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Geheimcode F

Geheimcode F

Titel: Geheimcode F
Autoren: Ulrike Juergen u Swennen Klauss
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Schauspiel an sich vorübergehen zu lassen. Wenigstens seine Neugierde wollte er befriedigen. Seinen Gegnern wünschte er von ganzem Herzen zumindest eine technische Panne oder einen Bildausfall. Notfalls könnte man da ja ein wenig nachhelfen.

    »Hallo? Zentrale? Ja, ich bin’s noch mal. Die Zahlen habt ihr überprüft? Sind exakt, ja...« Fabiola lauschte gespannt in den Hörer. Die Sache mit dem codierten Windhund ließ ihr keine Ruhe. »Die Adresse habt ihr... wunderbar. Ein Engländer, der hier in Sète ein Haus hat... trifft sich gut, die Familie reist ohnehin ans Meer... Nein, sagt dem Besitzer bitte noch nichts, zuerst möchte ich Details wissen...« Meine Güte, waren die wieder umständlich. Fabiola seufzte: »Warum das Tier so hoch versichert ist, wißt ihr nicht, aha...« Es knackte am anderen Ende der Leitung, dann war die Nachricht aber klar und deutlich zu verstehen:
    »Es sind 10 000 Dollar Belohnung ausgesetzt?« Fabiola jubelte. Ihr Verdacht, daß da noch irgendein Geheimnis dahinter sein mußte, hatte sich damit bestätigt. 10 000 Dollar. Das war eine Menge Geld. »Und wofür?« Die Verbindung wurde unerträglich schlecht.
    »Immer, wenn’s spannend wird«, meinte Alain, der jetzt mit den anderen hinter Fabiola auftauchte. Sie hatten sie schon auf dem Festplatz gesucht.
    »Sag uns dein Geheimnis!« forderte Tobias den Windhund auf, der mit treuherzigem Augenaufschlag neben Fabiola saß. Der wackelte aber nur leicht mit den Ohren. Fabiola hob die Hand.
    »Still!« Alle starrten gebannt auf sie. »Das darf doch nicht wahr sein! Große Klasse! Ja, manchmal übertrefft ihr euch selbst!« Fabiola hängte ein und klatschte lachend in die Hände.
    »Wißt ihr, warum der Hund hier mit 10 000 Dollar versichert ist?« Allgemeines Kopfschütteln war die Antwort. Fabiola öffnete das Maul des Tieres und deutete hinein.
    »Dreh doch bitte die Lampe hierher!« Ein Glitzern wurde sichtbar.
    »Und das hier, meine Herrschaften, ist des Rätsels Lösung: Er hat einen Brüller als Zahn!«
    »Einen was...?«
    »Brillanten!« rief Tobias. »Ich werd verrückt!«
    »Wir müssen verdammt gut auf dich aufpassen, mein Freund, bis du wieder bei Herrchen bist!« Fabiola tätschelte zärtlich den Hals des Millionenhundes.

    »Madame...« Fabiola zuckte erschrocken zusammen. Dann erkannte sie den jungen Mann vom Fernsehteam wieder.
    »Mein Gott, haben Sie mich erschreckt!« seufzte sie erleichtert. Sie mußte dringend etwas für ihr ramponiertes Nervenkostüm tun, Urlaub machen, mit der Seele baumeln. Alles, nur keine Räubergeschichten...
    »Sie erinnern sich...?« erkundigte sich der Regieassistent fast schüchtern.
    »Ja, genau, Sie waren beim Voraustrupp dabei... das Interview bei Madame Anastasia...« Fabiola hatte ihre gute Laune wiedergefunden. »Was kann ich für Sie tun?«
    »Wir sind in größten Schwierigkeiten...« stotterte der Mann.
    »Und ich kann Ihnen helfen?« Fabiola war gespannt. »Sie müssen! Bitte! Unsere Moderatorin ist ausgefallen, Sie müssen vor die Kamera. Sie können doch alles so schön erklären...« Fabiola wurde blaß bei dem Gedanken. Ein kleines Interview am Rande, gut, aber gleich eine abendfüllende Show moderieren, das war eine andere Sache!
    »Ich? Niemals! Ich bin schon froh, wenn ich beim Klavierspielen nicht danebenhaue!« Sie schüttelte den Kopf. »Ich kann das nicht!«
    »Die ganze Übertragung hängt davon ab! Sie haben so viel für diese Tiere getan, und jetzt wollen Sie kneifen?« Das war vielleicht nicht ganz fair, aber ohne Fabiola war die Show gelaufen! Aus! Ende!
    Fabiola flehte unhörbar alle ihr bekannten Heiligen an. Es half nichts. Sie mußte da allein durch. Um der guten Sache willen. Alles konnte man ihr nachsagen, aber nicht, daß sie sich vor etwas drückte.
    »Gut, dann machen wir’s eben. Aber auf Ihre Verantwortung!«

    »Sag mal. Rica, bist du wirklich ganz ohne Geld aufgebrochen?« fragte Gerard, den ihre Geschichte langsam zu interessieren begann. Rein psychologisch natürlich. Und menschlich. Denn er mochte Rica mittlerweile gut leiden, und insgeheim bewunderte er sogar den Mut des Mädchens, der heilen Welt einfach so den Rücken zu drehen. Er hatte längst vergessen, wann das bei ihm der Fall war und warum eigentlich...
    Rica schüttelte den Kopf.
    »Nein, nicht ganz. Opa und Fabiola haben mir ein paar Francs gegeben, aber die sind jetzt futsch...« Gerard winkte dem Chauffeur, der am Straßenrand neben der Uni auf den Professor und seine Begleitung
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