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Cocktails und heiße Kuesse

Cocktails und heiße Kuesse

Titel: Cocktails und heiße Kuesse
Autoren: Natalie Anderson
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1. KAPITEL
    Sexmaschine oder El Diablo ? Schwierige Entscheidung … und ausgerechnet heute haderte Bella mit Entscheidungen. Die Namen waren so zweideutig, sie war sich nicht sicher, ob sie eine Bestellung ohne zu erröten zustande bringen würde. Vor allem, weil sie alleine in dieser Bar saß – an einem Freitagabend.
    Der Barkeeper würde bestimmt glauben, sie wolle ihn anmachen. Doch der Anblick der vielen hinter der Theke aufgereihten Flaschen mit ihren bunten Flüssigkeiten kitzelte ihre Geschmacksknospen. Es war eine Weile her, dass sie etwas anderes genossen hatte, als den billigsten Rotwein, den es im Supermarkt gab. Zur Feier dieses Tages durfte sie doch etwas Außergewöhnliches trinken, oder? Und da dieses Wochenende bereits ein ordentliches Loch in ihre Ersparnisse gebrannt hatte, konnte sie daraus genauso gut einen Krater machen.
    Sie senkte den Blick auf die Cocktailkarte, las jedoch nicht weiter. Den ganzen Tag hatte sie darauf gewartet, dass jemand die Worte sagte. Irgendjemand! Sie erwartete ja keine Party. Vitas Hochzeit zu organisieren, beanspruchte halt alle voll und ganz. Aber wenigstens einer hätte doch daran denken können!
    Aber weit gefehlt. Sie war einfach nur da, wie immer im Hintergrund. Jederzeit abrufbereit. Doch wenn sie nicht gebraucht wurde, beachtete man sie auch nicht. Erst wenn sie die nächste Katastrophe auslöste, erinnerte man sich an sie.
    Für das Wochenende hatte Bella sich indes fest vorgenommen, jede Katastrophe zu vermeiden. Morgen war Vitas Tag. Ihre kleine Schwester sollte eine tolle Zeit haben.
    Sich um die Dekorationen zu kümmern, schien ihr die beste Idee zu sein. Auf diese Weise würde sie mit den anderen nicht viel zu tun haben. Ehrlich gesagt, fühlte Bella sich bei den Kellnerinnen und Angestellten des exklusiven Resorts wohler als bei ihrer eigenen Familie und deren Freunden.
    Als sie sich um die Mittagszeit eine Pause gegönnt hatte, entdeckte sie ihre Angehörigen den Strand entlangschlendern. Es schien, als würde auf der kleinen Insel Waiheke eine Versammlung von Buchhaltern stattfinden – was der Wahrheit sehr nahe kam.
    Sie wirkten alle wie Klone. Alle bevorzugten dieselbe legere Freizeitkleidung. Die Männer beige Hosen und hellblaue Pullover. Auch morgen würden sie wieder Beige tragen, nur diesmal mit weißen Hemden kombiniert. Anschließend würden sie in ihre dreiviertellangen Strandhosen schlüpfen, dazu farbenfrohe Hawaiihemden wählen und die bleichen Füße in braune Männersandalen stecken. Alle trugen kurz geschnittene Haare und sehr teure Sonnenbrillen.
    Die Frauen benutzten ihre noch teureren Sonnenbrillen, um ihre langen glänzenden Haare zurückzuschieben. Ihre schlanken glamourösen Cousinen, ihre Schwester. Sie glichen wie ein Ei dem anderen. Alle waren unglaublich erfolgreich – wenn man Geld, Karriere und das Finden eines unglaublich passenden Partners als Erfolg bezeichnen wollte.
    Ein einziges Mal hatte Bella versucht diesen Lebensstil zu kopieren. Sie war mit einem Mann ausgegangen, den ihre Familie weit höher schätzte als sie. Es war ein Desaster geworden. Trotzdem mochte niemand glauben, dass Bella die Beziehung beendet hatte.
    Irgendwann am frühen Abend, nachdem alle Stühle von ihr liebevoll mit filigranen Bändern verziert worden waren, hatte Bella beschlossen, in die Hotelbar zu gehen. Sie würde feiern. Auf ein weiteres Jahr anstoßen. Das Glas auf die Erfolge im letzten erheben. Auch wenn niemand ihr dabei Gesellschaft leistete. Selbst wenn es gar nicht viele Erfolge gab.
    Während sie darauf wartete, ihre Bestellung aufzugeben, vermied sie es, sich umzusehen. Stattdessen tat sie so, als sei sie sehr zufrieden damit, alleine zu sein. Sie würde eine Frau von Welt spielen, die das Leben in vollen Zügen genoss. Eine gute Übung für morgen, wenn sie auf Rex und Celia stieß. Das war das Gute am Beruf einer Schauspielerin: Man lernte, andere zu täuschen.
    Murmelnd las Bella in der Cocktailkarte. „Will ich einen Sex on the Beach oder einen Screaming Orgasm ?“
    „Musst du da wirklich überlegen?“
    Abrupt wandte sie den Kopf. Ein Mann stand neben ihr. Ein unglaublich gut aussehender Mann, den sie noch nie vorher gesehen hatte – an jemanden wie ihn würde sie sich erinnern. Groß und dunkel und mit ganz erstaunlich blauen Augen.
    „Ich dachte, eine Frau wie du würde immer beides wollen.“
    „ Sex on the Beach und einen Screaming Orgasm ?“
    Er musste der einzige Mensch auf der Insel sein, der nichts mit der
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