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Geheimcode Makaze

Geheimcode Makaze

Titel: Geheimcode Makaze
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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skeptischem Unterton.
    »Ja, Sir. Er hat gesagt, er konnte das U-Boot wegen des Nebels nicht sehen, aber er hat einen Funkspruch von seinem Bruder erhalten, der in einem zweiten Fischerboot unterwegs war. Er hat zwei Schüsse aus einem schweren Geschütz gehört, dann ist die Verbindung zu seinem Bruder abgerissen. Ich habe einen Funkspruch von einem anderen Fischerboot empfangen, auf dem man ebenfalls Geschützfeuer hörte.«
    »Haben sie uns eine Position übermittelt?«
    »Ja, Sir. Neun Meilen südwestlich von Kap Flattery.«
    »Sehr gut. Setzen Sie sich mit der
Madison
in Verbindung und sagen Sie Bescheid, dass wir wegen einer gemeldeten Feindberührung die Meerenge verlassen. Danach liefern Sie der Navigation eine Peilung. Mr. Baker«, fuhr er fort und wandte sich an den großen Lieutenant, der neben ihm stand, »lassen Sie gefechtsbereit machen.«
    Als die Alarmglocke durch das Schiff schrillte, eilten die Besatzungsmitglieder der USS
Theodore Knight
zu ihren Kampfstationen, setzten die Helme auf und legten im Laufen ihre Splitterwesten an. Es war nicht das erste Mal, dass der Zerstörer der Farragut-Klasse ins Gefecht zog. Die 1931 bei Bath Iron Works in Maine vom Stapel gelaufene
Theodore Knight
hatte zu Beginn des Krieges erste Kampferfahrungen beim Schutz von Geleitzügen im Nordatlantik gesammelt. Nachdem der 103 Meter lange Zerstörer mehrere U-Bootangriffe auf Handelsschiffkonvois abgewehrt hatte, wurde er zum Patrouillen- und Geleitschutzdienst an die amerikanische Westküste beordert, wo er in den Gewässern zwischen San Diego und Alaska eingesetzt wurde.
    Drei Meilen weiter hinten, in der Juan-de-Fuca-Straße, befand sich die
Madison
, die mit einer Ladung Bauholz und Lachskonserven nach San Francisco unterwegs war. Die
Theodore Knight
ließ das ihr zugewiesene Frachtschiff zurück und stieß auf Befehl ihres Kapitäns, Lieutenant Commander Roy Baxter, mit voller Fahrt in den Pazifik vor. Von seinen beiden Dieselmotoren angetrieben, pflügte das schnittige graue Schiff durch das Wasser wie ein Windhund, der ein Kaninchen hetzt. Die Besatzung war nach der eintönigen Routine des Patrouillendienstes ungemein kampflustig und brannte regelrecht darauf, den Feind zu stellen.
    Selbst Baxter spürte, wie sein Herz einen Takt schneller schlug. Er war seit zwanzig Jahren bei der Navy und hatte zwar im Atlantik manches Gefecht erlebt, aber der Dienst an heimatlichen Gestaden hatte ihn zuletzt etwas gelangweilt. Er genoss die Aussicht, wieder Pulverdampf zu riechen, auch wenn er immer noch skeptisch war, was die Funkmeldung anging. Seit über einem Jahr waren keine japanischen U-Boote mehr vor der Westküste gesichtet worden, und er wusste, dass sich die kaiserliche Marine inzwischen eindeutig in der Defensive befand.
    »Radar?«, fragte er mit lauter Stimme.
    »Sir, ich habe drei kleine Boote gesichtet, die sich der Wasserstraße nähern, zwei von Norden, eins von Westen«, erwiderte der Radarbeobachter, ohne den Blick vom Sichtgerät zu nehmen. »Ich sehe ein weiteres, unbekanntes Ziel im Südwesten, das sich offenbar nicht von der Stelle bewegt.«
    »Bringen Sie uns zu dem Echo im Südwesten«, rief Baxter.
    »Und halten Sie die vorderen Batterien bereit.« Der Kommandant musste sich ein aufgeregtes Grinsen verkneifen, als er seine Befehle erteilte. Vielleicht verdienen wir uns heute unseren Sold, dachte er, als er seinen Helm festschnallte.
    Im Gegensatz zu ihren amerikanischen Widersachern waren die meisten japanischen U-Boote im Zweiten Weltkrieg nicht mit Radar ausgerüstet. Die Frühwarntechnik wurde von der kaiserlichen U-Bootwaffe erst Mitte 1944 eingesetzt, und auch dann wurden nur wenige Boote damit ausgestattet. Die meisten japanischen Unterseeboote verließen sich stattdessen auf ihr Sonar, um den Feind ausfindig zu machen. Das Sonar hatte zwar eine geringere Reichweite als das Radar, konnte aber unter Wasser eingesetzt werden und hatte schon manch ein Boot vor tödlichen Wasserbombenangriffen bewahrt.
    Da die
I-403
nicht über Radar verfügte, war es der Mann am Sonar, der den nahenden Zerstörer zuerst bemerkte.
    »Schiff nähert sich von vorn … Lautstärke eins«, meldete er, als die erste Anzeige an seinem Gerät auftauchte.
    Unterdessen waren beide Flugzeuge aus den Hangars geholt worden und standen mit montierten Tragflächen und Schwimmern an Deck, doch die Reparaturen waren noch nicht abgeschlossen. Genau das hatte Ogawa unter allen Umständen vermeiden wollen. Wenn die Maschinen
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