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Gefahr für Al Wheeler

Gefahr für Al Wheeler

Titel: Gefahr für Al Wheeler
Autoren: Carter Brown
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nachzusehen, was dort los war, und in
der Hoffnung, an der Party teilnehmen zu können.«
    »Und
— haben Sie meinen Mann dort angetroffen?« fragte Gail nervös.
    »Nein, Mrs. Hamilton, das nicht. Aber Corinne Lambert traf
ich an. Sie fungierte als Schaufensterpuppe in ihrem großen Schaufenster.«
    »Schaufensterpuppe?«
fragte Gail überrascht.
    »Mit
dem neuesten Schrei an Einschußlöchern als Kopfputz«,
sagte ich. »Der Mörder schoß zweimal. Die Einschüsse liegen unmittelbar über
ihrem rechten Ohr. Sie war natürlich tot.«
    Schweigen
entstand im Zimmer. Alles, was ich hören konnte, war der beschleunigte Atem der
Frau, die mich betroffen anstarrte. Schließlich zwang sie sich zum Reden.
    »O
nein! Wie entsetzlich — wie ganz entsetzlich!« Es war kaum mehr als ein
Flüstern.
    Starke
stand auf, sein Gesicht zuckte beinahe vor Erregung.
    »Ist
das wahr, Wheeler?« fragte er. »Ist das nicht irgendein dummer Scherz?«
    »Für
Corinne Lambert nicht«, versicherte ich ihm. »Wissen Sie, Merv ,
wenn Sie sich wirklich anstrengten, gelänge es Ihnen vielleicht, nicht ganz so
dumm daherzureden, wie Sie dumm aussehen.«
    Er
war ohne Zweifel drauf und dran, eine passende Antwort zu geben, aber Gail
verhinderte es, indem sie meinen Ärmel berührte und leise fragte: »Lieutenant —
sind Sie, nachdem Sie die Leiche des armen Mädchens gefunden hatten, sofort
hierhergekommen?«
    »Sofort«,
sagte ich.
    »Darf
ich fragen, warum?« fragte sie mit einem Zittern in der Stimme.
    »Um
mit Ihrem Mann zu sprechen, Mrs. Hamilton«, sagte
ich. »Was sonst?«
    Sie
stöhnte und sah mich mit ihren entsetzten Augen an.
    »Aber
— Sie können doch nicht im Ernst glauben, daß er sie umgebracht hat!« flehte
sie beinahe.
    »Es
tut mir schrecklich leid, Mrs. Hamilton«, sagte ich
schulterzuckend. »Früher oder später hätten Sie es ohnehin erfahren müssen. Ihr
Mann ist ein Lügner, ein Betrüger und ein Mörder.«
    Sie
fuhr von der Couch hoch und schlug mir mit der Rechten eins um die Ohren, daß
die ganze Seite meines Gesichts brannte. Es paßte gar
nicht zu ihr und tat höllisch weh. Ich sah sie mit leidendem Blick an.
    »Wie
können Sie das wagen!« zischte sie. »Wie können Sie es wagen, den Charakter
eines so großartigen Mannes wie Hamilton durch den Schmutz zu ziehen! Ich — ich
werde...«
    »Gail!«
sagte Starke leise und besänftigend. »Meine Liebe, ich weiß, daß es fast
unmöglich ist, etwas so Schreckliches zu glauben. Aber ich fürchte, Wheeler hat
recht. Und, wie er schon gesagt hat, früher oder später hätten Sie sich doch
damit auseinandersetzen müssen. Lassen Sie uns die Sachlage in Ruhe betrachten.
Ja? Wer außer Hamilton könnte Corinne umgebracht haben?«
    »Ich
weiß nicht«, sagte sie schwach. »Ich — ich weiß es wirklich nicht.«
    Sie
schwankte leicht. Starke trat auf sie zu, ergriff ihren Arm und half ihr zur
Couch zurück. Sie dankte ihm mit einem schweigenden Neigen ihres Kopfes und
kramte dann in ihrer Handtasche, bis sie das unvermeidliche Taschentuch fand.
    Starke
beobachtete sie einen Augenblick und wandte sich dann wieder an mich. Seine
Stimme klang leise, fast flüsternd.
    »Glauben
Sie, daß Hamilton hierher zurückkommt?«
    »Na,
sicher kommt er nach Hause«, antwortete ich zuversichtlich. »Warum auch nicht?«
    »Glauben
Sie nicht, daß er eher flüchten wird?« fragte Starke mit besorgter, leicht
erregter Stimme.
    »Warum
sollte er in diesem Stadium und von seinem Standpunkt aus fliehen?« sagte ich.
    »Nun
— er könnte sich Gedanken darüber machen, was Sie wohl heute mit Ihrer Aktion
auf ihn beabsichtigt haben. Und der Grund hierfür hätte ihm plötzlich aufgehen
können. Und in diesem Fall...«
    »Ich
glaube nicht, daß Hamiltons Gedanken in dieser Richtung gehen«, sagte ich
schulterzuckend. »Wie Lenny Kosto schon sagte, er ist
ein Schwindler. Und die sind jeweils zu sehr mit ihren eigenen Plänen
beschäftigt, um sich über die anderer Leute den Kopf zu zerbrechen.«
    Er
seufzte zweifelnd.
    »Hoffentlich
haben Sie recht, Lieutenant«, sagte er. »Wenn er nicht zurückkommt, wäre das
Ihrerseits ein verhängnisvoller Irrtum gewesen.«
    »Ich
lasse es darauf ankommen«, sagte ich.
    »Eins
weiß ich«, sagte Starke, »für Gail hier ist das alles zu grausig. Sie betet ja
förmlich den Boden an, auf dem ihr Mann geht.«
    »Vielleicht,
weil ihr der Boden gehört?« fragte ich.
    »Sie
sind unmöglich, Wheeler!« sagte er und kurvte von dannen.
    Aber
weit kam er nicht. Beide
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