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Gefahr für Al Wheeler

Gefahr für Al Wheeler

Titel: Gefahr für Al Wheeler
Autoren: Carter Brown
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Kopf
geschossen — ganz in derselben Weise, in der vor ihr ihr Vater umgebracht
worden war.
    Ich
verließ das Schaufenster und fand auf einem der Schaukästen in der Nähe ein
Telefon. Ich rief den Sergeanten vom Dienst an und wies ihn an, jemanden
hierherzuschicken. Darüber hinaus erklärte ich ihm, ich könne infolge
anderweitiger Beschäftigung nicht warten und er möge Sheriff Lavers berichten, was vorgefallen sei.
    Danach
wäre ich am liebsten zur nächsten Bar gewankt, um mich dort zu erholen. Aber
auch dazu war ich zu beschäftigt.
    Ich
ließ die Räume so zurück, wie ich sie vorgefunden hatte, und schloß die Türen
sachte hinter mir, ohne sie einschnappen zu lassen. Ich ging zum Healey und
blieb etwa eine halbe Minute darin sitzen, bevor ich den Motor anließ. Es gab
ein paar Dinge, über die ich mir klarwerden mußte, und als ich schließlich
abfuhr, dachte ich, daß sie mir so klar waren, wie es der Fall erforderte.
    Dann
gab ich Gas und fuhr mit dem Healey so schnell davon, wie es der Verkehr zuließ
— begierig, das Ziel meiner Wege zu erreichen und der Sache ein Ende zu
bereiten.
     
    Das
Haus Hamilton lag in vollem Lichterglanz da, als ich mit dem Healey die
kiesbestreute Zufahrt entlangfuhr. Irgendwie sah alles ganz unwirklich aus, wie
ein Phantasiegebilde. Noch nie zuvor hatte ich das so stark empfunden.
Vielleicht war das alles ein »Zeichen« für irgend etwas ,
dachte ich, als ich aus dem Wagen kletterte. Ich habe es schon immer mit
Zeichen gehabt.
    Ich
klingelte an der Vordertür, und der Butler ließ sich mit dem öffnen Zeit. Und
als er öffnete, ließ er sich auch damit Zeit. Die Tür war gerade so weit offen,
daß ich sein schiefes Wiedererkennungslächeln sehen und seinen mit
unerschütterlicher Stimme vorgebrachten Gruß hören konnte, der ihm für jede
Gelegenheit angemessen erschien.
    »Guten
Abend, Lieutenant, Sir.«
    »Hallo,
Perkins«, sagte ich ungeduldig. »Ist Mr. Hamilton, der Importeur, zu Hause?«
    »Es
tut mir leid, Sir, nein.« Er schüttelte mitfühlend den Kopf, als würde er es
gern um alles auf der Welt ungeschehen machen. »Der Master ist seit heute morgen noch nicht wieder zu Hause gewesen.«
    »Wie
steht es dann mit Mr. Hamilton von Hamilton Hamilton und Lambert, Investment-Berater — ist der zu Hause?«
    Sein
professionelles Lächeln begann in den Mundwinkeln abzublättern.
    »Soll
das eine Art Witz sein, Lieutenant?« erkundigte er sich.
    »Es
liegt mir fern, Ihnen mit weiteren Späßen zu nahezutreten, Perkins«, sagte ich.
»Irgendwie habe ich das Gefühl, daß Sie in dieser Beziehung in diesem großen
alten Etablissement restlos auf Ihre Kosten kommen.«
    »Da
können Sie Gift drauf nehmen-. Ich meine, da haben Sie nur allzu recht, Sir.«
    »Aber
es dreht sich nach wie vor darum, daß ich Mr. Hamilton oder sonst jemanden
sprechen möchte«, erklärte ich. »Wie wär’s, wenn wir noch mal von vorne
anfingen, Perkins?«
    »Wie
Sie wünschen, Sir«, stimmte er zu — ungefähr wie ein Vater, der sein Kind bei
Laune halten will.
    »Guten
Abend, Perkins«, sagte ich mürrisch. »Ist jemand zu Hause?«
    »O
ja, Sir, ich freue mich, sagen zu können, daß Mrs. Hamilton zu Hause ist. Sie ist im Salon. Soll ich Sie anmelden, Sir?«
    »Lassen
Sie mich das selber besorgen, Perkins«, schlug ich vor. »Nur dies eine Mal,
damit ich meinen Leuten zu Hause auch von was erzählen kann?«
    »Ich
glaube nicht, Sir — «, begann er, aber ich schob mich an ihm vorbei in den
Korridor und eilte ihn entlang.
    Ich
hatte vielleicht ein halbes Dutzend Schritte hinter mir, als er mich einholte.
Seine Stimme zupfte mich sozusagen nervös am Ärmel.
    »Warten
Sie, bitte, Lieutenant. Ich hätte es Ihnen gleich sagen sollen — sie ist nicht
allein — ich meine Mrs. Hamilton. Ein Gentleman ist
bei ihr, und sie unterhalten sich — «
    »Sie
unterhalten sich?« Ich hob die Brauen. »Nun, wenn ihr Ehemann nichts daran auszusetzen
hat, warum sollte ich mich dann daran stoßen. Und Sie, was das betrifft?«
    »Ich
verstehe nicht recht, was Sie meinen, Sir«, sagte er bekümmert.
    »Ich
rede von etwas, das Sie und mich und uns alle angeht, Perkins«, sagte ich
nachdrücklich. »Wie, darf ich fragen, stehen Sie denn dieser allgemein
liberalen moralischen Einstellung gegenüber, mit der sich heutzutage alle
denkenden Leute auseinandersetzen?«
    »Lieutenant,
Sir!« flehte er jetzt beinahe, während er halb neben mir herrannte, um mit mir
Schritt halten zu können, während ich in der Richtung
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