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Geheimcode Makaze

Geheimcode Makaze

Titel: Geheimcode Makaze
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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litten auf dem engen Boot unter den gleichen Entbehrungen. Die
I-403
hatte schon drei Wasserbombenangriffe überstanden, und die gemeinsam erlebte Todesgefahr hatte die Besatzung zusammengeschweißt. Sie waren Überlebende eines mörderischen Katz-und-Maus-Spiels und hatten das Gefühl, dass die
I-403
ein glückliches Boot war, das jedem Feind trotzen konnte.
    In der vierzehnten Nacht tauchte die
I-403
nahe der Aleuteninsel Amchitka auf und entdeckte binnen kurzer Zeit das Versorgungsschiff
Morioka
, das in einer kleinen Bucht vor Anker lag. Vorsichtig brachte Ogawa sein Boot längsseits neben das Mutterschiff, worauf die Vertäuleinen ausgeworfen und festgezurrt wurden. Während der Dieseltreibstoff in die Tanks des Unterseebootes gepumpt wurde, flachsten die Besatzungen beider Schiffe in der eisigen Kälte miteinander.
    »Ist es in eurer Sardinenbüchse nicht ein bisschen zu eng?«, fragte ein dick eingemummter Maat, der an der Reling des Schiffes lehnte.
    »Nein, wir haben jede Menge Platz für Obstkonserven, Maroni und Sake!«, brüllte ein U-Bootfahrer zurück, der mit der besseren Verpflegung prahlte, die der Unterwasserflotte zuteil wurde.
    Das Auftanken dauerte knapp drei Stunden. Unterdessen wurde ein Besatzungsmitglied des U-Boots, das an einer akuten Blinddarmentzündung litt, zur ärztlichen Behandlung auf das Mutterschiff gebracht. Nachdem man der Besatzung des Versorgungsschiffes zum Dank für ihre Dienste einen Karton Bonbons abgetreten hatte, legte die
I-403
ab und ging auf östlichen Kurs, in Richtung Nordamerika. Der Himmel wurde immer schwärzer, und weiße Gischt brodelte auf dem graugrünen Ozean, als die
I-403
in einen der ersten Winterstürme geriet. Drei Nächte lang wurde das U-Boot heftig von den Wogen durchgeschüttelt, die das tief liegende Deck überfluteten und sich am Kommandoturm brachen, während die Batterien aufgeladen wurden. Einmal wäre ein Ausguck beinahe in die eisige See gespült worden, und viele erfahrene Besatzungsmitglieder wurden seekrank. Der starke Westwind hatte allerdings auch sein Gutes, denn er schob das Boot mit flotter Fahrt durch die Dünung und verkürzte die Reise in Richtung Osten.
    Dann ließ der Wind allmählich nach, und die See wurde wieder ruhiger. Zufrieden stellte Ogawa fest, dass sein Boot das Wüten von Mutter Natur unbeschadet überstanden hatte. Die durchgeschüttelte Besatzung kam wieder auf die Beine und fand zu ihrer alten Kampfmoral zurück, als sich das Wetter besserte und das U-Boot sich dem feindlichen Festland näherte.
    »Kapitän, ich habe den Kurs zur Küste abgesteckt«, meldete Seiji Kakishita und rollte eine Seekarte des nordöstlichen Pazifischen Ozeans vor Ogawa aus. Der Navigator der
I-403
hatte sich wie viele Besatzungsmitglieder seit dem Auslaufen nicht mehr rasiert und trug jetzt einen struppigen Kinnbart, durch den er aussah wie einem Comic entsprungen.
    »Wie ist unsere derzeitige Position?«, erkundigte sich Ogawa, während er die Karte studierte.
    »Wir sind genau hier«, erwiderte Kakishita und deutete mit einem Zirkel auf einen Punkt auf der Karte. »Ungefähr zweihundert Kilometer westlich von Vancouver Island. Wir haben noch zwei Stunden Dunkelheit vor uns, in denen wir Überwasserfahrt machen können. Auf unserem derzeitigen Kurs sind wir bei Tagesanbruch etwa 150 Kilometer vom Land entfernt.«
    Ogawa studierte ein paar Minuten lang eingehend die Karte, bevor er das Wort ergriff. »Wir sind zu weit nördlich. Ich möchte den Angriff von einem Punkt aus unternehmen, der auf halber Höhe zwischen den vier Zielorten liegt, damit die Flugzeit möglichst kurz ist. Bringen Sie uns weiter südlich, dann stoßen wir etwa hier zur Küste vor«, sagte er und deutete mit dem Finger auf die Karte. Unter seiner Fingerspitze lag der nordwestliche Zipfel des Staates Washington, eine Halbinsel, die wie die Schnauze eines hungrigen Hundes in den Pazifischen Ozean ragte. Unmittelbar nördlich davon befand sich die Juan-de-Fuca-Straße, die Hauptschifffahrtsroute von Vancouver und Seattle in den Pazifischen Ozean, die eine natürliche Grenze zu British Columbia darstellte.
    Kakishita steckte in aller Eile einen neuen Kurs ab und überschlug die Entfernungen. »Meinen Berechnungen zufolge können wir in vierundzwanzig Stunden fünfzehn Kilometer vor der mit ›Kap Alava‹ gekennzeichneten Stelle in Position gehen.«
    »Ausgezeichnet, Kakishita«, erwiderte Ogawa zufrieden und warf einen Blick auf den Chronographen neben ihm. »Damit bleibt
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