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Geheimcode Makaze

Geheimcode Makaze

Titel: Geheimcode Makaze
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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zusammengebaut, aber nicht flugbereit waren, musste er sie opfern, wenn das Boot ein Alarmtauchmanöver durchführen musste.
    »Deckskanone bereitmachen«, befahl er, hoffte aber immer noch, dass es sich nur um ein Fischerboot handelte.
    »Lautstärke zwei, zunehmend«, meldete der Sonarposten ruhig. »Es ist ein größeres Schiff«, fügte er hinzu.
    »Lassen Sie die Maschinen sichern und das Flugdeck räumen«, befahl Ogawa einem Fähnrich, der sich eilends hinab auf das große Deck begab und laut rufend auf die Mechaniker und die Piloten zurannte. Die Flieger vertäuten die beiden Maschinen, schnappten sich ihre Werkzeuge und stürmten zum Hangar. Die wasserdichten Hangartore wurden verschlossen und versiegelt, dann stiegen die Männer durch eine andere Luke und brachten sich im Rumpf des U-Boots in Sicherheit.
    »Lautstärke drei, unmittelbar voraus. Möglicherweise ein Zerstörer«, meldete der Sonarmann, der die Geräusche der beiden Schrauben richtig deutete.
    Wie auf ein Stichwort tauchte das graue Schiff in etwa einer halben Meile Entfernung aus dem Nebel auf und kam angeprescht wie ein stählernes Gespenst, den Bug in wirbelnde weiße Gischt gehüllt, während dunkler Rauch aus dem Schornstein quoll. Das schlanke Schiff jagte genau auf das U-Boot zu, wie ein Lanzenreiter, der sich durch nichts aufhalten lässt.
    Im nächsten Moment brüllte die Deckskanone der
I-403
auf, als die erfahrenen Geschützmannschaften des U-Boots versuchten, den anrückenden Derwisch abzuwehren. Doch das schlanke Schiff bot ein schlechtes Ziel, und die Granate flog seitlich vorbei, ohne irgendwelchen Schaden anzurichten. In aller Eile luden die Kanoniere nach und feuerten erneut.
    Sobald er erkannte, dass er es mit einem Zerstörer zu tun hatte, wurde Ogawa klar, dass ein Überwasserduell mit diesem überlegenen Gegner aussichtslos war, und er gab den Befehl zum Alarmtauchen. Der Einsatz musste abgebrochen werden, wenn er Boot und Besatzung retten wollte, falls es dazu nicht schon zu spät war.
    Als der Tauchalarm ertönte, feuerte die Geschützmannschaft einen letzten verzweifelten Schuss ab, bevor sie sich eilends in Sicherheit brachte. Diesmal stimmte die Schussrichtung fast genau, aber der Kanonier hatte die Geschwindigkeit des nahenden Schiffes überschätzt. Die Granate schlug knapp fünfzehn Meter vor dem Bug des amerikanischen Zerstörers ins Wasser, schleuderte eine Gischtfontäne empor, die sich über das Deck ergoss, aber keinerlei Schaden anrichtete.
    Die beiden vorderen Batterien der
Theodore Knight
erwachten zum Leben und feuerten ihre 12,7-cm-Granaten auf das japanische U-Boot ab. Doch die unerfahrenen und aufgeregten Kanoniere zielten zu hoch, sodass die Geschosse hinter dem allmählich Fahrt aufnehmenden Boot einschlugen, ohne Schaden anzurichten.
    Ogawa, der auf der äußeren Brücke der
I-403
stand, zögerte einen Moment und warf einen letzten Blick auf den nahenden Angreifer, bevor er die Luke schloss. Er bemerkte eine Bewegung auf dem Vordeck und sah zu seiner Überraschung, dass sich ein Mitglied seiner Besatzung zu einem der Flugzeuge begab. Es war ein Pilot, der den Tauchbefehl missachtete und in seine Maschine stieg. Er konnte den Gedanken nicht ertragen, sein Flugzeug zu verlieren, und wollte bei einem Kamikaze-Angriff mit ihm sterben. Ogawa verfluchte diesen törichten Heldenmut, dann stieg er hinab zur Brücke.
    Die Ballasttanks wurden geöffnet, worauf ein Schwall Seewasser einströmte, der das Boot nach unten zog. Bei diesem Manöver war es besonders anfällig, denn es dauerte eine ganze Weile, bis es abgetaucht war. Während Ogawa wartete und das Boot quälend langsam tiefer ging, spielte er eine letzte Karte aus.
    »Torpedos feuerbereit machen!«, befahl er.
    Es war ein reines Glücksspiel, aber es könnte klappen. Da der Zerstörer unmittelbar voraus lag, konnte er dem Schiff einen Schuss in den Bug verpassen und dafür sorgen, dass der Jäger seiner vermeintlichen Beute zum Opfer fiel.
    »Rohre geladen«, meldete der Torpedooffizier.
    »Rohre eins und zwei bereithalten«, befahl Ogawa.
    Der Zerstörer war nur noch knapp hundert Meter entfernt und feuerte noch immer aus seinen 12,7-cm-Kanonen. Erstaunlicherweise verfehlten die Schüsse nach wie vor ihr Ziel. Allmählich sank der Bug des U-Boots tiefer, und Seewasser spülte über das Vordeck, als der Rumpf langsam im Wasser verschwand.
    »Rohr eins, Feuer!«, rief Ogawa. Lautlos zählte er drei Sekunden ab, hielt kurz inne und befahl dann: »Rohr
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