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Gefahr für Al Wheeler

Gefahr für Al Wheeler

Titel: Gefahr für Al Wheeler
Autoren: Carter Brown
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bei
der Witwe nie den Verdacht auslösen würde, er könne etwas mit der Sache zu tun
gehabt haben. Merv ist ein heller Junge, und mit
Hilfe dieser Elektronenrechengeräte brauchte er nicht lange, um sich etwas
einfallen zu lassen.
    Die
Lösung des Problems«, fuhr ich fort, »bestand darin, daß man jemand anderen
umbrachte und den Mord dem Ehemann in die Schuhe schob.
    Damit
würde der besagte Ehemann ein für allemal erledigt
sein — und somit vielleicht der Weg zu einem trauten Eheleben offen, und zwar
mit all dem finanziellen Beiwerk, das Starkes liebendem Herzen so nahesteht.«
    »Deshalb
wurde Corinne also umgebracht?« murmelte Hamilton, als stellte er die Frage
sich selber und als wüßte er auch bereits die Antwort darauf.
    »Versuchen
Sie doch, Merv selber zu fragen«, schlug ich vor. »Er
ist der helle Junge, der es bestimmt weiß.«
    Hamilton
reckte die schlaffen Schultern und ging mit schweren Schritten auf Starke zu.
Er bewegte sich schwerfällig, aber zielbewußt . Ich
beobachtete ihn interessiert, und ebenso Starke, der die Neigung hatte,
zurückzuzucken.
    Hamilton
blieb einen knappen Meter vor ihm stehen und starrte ihn einen Augenblick lang
an, bevor er müde und leise zu sprechen begann.
    »Ich
will Ihnen etwas sagen. Ich habe Corinne geliebt. Ich erwarte nicht, daß Sie
das glauben — und es ist mir auch gleichgültig. Ich habe meine Frau immer ihres
Geldes wegen ertragen — aber lassen Sie mich Ihnen eines sagen: Sie ist ein
unerschütterlicher Snob. Sie ist ohne jeden Sex und langweilig. Kein Mann auf
der Welt könnte mit ihr zusammen leben und lange Befriedigung dabei finden.
    Trotzdem,
ihr Geld verschaffte mir in anderer Beziehung Bequemlichkeiten, und so blieb
ich bei ihr. Aber Corinne liebte ich. Und es gab eine kurze Zeit — vor ungefähr
sechs Monaten — , da dachte ich, sie liebte mich auch. Und nun ist sie erledigt
— tot.«
    Er
trat einen weiteren Schritt vor. Starke versuchte auszuweichen, aber Hamilton
drängte ihn in eine Ecke.
    »Sie
ist tot«, sagte Hamilton. »Und Sie haben sie umgebracht.«
    Seine
Hand griff mit gekrümmten Fingern nach dem weichen Hals Starkes. Der
Privatdetektiv schrie ihn an: »Lassen Sie die Finger von mir — ich werde Sie
umbringen. Ich werde Sie umbringen!«
    Dann
umklammerten sie sich, denn das war es, was Hamilton wollte, und Starke konnte
sich nicht frei machen. Sie rangen eng umschlungen miteinander, mit
wirkungsloser Heftigkeit, wobei beide wild nach Luft schnappten, fauchten und
vor Anstrengung zischten.
    Eine
Weile blieben sie so aneinandergeklammert, und dann bekam Starke eine Hand
frei, umfaßte damit Hamiltons Kinn und drückte es zurück. Gewaltig keuchend,
ließen sie voneinander. Dann, als sich Hamilton erneut auf ihn stürzte, um ihn
wieder zu packen, zog Starke eine Pistole aus seiner hinteren Hosentasche und
schoß dreimal aus unmittelbarer Nähe auf Hamiltons Brust.
    Gail
Hamilton schrie nur einmal auf, blieb aber, wo sie war, und drehte sich auf der
Couch nur um, so daß sie die Tragödie nicht mehr sehen konnte. Ihre Stimme
erstarb zu einem Wimmern.
    Ihr
Mann hustete ein wenig und fiel mit einem gurgelnden Laut auf die Knie. Dann
brach er langsam und unaufhaltsam zusammen, sank auf den Teppich, und das Blut
quoll unter ihm hervor.
    Starke
kam mit einem leisen Wimmern auf mich zu, das dem von Gail glich, jedoch einen
anderen Grund hatte. Seine Augen starrten mich an und flackerten in
wahnsinniger Wut.
    »Sie
waren es!« zischte er. »Alles ist Ihre verdammte Schuld, Wheeler! Wenn Sie
nicht Ihre neugierige Nase in alles gesteckt hätten, würde alles großartig funktioniert
haben — wie ein Uhrwerk!«
    »Sie
haben sich von Ihrem Elektronengehirn anstecken lassen, Merv «,
sagte ich. »Vergessen Sie nicht, daß Menschen etwas anders geartet sind. Oder
haben Sie je gehört, daß eine Maschine beispielsweise Flitterwochen macht?«
    Er
fauchte und fuhr fort, auf mich loszugehen, und ich stellte fest, daß ich
geradewegs in den Lauf seiner Pistole blickte. Es verursachte mir ein leichtes
Gefühl von Nervosität — schierem Entsetzen recht ähnlich.
    »Nun,
wenigstens eine Befriedigung habe ich bei dieser ganzen Schweinerei«, sagte
Starke mit leiser, hastiger Stimme. »Zumindest werden Sie nicht zusehen, wenn ich den
Weg in die Gaskammer antrete, Wheeler!«
    »Mervyn!«
Gail Hamilton hatte plötzlich ihre Sprache wiedergefunden und ihre Stimme klang
fast normal. »Mervyn — ich möchte, daß Sie bitte für einen
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