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Der Zombie-Pharao

Der Zombie-Pharao

Titel: Der Zombie-Pharao
Autoren: Jason Dark
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»Was soll ich dafür tun?«
    »Nur die Fracht an einen bestimmten Ort bringen.«
    »Welche Fracht?«
    »Keine Fragen. Stimmst du zu?«
    Hescon hatte nicht lange überlegt und trotzdem mit einer gewissen Schlitzohrigkeit zurückgefragt. »Was soll ich tun, wenn es mein altes Boot nicht schafft?«
    »Du willst deinen Lohn schon im voraus?«
    »Ich dachte mir, daß…«
    »Nein!« sprach der Fremde, der stets im Dunklen blieb und sein Gesicht durch ein Tuch verborgen hielt. »Auf diesen Handel lasse ich mich nicht ein. Du bekommst das Boot, wenn du die Fracht abgeliefert hast.«
    Hescon startete keinen weiteren Versuch. Er stimmte zu und fragte nach den Einzelheiten.
    Der Fremde antwortete vage. »Sei jeden Abend in deiner Hütte. Noch vor Sonnenuntergang — klar?«
    »Ja, das werde ich.«
    Der Fremde war gegangen und hatte Hescon mit seinen Überlegungen alleingelassen. Die folgenden läge vergingen voller Spannung. Er war auf den Fluß hinausgefahren, zum Fischen, und hatte auch einigermaßen Frfolg gehabt. Und doch gehörte er stets zu den ersten, die zurück in den winzigen Hafen segelten, um den Einbruch der Dunkelheit nur nicht zu verpassen. Wie weit die Reise in südliche Richtung verlief, wußte er nicht. Irgendwo da mußte der Fluß seine Quellen haben. Reisende hatten davon berichtet, sie sprachen von einer heißen, unheimlichen Gegend mit dichten Wäldern und gefährlichen Tieren, die es dort gab. Menschenfresser sollten ebenfalls in den Wäldern hausen. Es gab Krokodile, die auf ihre Opfer lauerten.
    Das alles wußte Hescon. Ob es der Wahrheit entsprach, wer sollte das glauben?
    Wenn seine Freunde und andere Fischer ihn besuchen wollten, um ein Schwätzchen zu halten, täuschte er Müdigkeit vor. Er wollte einfach nicht mit ihnen sprechen. Dafür nähte er an seinem Segel. Es besaß einfach zu viele Risse und dünne Stellen, die ein kräftiger Windstoß aufreißen konnte. In die Gefahr wollte er nicht geraten.
    Es war eine heiße Zeit. Der Fluß stank. Er führte nicht sehr viel Wasser. Tagsüber stand die Sonne über ihm und schickte ihre Glut auf das träge fließende Wasser.
    Sie alle lebten vom Fluß. Hier waren die Orte gebaut worden. Die Hütten waren kümmerlich, weil das Hochwasser sie immer wieder wegschwemmte, aber auch die Felder überflutete.
    Die Bauern bauten Hirse und Korn an. Ihr Land gab dank der Bewässerungskanäle reichlich her, so daß sie viel davon verkaufen konnten, und so ging es den Menschen relativ gut. Es war am vierten Tag nach dem Besuch des Fremden, als Hescon noch vor Untergang der Sonne sein Segel wendete und zum Ufer zurückfuhr, das wie eine flache Linie vor ihm lag. Der Tag war heiß und schwül gewesen.
    Die Insekten tanzten in grauen Wolken, sie waren überall, und auf den Körpern der Menschen klebte der Schweiß.
    Jedes Atmen wurde zur Qual, die Luft drückte. Der Wind wehte schwach, er blähte das alte Segel kaum, so daß Hescon schon mit dem Gedanken spielte, zum Ruder zu greifen, um schneller ans Ufer zu gelangen. Er schaffte es ohne.
    Es war ein schlimmer Tag gewesen, und in der Nacht würde es kaum abkühlen, das wußte Hescon auch. Aber er machte sich nichts daraus, er kannte dieses Land am großen Fluß, er war hier geboren, hier war seine Heimat, hier würde er auch sterben.
    Hescon zerrte sein Boot weit an Land, damit es auch vordem Hochwassersicher war. Die Fischer hatten sich dafür Gestelle gebaut, die auf runden Baumstämmen standen.
    Die Fische, die Hescon an diesem Tag ins Netz gegangen waren, hatte er wieder in den Fluß geworfen. Sie hätten nicht einmal für eine Mahlzeit gereicht, doch es würden bessere Tage kommen, davon war er überzeugt. Seine Hütte stand etwas abseits. Aus Lehmziegeln war sie errichtet worden. Beim letzten Hochwasser hatte er Glück gehabt, da war sie nicht zerstört worden.
    Bevor er sie betrat, schaute er nach Norden. Reisende hatten berichtet, daß der große, breite Fluß dort in ein Meer münden würde. Zuvor aber verzweigte er zu vielen kleinen Wasserarmen, und dort oben lag auch die geheimnisvolle Stadt Alexandria. Von ihr hatte er immer nur gehört, sie aber noch nie gesehen. Es sollte eine besonders große und stolze Stadt sein. Hescon träumte manchmal von ihr. In seinen Träumen malte er sich dann aus, wie sie sein könnte.
    Prächtige Häuser ›sah‹ er und Paläste und nicht solch mickrige Hütten wie am Fluß.
    Irgendwann würde auch er einmal die Stadt besuchen, das stand für ihn fest. Vielleicht auch mit
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