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Geheimnis um ein gestohlenes Bild

Geheimnis um ein gestohlenes Bild

Titel: Geheimnis um ein gestohlenes Bild
Autoren: Enid Blyton
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beruhigte er sich wieder. Und nun schämte er sich auch. Es passierte ihm nicht oft, daß er Angst bekam. Was war nur in ihn gefahren?

Das verschwundene Spielzeug
    Eine halbe Stunde später saß Dicki in der Badewanne und dachte über seine Erlebnisse nach. Sollte er Direktor Jenks anrufen und ihm von der Leiter erzählen? Aber dann mußte er ihm auch beichten, daß er sich als Larkin maskiert und Herrn Grimm angeführt hatte. Und wer weiß, ob der Direktor die Sache komisch fand. Vielleicht schrieb Herr Grimm jetzt schon einen Bericht über den Abend. Wie wollte er aber die beiden Larkins erklären?
    Die Leiter hatte gewiß ein Dieb ans Haus gestellt. Er war hinaufgeklettert, hatte die Tür verschlossen gefunden und darauf den geplanten Einbruch aufgegeben. Oder er war von dem Aufruhr im Garten verscheucht worden und wagte sich nicht noch einmal zurück.
    Daß Dicki Frau Larkin erschreckt hatte, tat ihm aufrichtig leid. Aber mit welch komischem Entsetzen Herr Grimm auf die beiden Larkins gestarrt hatte! Gewiß glaubte er Gespenster zu sehen. Schmunzelnd begann sich Dicki einzuseifen.
    Was hatte Larkin doch zu ihm gesagt, als er ihn an der Hecke erwischte? „Warum bist du zurückgekommen, und was willst du hier?” oder so ähnlich. Vielleicht hatte er ihn in der Dunkelheit für Lorenzo gehalten. Oder hatte Dicki sich verhört? Er ließ die Frage auf sich beruhen und überlegte wieder, ob er Direktor Jenks anrufen solle.
    Nein, ich will ihn nicht mit einer solchen Lappalie behelligen, dachte er. Wenn Wegda ihm allerdings von den beiden Larkins erzählt und er darauf kommt, daß ich einer von ihnen war, wird er mir tüchtig den Kopf waschen. Aber ich glaube, Herr Grimm wird schweigen.
    Wirklich berichtete der Polizist seinem Vorgesetzten nicht von seinem sonderbaren Erlebnis. Als er ängstlich und verwirrt nach Hause kam, ließ er sich schwer in seinen Lehnstuhl sinken und starrte ins Leere. Er hatte ganz vergessen, daß er Frau Mickel gebeten hatte, ihm abends Essen zu kochen. Als sie nun an die Tür klopfte, fuhr er erschrocken hoch und sah entsetzt auf die Tür. „Wer ist da?” rief er mit heiserer Stimme.
    Frau Mickel steckte den Kopf durch die Tür. „Ich bin’s, Herr Grimm. Ich bringe Ihnen das Essen.”
    „Ach so! Es ist gut, Frau Mickel.”
    Herr Grimm hatte nicht etwa den Appetit verloren. Während er tüchtig aß, erholte er sich allmählich von seinem Schreck.
    „Zwei Larkins!” murmelte er. „So wahr ich hier sitze, es waren zwei! Aber was wird der Chef sagen, wenn ich ihm davon berichte? ,Mein lieber Grimm, Sie haben wohl schlechte Augen’, wird er sagen. ,Sie sollten sich eine Brille kaufen’.”
    Herr Grimm hatte die Stimme von Direktor Jenks nachgeahmt und fand, daß ihm das sehr gut gelungen war. „Eine Brille?” rief er nun verächtlich. „Ich brauche durchaus keine Brille, und ich brauche auch nicht Ihre guten Ratschläge. Alles, was ich brauche, ist eine Beförderung, die schon längst fällig wäre und …”
    Herr Grimm fuhr zusammen. Wieder hatte es geklopft, aber wieder war es nur Frau Mickel. „Ach, ich dachte, Sie hätten Besuch. Mir war so, als hörte ich sprechen.”
    „Bringen Sie mir den Pudding”, erwiderte Herr Grimm kurz angebunden. Ha, er würde dem Chef schon die Meinung sagen, wenn er jetzt hier wäre! Aber von den beiden Larkins wollte er lieber nichts erzählen. Es war vielleicht besser, darüber zu schweigen. Dem Polizisten kamen auf einmal Zweifel, ob er sie überhaupt gesehen hatte. Aber ja, er hatte sie doch ganz deutlich gesehen! Oder war es nur Einbildung gewesen? Aha, da brachte Frau Mickel den Pudding. Der sah lecker aus.
    Am nächsten Morgen rief Dicki die anderen Spürnasen an und bat sie, zu ihm zu kommen. Er hatte ihnen eine Menge zu erzählen. Als er aufwachte, war ihm eingefallen, daß er gestern abend sein Rad vor Herrn Grimms Haus stehen gelassen hatte. Er stand sofort auf, um es zu holen, und war sehr erleichtert, daß er es noch vorfand.
    Sobald die Kinder in seinen Schuppen traten, rief Betti: „Wie war’s gestern abend, Dicki? Hat Wegda dich verfolgt?”
    Dicki nickte und begann zu erzählen, was er alles erlebt hatte. Die Kinder quiekten vor Lachen, und Ern kam gar nicht aus dem Kichern heraus. Daß der gefürchtete Onkel immer hinter Dicki hergelaufen und ihn beim Schaukeln beobachtet hatte! Es war ein köstlicher Spaß.
    Dann berichtete Dicki von der Jagd zum Fluß, am Fluß entlang und durch die Gärten, bis er mit Larkin
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