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Geheimcode F

Geheimcode F

Titel: Geheimcode F
Autoren: Ulrike Juergen u Swennen Klauss
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sich, die Sachen in Fabiolas Auto zu verstauen.
    »Und ich rufe jetzt meine Zentrale an«, rief Fabiola. »Die sollen auch mal was für uns hier an der Front tun!« Sie war genauso gespannt, was es mit diesem speziellen Tier auf sich hatte. Denn daß es nicht allein um die Identität gehen konnte, war ihr irgendwie klar. Einem gewöhnlichen Hund implantiert man keine Mikrochips, das war zu teuer.
    »Alles drin?« Tobias nickte. »Dann auf ins Gefecht!«

    Rica kuschelte sich in den bequemen Rücksitz des Rolls. Sie kam aus dem Staunen nicht mehr heraus, seit sie mit Gerard die Universität verlassen hatte. Der vagabundierende Philosoph stellte sich immer mehr als kultivierter, zwar etwas verrückter, aber durchaus umgänglicher Typ heraus. Trotz schäbiger Kleidung und dem scheußlichen schwarzen Hut, den er einfach nicht ablegen wollte. Und jetzt auch noch diese Luxuskutsche samt Chauffeur! Man fuhr ja nicht, man glitt lautlos durch die Gegend. Keine Unebenheit der Straße war zu spüren, und sogar der Straßenlärm kam nur vornehm gedämpft bis ins Innere des Wagens. Wenn sie das in der Schule erzählte... keiner würde ihr glauben. Nun, der ganze Urlaub war eigentlich verrückt, von der ersten Minute an, dachte sie kopfschüttelnd. Aber schließlich hatte sie sich auch keine gewöhnlichen Ferien gewünscht! Rica blickte auf das Schwein, das es sich neben ihr auf dem Sitz gemütlich gemacht hatte. Marie-Antoinette benahm sich wie ihr Herr und Meister so selbstverständlich, als hätte sie keine Minute ihres Schweinelebens in anderer Umgebung verbracht. Der Rolls-Royce hielt vor dem Grand Hotel am Hafen. Wen wunderte das noch? Der Chauffeur öffnete den Wagenschlag und half zuerst Rica, dann dem Schwein nach draußen. Dort waren schon die Lakaien des Hotels um ihre Gäste bemüht, als wären sie nicht ein ausgerissenes Mädchen, ein Schwein und ein Landstreicher... Nein, die Geschichte würde ihr wirklich keiner abnehmen!
    »Nach Ihnen, Madame.« Gerard ließ Rica in seine Suite vorgehen. »Hier geruhen wir zu hausen, derzeit...« Rica zog die Luft ein. Verrückt. Ach was. Nicht verrückt. Die Suite war eben nicht bloß ein normales Hotelzimmer, sondern eine Zimmerflucht, in dezenten Blautönen gehalten, wirkte durch viel Gold, Spiegel und frische Blumendekorationen sehr luxuriös. Fenster und Balkon gingen direkt hinaus zum Meer und boten einen umwerfenden Ausblick. Das war die Côte d’Azur, wie man sie sich vorstellte, dachte Rica und inspizierte als nächstes das noch viel luxuriösere Bad. Und hier würde sie die nächsten zwei Stunden verbringen, das war ihr sofort klar. Ein herrlich duftendes Schaumbad in der Marmorwanne nehmen, Haare waschen und sich pflegen, pflegen, pflegen... Gerard zupfte sie kurz am Ärmel und holte sie in die Wirklichkeit zurück.
    »Da, es gibt Essen! Greif nur zu, du mußt hungrig sein!« Er deutete dabei auf ein goldenes Wägelchen voller Köstlichkeiten. Das Tafelsilber war so blank poliert, daß sie sich darin spiegeln konnte.
    »Wahnsinn«, war alles, was Rica dazu einfiel.
    »Ich ziehe mich jetzt zurück. Mein Heim ist auch dein Heim!« Auf dieses Angebot hatte sie nur gewartet. Rica ließ ihre Tasche fallen und stürzte sich erst einmal auf das Buffet.

    Die Verbindung ließ wieder zu wünschen übrig. Das Verständnis der Kollegen offensichtlich auch. Fabiola wiederholte ungeduldig, was sie eben erklärt hatte.
    »Ja, es war ein Zufall. Beim Einkaufen löste der Hund plötzlich einen fremden Code im Scanner aus. Das hat uns stutzig gemacht. Was? Nein, in einem ganz normalen Holzladen hier im Ort, das ist doch völlig egal! Wir haben uns einen ganz normalen Scanner ausgeliehen. Ja, aus dem Supermarkt. Mensch, komplizierter geht’s ja nicht! Ihr könnt mir im Moment nicht helfen? Das dachte ich. Gut, wir versuchen es selber.«
    Frustriert legte sie auf.
    »Kannst du was daraus machen?« fragte Françoise Alain, der den Scanner von allen Seiten betrachtete. Der zuckte mit den Schultern. »Weiß nicht, das ist nicht ganz mein Metier...«
    »Meine Zentrale wünscht uns viel Glück«, meldete Fabiola aus dem Hintergrund und seufzte. Alain werkte weiter an dem Gerät herum.
    »Mehr wird’s nicht«, stellte er kurz darauf resigniert fest, denn das Ergebnis seiner Bemühungen war eher mager.
    »Ich bin ja auch noch da!« Tobias rückte seinen Sessel näher an den Computer heran. Jetzt war die Reihe an ihm. Françoise räumte den Platz.
    »Jetzt kommt der Meister aller Klassen«,
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