Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefahr für Al Wheeler

Gefahr für Al Wheeler

Titel: Gefahr für Al Wheeler
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:
andere Burschen?« fragte sie kalt.
    »Einen
von Starkes Angestellten natürlich«, sagte ich. » Irgend
jemand , an den ich ein oder zwei Fragen richten kann — «
    »Was
meinen Sie mit >Angestellten    »Einen
der Leute, die für ihn herumlaufen«, sagte ich geduldig. »Einen der Burschen,
die für ihn Nachforschungen anstellen.«
    »Sie
scheinen einem Mißverständnis zu unterliegen,
Lieutenant«, sagte sie naserümpfend. »Es gibt hier niemanden außer Mr. Starke
und mir.«
    Ich
sah sie an und schüttelte den Kopf.
    »Das
verstehe ich nicht«, sagte ich. »Ich bin völlig verwirrt.«
    »Das
ist mir klar«, sagte sie mit sachlicher Stimme. »Haben Sie jemals an eine
Analyse gedacht, Lieutenant? Ich habe gehört, daß man damit viel erreichen
kann. Die Auslegung von Träumen zum Beispiel kann manchmal überraschende
Resultate zutage fördern — «
    »Davon
bin ich überzeugt«, brummte ich. »Augenblick mal, Sie Traummädchen. Sie machen
sich doch nicht etwa über mich lustig, indem Sie behaupten, Sie und Starke
seien die einzigen Leute in diesem ganzen Betrieb?«
    Sich
lustig machen? Das war eine völlig unnötige Frage. Ein weiterer Blick in ihre trübfarbenen Augen überzeugte mich, daß dieses Geschöpf
sein Leben lang noch niemanden auf den Arm genommen hatte.
    »Wollen
Sie sich ein bißchen setzen?« fragte sie. »Ich hole Ihnen ein Glas Wasser — «
    »Ich
habe also richtig verstanden«, sagte ich schroff. »Außer Ihnen und Starke hat
es in dieser — dieser sogenannten Detektei niemals jemanden sonst gegeben?«
    »Mr.
Starke, ich und die IBM-Maschinen«, sagte sie geduldig. »Sonst war nie jemand
da.«
    Dann
übertrieb sie ihre Geduld noch, indem sie mich anstarrte und sagte: »Gibt es
sonst noch etwas, das ich für Sie tun kann, Lieutenant?«
    »Nicht,
daß ich wüßte«, sagte ich und zog mich rasch zurück, für den Fall, daß ihr doch
etwas einfiel.
    Auf
der anderen Seite der Straße lag eine Bar, und ich ruhte mir Kopf und Füße aus,
während ich zwei dringend benötigte Glas Whisky hinuntergoß .
Dann, um halb sechs, erinnerte ich mich an meine Absicht, Hamilton in seinem
Büro aufzusuchen.
    Ich
hatte die übliche Methode angewandt — wenn nichts geschieht, dann sorge dafür,
daß was geschieht —, in der Hoffnung, Hamilton davon überzeugt zu haben, jemand
hätte mir gegenüber ausgepackt, so daß er jetzt herumhüpfte, um herauszufinden,
wer es gewesen war.
    Ich
war bereit gewesen, ihn im Auge zu behalten, wenn er fortging — aber dann hatte
ich sein Telefongespräch mit Corinne Lambert abgehört und war der Meinung, daß
noch keine Notwendigkeit bestand, ihn zu beobachten. Er wollte am späten
Nachmittag zu ihr gehen. War es nun spät genug?
    Ich
trank noch einen Whisky und überlegte dann, daß es Zeit war, zu gehen. Wenn
Hamilton Corinne in der Boutique aufsuchen wollte, wie er es vorgehabt hatte,
so würde er wahrscheinlich bis nach Geschäftsschluß warten, damit er sie ungestört sprechen konnte.
    Mit
dem Healey konnte ich gerade zurechtkommen, überlegte ich. Sofern es keine
Verkehrsstauungen gab.

ACHTES KAPITEL
     
    E s gab Verkehrsstauungen, und es war beinahe
halb sieben, als ich vor der Boutique hielt. Sie sah aus, als ob sie schon seit
einiger Zeit geschlossen war — die Rolläden waren
heruntergelassen, und das Ganze erweckte den Eindruck von Verlassenheit, wie es
Läden außerhalb der Verkaufszeiten zu tun pflegen, wenn draußen alle Welt an
ihnen vorbeizieht.
    Ich
erinnerte mich daran, wie Hamilton auf dieser verrückten Party in nörgelndem
Ton gesagt hatte, er hätte versucht, Corinne in ihrer Wohnung hinter der
Boutique zu erreichen, aber sie wäre nicht dagewesen, und er vermute, es gäbe
nur einen anderen Ort, an dem sie hätte sein können.
    Ich
fragte mich, ob es einen Separateingang zu der Wohnung gab. Ein kurzer Gang den
Gehsteig hinauf und hinunter ergab, daß es in der Tat einen gab. An der unteren
Seite führte ein enger, knapp ein Meter breiter Durchgang mit einem eigenen
kleinen Tor am Ladengebäude entlang. Am Ende des Durchgangs war eine
geschlossene Tür.
    Während
ich diese enge Passage entlangging, hatte ich das Gefühl, die übrige Welt weit
hinter mir zu lassen. Rechts und links ragten hohe Backsteinmauern empor, und die
einzigen Geräusche waren die des draußen auf der Straße vorbeiflutenden
Verkehrs.
    Hier
im Schatten des Boutique-Gebäudes hätte ich ebensogut auf dem Mars sein können, was den Kontakt mit der übrigen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher