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Geheimcode Makaze

Geheimcode Makaze

Titel: Geheimcode Makaze
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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Gesetzesvorlage 188256 abstimmen, eine Resolution, in der der Abzug aller amerikanischen Streitkräfte von der koreanischen Halbinsel gefordert wurde. In einer zuvor nur selten erlebten Eintracht lehnten beide Parteien den Antrag ohne Gegenstimme ab.
    In Kunsan, Korea, wurde Sergant Keith Catana kurz vor der Morgendämmerung ohne großes Aufsehen aus seiner schmuddligen Zelle im städtischen Gefängnis geführt und der Obhut eines an der amerikanischen Botschaft stationierten Colonels der Air Force übergeben. Da man der Meinung war, dass Catana die Zusammenhänge ohnehin nicht begreifen würde, teilte man ihm den Grund für seine Freilassung nicht mit. Er sollte nie erfahren, dass er in eine Falle gelockt worden war, dass man ihm den Mord an einer minderjährigen Prostituierten in die Schuhe schieben wollte, um dadurch die Öffentlichkeit gegen die Stationierung amerikanischer Truppen in Korea aufzubringen. Und er erfuhr auch nicht, dass Kangs persönlicher Assistent Kwan alle Einzelheiten über diesen Mord verraten hatte. Kwan hatte die Verschwörung bereitwillig gestanden, wälzte aber alle Schuld auf Tongju ab, den toten Killer, der seinen Aussagen zufolge auch für die beiden Attentate in Tokio verantwortlich war. Dem verdutzten Flieger war das mehr oder weniger egal, als er in einen Militärjet gesetzt und in die USA ausgeflogen wurde. Er war nur zu gern bereit, sich an den Befehl des Colonels zu halten und nie wieder einen Fuß auf koreanischen Boden zu setzen.
    In der NUMA-Zentrale in Washington, D.C., herrschte nur kurze Zeit Hochstimmung darüber, dass man den Start der Rakete entscheidend gestört und dadurch verhindert hatte, dass Los Angeles mit tödlichen Viren verseucht wurde. Doch mit Kangs Tod und der öffentlichen Bekanntgabe, dass er für den Anschlag verantwortlich war, gerieten Pitts und Giordinos Heldentaten rasch in Vergessenheit. Das Augenmerk der Öffentlichkeit wandte sich jetzt den Beratungen und Untersuchungen im Kongress zu, wo manch einer lautstark für einen Krieg gegen Nordkorea eintrat. Doch mit der Zeit beruhigten sich die Gemüter wieder. Man überließ die Sache den Diplomaten und widmete sich allmählich der weitaus wichtigeren Frage, wie man den Heimatschutz verstärken und ausbauen könnte, damit sich so ein Vorfall nicht wiederholen konnte.
    Der Leiter der NUMA ergriff die Gelegenheit beim Schopf und beantragte beim Kongress zusätzliche Finanzmittel zur Beschaffung eines neuen Hubschraubers, eines Forschungsschiffes und zweier Tauchboote, weil man dringend Ersatz für das von Kangs Männern beschädigte und zerstörte Gerät brauchte. Aus lauter Dankbarkeit und patriotischem Überschwang bewilligte der Kongress die Vorlage auf Anhieb, und wenige Tage später stimmte auch der Senat zu.
    Zu Giordinos Leidwesen wurde auch ein weiterer Sonderposten genehmigt, den Pitt klammheimlich in die Rechnung eingeschmuggelt hatte – ein »mobiles Forschungsgerät zur Wetterbeobachtung im küstennahen Bereich«. Es war ein so genannter Blimp.
67
    In Seattle war es an diesem Nachmittag sonnig und klar, wenn auch ein paar Grad zu frisch. Die hohen Kiefern auf dem Fircrest-Campus warfen in der untergehenden Sonne lange Schatten, als Sarah aus dem Haupteingang des Laborgebäudes der Gesundheitsbehörde des Staates Washington humpelte. Noch hatte sie einen dicken Gipsverband am rechten Bein, aber sie war guten Mutes, dass er in ein paar Tagen abgenommen werden würde.
    Sie zuckte leicht zusammen, als sie sich auf die beiden Aluminiumkrücken stützte, die seit ein paar Wochen ihre Arme malträtierten, blickte dann zu Boden und stieg vorsichtig die Vortreppe hinab. Als sie endlich unten war, wäre sie um ein Haar gegen das Auto geprallt, das mitten im Halteverbot halb auf dem Gehsteig stand. Sie blickte auf und traute im ersten Moment ihren Augen kaum.
    Vor ihr stand Dirks 1958er Chrysler 300-D Kabrio. Der Wagen war offenbar überholt worden, aber bei weitem noch nicht fertig. Die zerfetzten Ledersitze waren notdürftig mit Klebeband geflickt, die Einschusslöcher in der Karosserie verspachtelt, und hier und dort war der türkisfarbene Lack mit grauer Grundierung gesprenkelt, sodass die Karre aussah wie ein Mantarochen mit Tarnanstrich.
    »Ich verspreche dir, dass du dir nicht noch ein Bein brichst.«
    Sarah drehte sich um und sah Dirk, der einen Strauß weißer Lilien in der Hand hatte und sie mit einem schelmischen Grinsen bedachte. Vor lauter Begeisterung ließ sie die Krücken fallen und
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