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Geheimcode F

Geheimcode F

Titel: Geheimcode F
Autoren: Ulrike Juergen u Swennen Klauss
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meinte sie lächelnd, und alle blickten gespannt auf Tobias. Schließlich hatte er schon ganz am Anfang der Aktion das Codewort Fabiola entschlüsselt. Das hatte keiner vergessen. Volle Konzentration. Tobias zauberte auf dem Bildschirm im Handumdrehen eine ganze Zahlenkolonne hervor. So könnte es gehen!
    »Ich geb dir ein paar Zahlen rüber, Françoise, schreib mit!«
    »Kann losgehen!«
    Tobias diktierte: »338 796 078 B K 33 und jetzt SB 7 046 606 390, so, jetzt das Paßwort > Aquarius <... Ich erkläre euch später, warum. Na, wer sagt’s denn...« Alle starrten gebannt auf den Bildschirm, über den plötzlich Kolonnen von Wörtern flimmerten. Tobias warf sich in die Brust und meinte lakonisch: »Übrigens, unser Hündchen gehört nicht nur einem Unternehmer aus Sète , es ist auch bei Lloyds in London mit einer halben Million Dollar versichert!«
    »Wahnsinn!« Alle klatschten Beifall. Fabiola nickte beeindruckt. »Jetzt kommt langsam Licht ins Dunkel...« Sie betrachtete ihren Schützling, der sie mit treuen Augen ansah. »Du bist sicher sehr wertvoll, mein Lieber«, sinnierte sie, »aber eine halbe Million? Da steckt doch irgend etwas dahinter... Du kannst mir dein Geheimnis wohl nicht sagen, oder...?« Dabei streichelte sie zärtlich seinen schmalen Kopf. Wenigstens sein Besitzer, dem er zurückgebracht werden konnte, würde wissen, warum. Es tat ihr nicht nur deshalb leid, sich von ihrem neuen Freund trennen zu müssen.
    »Es ist immer so: Kaum hat man jemand liebgewonnen, muß man wieder weiterziehen«, sagte sie ein bißchen traurig und sah dabei in die Runde. Sie würde ihre neuen Freunde sehr vermissen. Aber inzwischen war noch viel zu tun. Das große Fest stand ja vor der Tiir und verlangte von allen noch jede Menge Einsatz! »Gut, das hätten wir. Jetzt wieder jeder an seinen Platz! Sonst versäumen wir noch die Party des Jahrtausends«, meinte sie lachend, und alle stimmten ihr zu.

    Opa sägte, was das Zeug hielt. Die Festtribüne nahm langsam Formen an. Eine Schweinearbeit war das, aber er machte sie gerne. Mit einem tüchtigeren Gesellen als seinem Sohn wäre er längst fertig damit. Nun ja... »Monsieur Ruhland, Telefon für Sie!« rief Madame Duffy über den Hof.
    »Ich komme!« Opa sauste hinüber zum Haus. Er ahnte schon, wer da seinen täglichen Kontrollanruf machte. »Hallo, wer ist da? Ah, Gerard!« Wer sonst! Opa seufzte. Es ging ihm eigentlich gegen die Natur, seinem Freund einen solchen Bären aufzubinden, aber... »Was? Marie-Antoinette? Ja, die sitzt neben mir!« Einen Moment herrschte Stille in der Leitung, dann hörte Opa ein unterdrücktes Kichern, oder war es ein Klicken in der Leitung? Diese französischen Verbindungen waren auch nicht besser als die daheim!
    »Es geht ihr gut, ja, ich übergebe mal, sie frißt, hört man, oder?« Madame Duffy, Dora und Mylene hatten sich um den Küchentisch geschart und lachten Tränen über Opas Paraderolle »fressendes Schwein«... Opa drehte ihnen mit Absicht den Rücken zu. Wer konnte sich konzentrieren, wenn man ihn dabei nicht ernst nahm!
    »Grunz! Grunz!« Opa gab wieder mal sein Bestes. Am anderen Ende meldete sich Gerard zu Wort: »Nicht schlecht, mein Freund. Jetzt hören Sie mal zu!« Opa lauschte gespannt, konnte aber wieder nur ein Knacken und Schnaufen vernehmen.
    »Was soll das sein?«
    »Marie-Antoinette. Sie möchte mit ihrer Schwester reden«, erklärte Gerard mit todernster Stimme. Opa blieb kurz die Sprache im Hals stecken. »Sind Sie sicher?«
    »Aber ja!«
    Opas schlechtes Gewissen meldete sich sofort. »Ich hab sie nicht aus den Augen gelassen«, beteuerte er und versuchte ganz schnell, eine glaubhafte Ausrede zu finden. »Ich glaube, wir sind beide getäuscht worden. Entweder das hier ist Marie-Antoinette, oder sie ist bei Ihnen... aber meine hier ist ihr ähnlicher. Ehrlich...« Vom anderen Ende mischte sich in das Schweinegrunzen schallendes Gelächter. Dann Ricas Stimme: »Opa? Kränk dich nicht! Es ist alles in Ordnung. Du brauchst nie wieder Schwein spielen! Gerard weiß Bescheid!« Opa Ruhland wurde tiefrot. Aber zum Glück konnte man das am Telefon nicht sehen. Er nickte nur.
    »Hauptsache, es geht euch beiden gut«, meinte er kraftlos. Jetzt brauchte er wirklich einen Schnaps.

    *

    Der kleinen Vorhut vom lokalen Fernsehsender folgten mehrere große Übertragungswagen des nationalen französischen Fernsehens. Das war das Startsignal für all jene, die es noch immer nicht wußten: Jetzt wurde es tatsächlich Ernst
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