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Geheimnis um ein gestohlenes Bild

Geheimnis um ein gestohlenes Bild

Titel: Geheimnis um ein gestohlenes Bild
Autoren: Enid Blyton
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seine Erlebnisse aufzusetzen. Der würde recht merkwürdig ausfallen.
    Um ihm nicht etwa in die Arme zu laufen, wollte Dicki noch ein wenig warten. Er setzte sich auf eine Kiste und sah nun genauso wie ein müder alter Mann aus.
    Plötzlich öffnete sich die Hintertür des Hauses, und ein heller Lichtstrahl fiel heraus. Auf der Türschwelle erschien Frau Larkin mit einem Mülleimer in der Hand, den sie entleeren wollte. Als sie Dicki erblickte, ließ sie den Eimer fallen und rannte laut schreiend ins Haus zurück.
    Dicki sprang ernüchtert auf. Er hatte niemand erschrecken wollen. Aber für Frau Larkin mußte sein Anblick ein furchtbarer Schreck gewesen sein. Soeben noch hatte sie ihren Mann im Haus gesehen, und gleich danach sah sie ihn hinter dem Haus.
    Dicki schlich zum Garten der Wuschs hin. Frau Larkin durfte ihn nicht noch einmal sehen, sonst fiel sie womöglich in Ohnmacht. Gerade wollte er sich durch die Hecke zwängen, um in den Nachbargarten zu gelangen, da hörte er jemand aus dem Larkinschen Haus kommen und in beschwörendem Ton etwas flüstern, konnte aber nichts verstehen. Leider war die Hecke gerade an der Stelle, die er sich ausgesucht hatte, sehr dicht. Er konnte nicht durch. Nun kam jemand auf ihn zu und packte ihn am Arm. Dicki sah Brillengläser funkeln und erkannte, daß es Larkin war.
    Er riß sich los, warf sich mit aller Gewalt gegen die Hecke und fiel mit einem gewaltigen Plumps in den Nachbargarten. „Warum bist du zurückgekommen?” zischte Larkin. „Was willst du hier noch?”
    Dicki antwortete nichts, sondern flüchtete Hals über Kopf durch den Garten der Wuschs. Aber kaum war er durch die Pforte ins Freie geschlüpft, wurde er schon wieder gepackt, und eine vertraute Stimme rief: „Dachte ich’s mir doch, daß Sie noch einmal rauskommen würden, Larkin! Sie haben etwas Gesetzwidriges vor, Bursche. Kommen Sie mal mit!”
    Dicki erschrak. Nun hatte Herr Grimm ihn doch noch erwischt. Nach einem kurzen verzweifelten Ringen gelang es ihm aber, sich zu befreien und er flüchtete, von dem Polizisten verfolgt.
    Die Gartenpforte der Larkins stand offen. Er rannte hindurch, um sich in dem Garten zu verstecken. Als er um das Pförtnerhaus bog, kehrte gerade Bob Larkin zurück, dem es nicht gelungen war, sich durch die Hecke zu zwängen. Die beiden stießen mit voller Wucht zusammen und fielen hin. In diesem Augenblick kam Herr Grimm angekeucht und knipste seine Taschenlampe an.
    Vor ihm auf der Erde saßen zwei Larkins. Zwei ganz gleiche Gesichter mit strähnigen Barten, struppigen Augenbrauen und funkelnden Brillengläsern sahen zu ihm auf und blinzelten in das helle Licht.
    Das war zuviel für Herrn Grimm. Seine Hand begann zu zittern. Er stieß einen dumpfen Laut aus und stürzte entsetzt davon, als wären ein Dutzend Larkins hinter ihm her. Wenn Dicki nicht durch den Zusammenprall mit Larkin völlig außer Atem gekommen wäre, hätte er laut gelacht.
    „Hör mal”, knurrte Larkin nun ungehalten, „was denkst du dir eigentlich …”
    Aber Dicki war schon in der Dunkelheit verschwunden. Er lief zum Haus Halali, wo es viele Ecken gab, in denen man sich verstecken konnte. Neben dem Kesselhaus blieb er stehen und horchte, aber alles war still. Larkin schien ihm nicht zu folgen. Dicki seufzte erleichtert. Was für ein aufregender Abend! Jetzt wollte er nach Hause gehen. Er war auf einmal sehr müde.
    Leise schlich er um das Haus herum. Es war sehr dunkel im Schatten der Bäume, aber er wagte es nicht, seine Taschenlampe anzuknipsen, und setzte vorsichtig einen Fuß vor den andern.
    Nach einigen Schritten stieß er mit dem Kopf gegen etwas Hartes und blieb erstaunt stehen. Was war denn das? Er streckte die Hand aus und berührte eine Holzstange, die schräg nach oben führte. Ach, es war eine Leiter, die zum Balkon hinaufführte! Was hatte das zu bedeuten?
    Er kletterte die Leiter hinauf, schwang sich über das Balkongitter und tastete nach der Tür. Aber die Tür war zugeschlossen. Direktor Jenks hatte ja auch gesagt, daß alle Türen von innen verriegelt wären – außer einer Gartentür, zu der nur die Polizei einen Schlüssel besaß.
    Wer hatte die Leiter ans Haus gestellt? Ein gewöhnlicher Einbrecher? Stand er etwa irgendwo hier oben in der Dunkelheit?
    Plötzlich ergriff Dicki eine unerklärliche Angst. Hastig kletterte er die Leiter hinunter und rannte wie ein Hase davon. In jedem Schattenflecken glaubte er einen Mann zu sehen. Erst als er auf eine erleuchtete Straße gelangt war,
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