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Gefahr auf High Heels (German Edition)

Gefahr auf High Heels (German Edition)

Titel: Gefahr auf High Heels (German Edition)
Autoren: Gemma Halliday
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Gratispediküren.
    »Deshalb haben sie sie entführt?«
    Ramirez nickte. »Als Summerville erfuhr, dass nicht er der Erbe war, teilte er Anne mit, er könne sie nun doch nicht heiraten. Sie war verzweifelt. Der Plan war nun, Allie zu zwingen, ein Testament zu unterschreiben, in dem sie Summerville alles vermacht, und sie dann zu töten.«
    Ich hörte gespannt zu. »Hat sie es getan?«
    Ramirez zuckte mit den Schultern. »Wie ich sagte, Summerville schwor, er wisse nicht, wo sie sei. Dass Anne sie allein entführt habe.«
    Ich blickte hinüber zu Anne und widerstand dem Drang, gegen ihr gebrochenes Bein zu treten, bis sie anfing zu reden.
    Hinter ihr sah ich eine Gestalt in Khakihosen und weißem Button-down-Hemd mit zerzaustem Haar und roten Ohren vom Parkplatz auf uns zurennen.
    Ramirez folgte meinem Blick. »Ist das der, für den ich ihn halte?«, fragte er und kniff die Augen zusammen.
    Ich boxte ihn gegen den Arm. »Hör auf damit.«
    Es fiel ihm wohl ein, dass ich heute Abend schon jemanden zerquetscht hatte, denn er gehorchte. Kluger Mann.
    Das polizeiliche Absperrband ignorierend, kam Felix zu uns, fast so außer Atem, wie ich es vor ein paar Minuten selbst gewesen war.
    »Maddie, alles in Ordnung?«
    »Ihr geht es gut«, antwortete Ramirez an meiner Stelle und legte mir besitzergreifend den Arm um die Schultern.
    Du meine Güte.
    Glücklicherweise bemerkte Felix es nicht, oder er hatte seine »Ramirez-ignorieren-Technik« verfeinert. »Irgendein Zeichen von Allie?«, keuchte er.
    Ich schüttelte den Kopf.
    Sein Körper erschlaffte, als sei alle Hoffnung aus ihm gewichen, und er ließ sich auf einen der Holzstühle sinken. »Was ist denn hier passiert?«
    Ich holte tief Luft und spulte im Geist zum Beginn des Abends zurück.
    »Na ja, als ich wieder bei der Konditorei ankam, sah ich, dass Anne wegfuhr. Ich folgte ihr bis hierher, wo sie meine Hochzeitstorte in die Küche brachte. Dann hatte ich den Einfall, mir den Lieferwagen mal genauer anzusehen. Doch dazu kam es nicht mehr, denn genau in dem Moment, als ich die Tür öffnen wollte, hat sie mir mit einem Backblech eins übergezogen …«
    Ich brach ab. Und spürte, wie meine Augen groß wurden, als mich die Erkenntnis traf.
    Felix musste im selben Moment darauf gekommen sein, denn er fuhr hoch. »Der Lieferwagen!«
    Er sprang auf, stieß dabei den Stuhl um und sprintete zu dem Lieferwagen der Konditorei. Ramirez und ich folgten ihm im selben Moment quer über den Rasen zum Parkplatz.
    Faustons Wagen stand immer noch an derselben Stelle, drei Parkplätze entfernt von der Vorderfront des Gebäudes. Felix erreichte ihn als Erster (wer hätte gedacht, dass der Aasgeier so schnell rennen konnte?), riss beinahe die Tür zum Rückraum aus den Angeln, so eilig hatte er es. Ich folgte nur ein paar Schritte hinter Ramirez – mit Seitenstichen von zu viel körperlicher Anstrengung in viel zu kurzer Zeit. Das war’s. Wenn das hier vorbei wäre, würde ich nie wieder Sport treiben.
    Ich reckte den Kopf, um an Ramirez’ breiten Schultern vorbeizusehen, und drängte mich dann vor ihn.
    Und erstarrte.
    Dort im Laderaum, zwischen rosafarbenen Schachteln mit Erdnussbutterkeksen und Schokokaramellküchlein, kauerte Allie, gefesselt und mit Isolierband über dem Mund.

21
    Felix sprang in den Wagen und begann an den Fesseln zu zerren, bevor Ramirez ihn zurückhalten konnte. Wahrscheinlich hätte ihn jetzt ohnehin nichts und niemand zurückhalten können. Noch nie hatte ich den kühlen, beherrschten Felix so außer sich gesehen. Allie zuckte zusammen, als er ihr das Isolierband mit einem Ruck vom Mund riss, als wäre es ein Pflaster, aber sobald ihre Hände frei waren, warf sie ihm die Arme um den Hals, vergrub das Gesicht an seiner Schulter, und die Tränen flossen, als wollten sie nie versiegen.
    Felix trug sie aus dem Wagen, und Ramirez rief die Sanitäter. Nach einer eingehenden Untersuchung stellten sie fest, dass sie ein wenig dehydriert war und die Platzwunde am Kopf, dort wo Anne sie in ihrer Wohnung niedergeschlagen hatte, genäht werden musste, sie aber ansonsten wohlauf war. Körperlich zumindest. Was das Seelische anging, würde es wohl noch eine Weile dauern, bis Allie zu Keksen wieder ein entspanntes Verhältnis hatte.
    Es dauerte noch gut zwei Stunden, bis auch die letzten unserer Hochzeitsgäste in ihren Autos saßen und die Beamten ihre Befragungen beendet hatten und mir und Allie erlaubten, nach Hause zu gehen. Felix bestand darauf, Allie mit zu sich zu
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