sich hinter sie.
    „Und hier ist Frau Lorenzo!” sagte er und riß ihr die Lockenperücke vom Kopf, unter der dichtes blondes Haar zum Vorschein kam. Sie nahm ihre schwarze Brille ab und sah den Direktor trotzig an.
    „Ja, ich bin Gloria Lorenzo, und ich bin froh, daß ich nicht mehr die gräßliche Perücke zu tragen brauche.” Sie wandte sich ihrem Mann zu. „Bill, das Spiel ist aus.”
    Bill Lorenzo nickte. Es war erstaunlich, wie sich die beiden plötzlich verjüngt hatten. Wie hatten die Spürnasen sie nur für alt und häßlich
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