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Geheimnis um ein gestohlenes Bild

Geheimnis um ein gestohlenes Bild

Titel: Geheimnis um ein gestohlenes Bild
Autoren: Enid Blyton
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Schwäne zu füttern. Rasch zogen sie sich an, ließen sich von der Köchin etwas Brot geben und machten sich auf den Weg.
    Nachdem sie die Schwäne gefüttert hatten, gingen sie noch ein Stück am Fluß entlang, und die Schwäne schwammen ihnen nach. Als sie an eine Gartenpforte kamen, guckte Betti in den dahinter liegenden Garten. Plötzlich zupfte sie Dicki am Ärmel. „Sieh mal, ist das nicht der kleine Pudel vom Bahnhof, dessen Herrin sich so über Purzel aufregte?”
    Alle Kinder guckten über den Zaun. „Nein, das ist er nicht”, sagte Flipp und setzte etwas verächtlich hinzu: „Was du nur immer alles entdeckst! Der Pudel von gestern war doch viel kleiner.”
    „Nein, er war ebenso groß wie dieser”, widersprach Gina.
    „Mädchen haben überhaupt kein Augenmaß”, behauptete Rolf überheblich.
    „Wir werden ja gleich sehen, wer recht hat”, sagte Betti und rief laut: „Pünktchen, Pünktchen! Komm her, Pünktchen!”
    Sofort kam der kleine Pudel schwanzwedelnd angelaufen.
    „Seht ihr?” rief Betti triumphierend. „Es ist Pünktchen. Ist er nicht süß? Er trippelt so zierlich wie eine Balletttänzerin.”
    „Ja, du hast recht”, sagte Dicki lachend. „Ich würde mich nicht wundern, wenn er im nächsten Augenblick eine Pirouette drehte. Pünktchen, warum hast du gestern einen solchen Aufruhr verursacht?”
    Der Pudel steckte die kleine Schnauze durch den Zaun. Purzel beschnupperte und beleckte ihn.
    Betti lachte, als sie das sah. „Purzel findet ihn auch nett. Ob sich Pünktchen nach seiner Herrin sehnt? Der Mann, der ihn gestern mitnahm, gefiel mir gar nicht.”
    „Was ich von ihm sah, gefiel mir auch nicht, aber das war nicht gerade viel”, sagte Dicki. „Wahrscheinlich wohnt er dort in dem Pförtnerhaus.”
    An einer Seite des Gartens stand ein kleines verkommenes Häuschen. Weiter hinten erhob sich ein größeres Haus, das unbewohnt zu sein schien. Jedenfalls kam kein Rauch aus dem Schornstein. Aber aus dem Schornstein des kleinen Häuschens quoll dicker Rauch, wie Betti bemerkte. Sogleich stellte sie sich vor, daß der vermummte Mann, der gestern Pünktchen vom Bahnhof abgeholt hatte, zusammengesunken vor dem Kamin saß und in ein flackerndes Feuer starrte.
    Der kleine Pudel tänzelte vom Zaun fort, kehrte nach kurzer Zeit zurück und sprang dann wieder fort. Dabei sah er sich nach Purzel um, als wollte er sagen: „Komm, spiel mit mir!”
    Purzel kratzte winselnd an der Gartenpforte. „Laß das sein!” sagte Dicki streng. „Ich möchte deinetwegen nicht noch mehr Scherereien mit der Polizei bekommen. Wir wollen lieber fortgehen.”
    Gerade wollten die Kinder umkehren, da hörten sie von dem kleinen Haus her eine Männerstimme rufen: „Pünktchen, Pünktchen, wo bist du? Komm herein.”
    Der kleine Pudel kniff den Schwanz ein und kroch in ein Gebüsch, als wollte er sich verstecken.
    „Wo ist der Köter bloß wieder?” hörten die Kinder den Mann rufen. Dann näherten sich schlurfende Schritte, und gleich danach tauchte Larkin auf. Er war genauso wie gestern gekleidet, nur hatte er heute keinen Schal umgebunden. Man sah nun, daß er einen ungepflegten Bart und zottige Augenbrauen hatte. Unter seiner Mütze guckten ein paar graue Haarsträhnen hervor. Er trug eine Brille mit sehr dicken Gläsern und suchte mit kurzsichtigen Augen nach dem Hund.
    „Du könntest dich bestimmt gut wie der gräßliche Kerl maskieren”, flüsterte Betti dem neben ihr stehenden Dicki ins Ohr.
    Er nickte lächelnd. „Das dachte ich auch gerade. Er ist leicht nachzumachen mit seinem Schlurfen und Hinken. Sieh bloß, Pünktchen rührt sich nicht von der Stelle.”
    „Pünktchen, Pünktchen!” schrie Larkin ärgerlich. „Wo hat sich der dumme Köter bloß wieder versteckt? Warte nur, wenn ich dich kriege, gibt’s Dresche.”
    Die Kinder warfen sich entsetzte Blicke zu. Wollte der Alte den kleinen Hund wirklich schlagen? Sie konnten es kaum glauben.
    Nun rief eine Frauenstimme aus dem Haus: „Bob, ich hab’ dir doch gesagt, du sollst Kartoffeln schälen!”
    „Gleich, gleich!” brummte Larkin. „Ich muß nur erst den verflixten Köter holen. Er ist wieder rausgelaufen.”
    „O weh! Hoffentlich steht die Gartenpforte nicht auf. Wenn das kostbare Tier fortläuft, können wir was erleben.”
    Nun kam eine große magere Frau in den Garten. Sie trug eine dunkle Brille und hatte ein ausgefranstes rotes Schultertuch um, das sie vorn am Hals zusammenhielt. Das Auffallendste an ihr war jedoch ihr
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