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Geheimnis um ein gestohlenes Bild

Geheimnis um ein gestohlenes Bild

Titel: Geheimnis um ein gestohlenes Bild
Autoren: Enid Blyton
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während er zum Fahrkartenschalter ging. „Aber da kommt der Zug ja schon. Dann müssen wir uns wohl doch beeilen.”
    Die Dame lief auf den Bahnsteig. „Das ist gar nicht unser Zug!” rief sie. „Er fährt in die andere Richtung. O Pünktchen, wie bin ich erschrocken!”
    Die Begleiter des Paars waren der Dame gefolgt, und auch ihr Mann kam nun mit den Fahrkarten. Alle unterhielten sich laut und ausgelassen. Die Kinder kamen aus dem Wartesaal, um sie zu beobachten.
    „Laßt es euch gut gehen”, rief ein rothaariger Mann und schlug seinem Freund Bill so stark auf den Rücken, daß er zusammenzuckte.
    „Schickt uns ein Telegramm, wenn ihr angekommen seid”, sagte eine Frau. „Wir werden eure lustigen Gesellschaften vermissen.”
    Die Dame im Pelzmantel ließ sich auf der Bank nieder, an der Purzel festgemacht war, und setzte ihren Pudel auf die Erde. Purzel beschnupperte ihn. Er kläffte erschrocken und flüchtete. Die Dame schrie auf und riß ihn hoch. Da donnerte ein Zug durch den Bahnhof. Außer sich vor Angst sprang Pünktchen vom Schoß seiner Herrin herunter und rannte blindlings davon. Purzel, der ihm nachstürzen wollte, erwürgte sich fast mit seinem Halsband. Als die Dame aufspringen wollte, stolperte sie über seine Leine und fiel lang hin.
    Es gab einen schrecklichen Tumult. Betti, Gina und Rolf versuchten Pünktchen einzufangen. Flipp eilte Purzel zu Hilfe.
    „Wem gehört der Hund?” schrie die Besitzerin des Pudels außer sich. „Wer hat ihn hier unter der Bank festgebunden? Polizei! Wo ist Pünktchen?”
    „Reg dich doch nicht so auf, Gloria!” sagte ihr Mann beschwichtigend. In dem allgemeinen Durcheinander achtete niemand darauf, daß ein Zug in den Bahnhof einfuhr und anhielt. Die Kinder waren so sehr mit Purzel und Pünktchen beschäftigt, daß sie gar nicht sahen, wie Dicki mit seinen Eltern ausstieg. Aber er entdeckte sie sofort und wunderte sich sehr, daß sie gar nicht nach ihm ausschauten.
    „Ihr nehmt wohl eine Taxe”, sagte er zu seinen Eltern.
    „Ich werde mit meinen Freunden zu Fuß gehen.” Dann lief er auf Flipp zu, der sich bei der aufgeregten Dame und ihrem Mann entschuldigte. Purzel, den er am Halsband festhielt, wand sich verzweifelt und versuchte mit aller Macht freizukommen. Plötzlich bellte er laut und riß sich mit einem Ruck los.
    „Wenigstens einer, der mich begrüßt!” rief Dicki. „Guten Tag, Purzel!”
    Die vier Kinder fuhren herum. Betti lief auf Dicki zu und umarmte ihn stürmisch. „Dicki! Da bist du ja.”
    „Ja, da bin ich”, sagte Dicki lachend. Darauf gab es ein allgemeines Schulterklopfen und freundschaftliche Rippenstöße. Purzel bellte wie rasend und kratzte so heftig an Dickis Beinen, daß er ihn auf den Arm nehmen mußte.
    „Wem gehört der Hund?” rief der Herr namens Bill.
    „Er hat sich hier unter der Bank verkrochen, so daß meine Frau über seine Leine stolperte. Aha, dort ist ein Polizist! Kommen Sie bitte einmal her, Herr Wachtmeister. Ich möchte mich über den Hund hier beschweren. Er hat unsern Pudel angegriffen und meine Frau zu Boden geworfen.”
    Herr Grimm war zum Bahnhof geradelt, um sich eine Zeitung zu kaufen, und als er das aufgeregte Menschenknäuel auf dem Bahnsteig sah, wollte er sehen, was dort los war. Zum Schreck der Kinder kam er nun auf sie zu. Seine vorstehenden Augen funkelten.
    „Dieser Hund hat jemand angegriffen? Warten Sie, ich schreibe ihn sofort auf. Der Köter ist mir schon lange aufgefallen, schon sehr lange.” Eifrig zog der Polizist sein Notizbuch hervor und beleckte seinen Bleistift.
    Der Zug fuhr unterdessen unbeachtet weiter. Viele Menschen starrten auf die Gruppe mit den fünf Kindern und dem Hund. Sobald Purzel Herrn Grimm erblickt hatte, sprang er auf die Erde und umtanzte ihn kläffend. Der Polizist schlug mit dem Notizbuch nach ihm. „Ruf den Hund zurück. He du, ruf den Hund zurück!” schrie er.
    „Sonst werde ich …”
    Plötzlich stieß die Dame namens Gloria einen Freudenschrei aus. „Ach, da kommt Larkin mit Pünktchen! Ich dachte schon, Sie würden zu spät kommen, Larkin.”
    Ein älterer Mann, der den kleinen Pudel auf dem Arm trug, kam hinkend und in gebückter Haltung auf die Gruppe zu. Sein langer Mantel sah wie ein alter Sack aus. Sein Gesicht steckte bis zur Nase unter einem Wollschal, und seine schmierige Mütze war tief ins Gesicht gezogen.
    „Wer ist denn das?” fragte Herr Grimm erstaunt.
    „Das ist Larkin”, antwortete Gloria. „Er wohnt auf demselben
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