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Geheimnis um ein gestohlenes Bild

Geheimnis um ein gestohlenes Bild

Titel: Geheimnis um ein gestohlenes Bild
Autoren: Enid Blyton
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und schaukelte ein wenig.

    „Der Mann muß verrückt sein”, sagte sich Herr Grimm. „Kommt in der Dunkelheit her und schaukelt. Aha, jetzt geht er weiter! Vielleicht hat er einen Einbruch vor.”
    Schmunzelnd ging Dicki nun in die hellerleuchtete Hauptstraße. Dort wurde er von einem großen Mann mit einem herunterhängenden Schnurrbart angehalten.
    „Hallo, Bob Larkin! Man sieht dich ja gar nicht mehr. Komm mit und trink ’nen Schluck Bier mit mir.”
    „Ich hab’ was vor und kann jetzt nicht mitkommen”, antwortete Dicki in Larkins krächzender Stimme und hinkte schnell weiter.
    Schon tauchte auch Herr Grimm neugierig aus dem Schatten eines Hauses auf. Mit wem hatte Larkin da gesprochen? War er ausgegangen, um jemand zu treffen – vielleicht einen Komplicen der Lorenzos? Der Polizist wurde immer mißtrauischer und aufgeregter.
    Dicki führte ihn zum Spielplatz zurück und schaukelte wieder ein bißchen. Jetzt wußte Herr Grimm überhaupt nicht mehr, was er denken sollte. Entweder war Larkin verrückt, oder er wartete auf jemand und vertrieb sich die Zeit mit Schaukeln. Es war wohl am besten, wenn er ihn anrief. Er fror und hatte keine Lust, noch länger kreuz und quer durch die Straßen zu laufen, nur um zu sehen, wie ein alter Mann in Lagerschuppen guckte oder schaukelte.
    „He, Larkin!” rief er laut. „Bleiben Sie mal stehen. Ich muß Sie sprechen.”
    Aber der Alte hinkte nur noch schneller dahin und versuchte, sich hinter den Bäumen zu verstecken. Sehr verdächtig! Bestimmt hatte er die Stimme des Polizisten erkannt. Er mußte etwas zu verbergen haben, sonst würde er doch nicht fortlaufen. „He, Larkin!” schrie Herr Grimm noch einmal aus voller Lunge.
    Dicki kicherte. Komm nur, Wegda, komm! Ein ausgedehnter Spaziergang ist dir sehr gesund. Wohin wollen wir jetzt gehen?
    Dicki beschloß, Herrn Grimm zum Haus der Larkins zu führen und sich dort irgendwie zu verkrümeln. Als der Polizist merkte, daß Larkin den Heimweg einschlug, begann er zu laufen. Zu seiner Überraschung setzte sich der Alte vor ihm ebenfalls in Trab. Nichts mehr von Schlurfen und Hinken! Herr Grimm wollte seinen Augen nicht trauen.
    Hinunter zum Fluß ging es in schnellem Lauf, dann am Fluß entlang, dann durch die Gartenpforte und zu dem kleinen Pförtnerhaus, das im Schatten der Fichte stand, auf der Ern seinen Ausguck hatte.
    Keuchend lief Herr Grimm auf das Haus zu. Eine Unverschämtheit von dem alten Larkin, ihn so irrezuführen und einfach davonzulaufen, wenn er ihn anrief!
    Dicki hatte sich hinter einem Busch versteckt und beobachtete, wie der Polizist mit den Fäusten an die Haustür schlug. Die Tür wurde vorsichtig geöffnet, und in dem Spalt erschien Larkins Kopf.
    „He Sie!” schrie Herr Grimm. „Was soll das heißen?”
    „Was soll was heißen?” fragte Larkin ganz erstaunt.
    „Bah!” schnaubte Herr Grimm. „Tun Sie nicht so, als ob Sie von nichts wüßten! Mich stundenlang rumzujagen, auf dem Spielplatz zu schaukeln und –” Ihm ging die Luft aus.
    Larkin starrte ihn verständnislos an. Dann rief er ins Haus hinein: „Hör mal, Frau, ich bin doch heute abend gar nicht fort gewesen, nicht wahr?”
    „Nein”, kam die Antwort, gefolgt von Schnüffeln und Husten.
    „Da hören Sie’s!” sagte Larkin. „Sie haben sich verguckt.” Er versuchte die Tür zuzuziehen, aber Herr Grimm hatte seinen großen Fuß dazwischen gestellt.
    „Sie wollen mir weismachen, daß Sie nicht eben eine Stunde lang vor mir hergetrabt sind?” rief er nach Atem ringend. „Daß Sie nicht auf dem Lagerplatz in alle Schuppen geguckt haben, um zu sehen, was da zu holen ist und …”
    „Sie sind ja verrückt!” rief Larkin.
    „Was wollten Sie heute abend in Peterswalde? Antworten Sie mir! Wer sich gegen das Gesetz vergeht, fliegt ins Kittchen, das wissen Sie genau.”
    Herr Grimm nahm für einen Augenblick den Fuß aus der Tür, um sein Notizbuch vorzuholen. Schnell wie der Blitz zog Larkin die Tür zu und drehte den Schlüssel um.
    Dicki platzte laut heraus. Er hatte das Lachen bisher unterdrückt, aber nun konnte er nicht länger an sich halten. Aus Furcht, daß Herr Grimm ihn hören könnte, ging er hinters Haus und hielt sich das Taschentuch vor den Mund. Wie fassungslos Larkin den wütenden Polizisten angestarrt hatte! Es war zum Schreien komisch gewesen.
    Nachdem Dicki sich beruhigt hatte, sah er sich nach Herrn Grimm um, konnte ihn aber nicht entdecken. Gewiß war er nach Haus gegangen, um einen Bericht über
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