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Die drei ??? und die schwarze Katze

Die drei ??? und die schwarze Katze

Titel: Die drei ??? und die schwarze Katze
Autoren: William Arden
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Auf zum Zirkus!
    Eines Nachmittags Anfang September waren Justus Jonas und Peter Shaw in Justs Werkstatt auf dem Schrottplatz eifrig beschäftigt. Um der Wahrheit die Ehre zu geben: Justus arbeitete, und Peter schaute zu, und so sah Peter auch als erster, daß Onkel Titus unter der Last zweier großer hölzerner Zuber mühsam angewankt kam.
    »So, ihr Burschen«, verkündete Onkel Titus, während er die beiden Zuber vor ihnen zu Boden plumpsen ließ, »hier hab’ ich Arbeit für euch. Die Zuber müßt ihr mir anmalen, mit roten, weißen und blauen Streifen!«
    Peter riß die Augen auf. »Streifen auf Waschzuber malen?«
    »Muß es jetzt gleich sein, Onkel Titus?« fragte Justus. Böses ahnend, blickte der stämmige Junge auf den Satz elektronischer Bauteile auf seiner Werkbank nieder. »Just baut gerade ein neues Spezial-Sondergerät für die drei Detektive«, erklärte Peter Mr. Jonas.
    »Ah, eine neue Erfindung?« Für einen Augenblick vergaß Onkel Titus seine Waschzuber. »Was ist es denn, Peter?«
    »Weiß ich’s? Sie kennen doch Justus«, erwiderte Peter.
    »Ich bin hier nur der Handlanger. Wer wird mir schon was erzählen?«
    Justus, der Chefdetektiv des jugendlichen Teams, zog es vor, seine Erfindungen geheimzuhalten, bis er ganz sicherging, daß sie auch funktionierten. Mißerfolge haßte er. Und ebenso haßte er es, ein begonnenes Vorhaben abbrechen zu müssen.
    »Könnten wir die Dinger nicht später anmalen, Onkel Titus?« erkundigte er sich unlustig.
    »Nein, die müssen heute abend fertig sein. Wenn ihr natürlich so beschäftigt seid, kann ich sie auch Patrick oder Kenneth geben.«
    Onkel Titus sprach von dem starken Brüderpaar aus Irland, seinen Helfern im Schrottlager. »Aber dann würden sie die Zuber auch abliefern. Das wäre nur recht und billig.«
    Da wurde Justus hellhörig. »Ist denn irgendwas Besonderes mit dem Kunden, der die Zuber gekauft hat, Onkel Titus?«
    »Ich weiß«, sagte Peter. »Sie sind für eine ganz national gesinnte Wäscherei!«
    »Oder es sind Ausflugsboote für Liliputaner!« rief Justus fast zur gleichen Zeit.
    Onkel Titus grinste. »Was sagt ihr dazu, wenn es Sitzgelegenhei-ten für Löwen sind?«
    »Aber klar«, meinte Peter lachend. »schließlich braucht jeder Löwe so eine rotweißblaue Sesselwanne . . .«
    Justus wurde ernst. Blitzartig kam ihm die Erleuchtung.
    »Natürlich! Umgedreht und angemalt wären die Wannen prima Sitzpodeste für Zirkuslöwen!«
    »Mensch – ein Zirkus!« rief Peter aufgeregt. »Vielleicht dürften wir uns dort umsehen, wenn wir die Zuber hinbringen!«
    Onkel Titus mußte heimlich über die Wirkung seiner Mitteilungen lachen. »Na ja, es ist kein großer Zirkus, nur ein paar fahrende Schausteller und Artisten auf dem Rummelplatz vor der Stadt. Es gibt aber alles, Schaunummern und Fahrbetrieb und Schießbuden. Gestern abend war hier in Rocky-Beach die Eröffnungsvorstellung. Der Löwendompteur hat, soviel ich weiß, bei einem Brand die Podeste für seinen dressierten Löwen verloren. Weil er im Ort keinen Ersatz auftreiben konnte, rief er hier an, und da fielen mir die Wannen ein.«
    Onkel Titus strahlte übers ganze Gesicht. Er rühmte sich stets damit, daß sein Altwarenhandel alle erdenklichen Lagervorräte führte, und am meisten freute es ihn, wenn sich ein scheinbarer Ladenhüter für einen Interessenten doch noch als wertvoll erwies.
    »Ein solcher Wanderzirkus«, ließ sich Justus vernehmen, »ist ein höchst originelles und faszinierendes Unternehmen, meist mit Familientradition über Generationen.«
    »Sag doch einfach: es ist eine Gaudi, Just«, meinte Peter mit komischem Stöhnen. Der Zweite Detektiv vermochte Justs hochtrabender Ausdrucksweise nicht immer zu folgen. »Ich erinneremich jetzt – Zirkus Carson! Ich hab’ gesehen, wie sie auf dem großen Platz beim Hafen aufbauten, neben dem Vergnügungspark, der vor einiger Zeit zugemacht wurde.«
    »Vielleicht könnten wir mal hinter die Kulissen blicken«, sagte Justus.
    »Also, worauf warten wir noch?« rief Peter. »Ich hol’ die Farben, du besorgst die Spritzpistolen.«
    Mit Eifer machten sich die Jungen ans Werk, und eine halbe Stunde später waren die beiden Zuber fertig bemalt. Während die Farbe trocknete, gingen Justus und Peter in ihre verborgene Zentrale, um nachzusehen, wieviel Geld sie auf dem Rummelplatz ausgeben konnten.
    Die Zentrale war ein alter Campinganhänger. Hinter hohen Stapeln von Trödelkram versteckt, stand er in einer abgelegenen Ecke des
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