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Gefahr auf High Heels (German Edition)

Gefahr auf High Heels (German Edition)

Titel: Gefahr auf High Heels (German Edition)
Autoren: Gemma Halliday
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nehmen, damit er sie über Nacht im Auge behalten konnte.
    »Aber«, sagte er, als er sie in seinen Neo schob, »sie schläft im Gästezimmer. Keine faulen Tricks, das schwöre ich.«
    Ich grinste. »He, was du für Tricks anwendest, ist deine Sache, Felix.«
    Er nickte, und ein seltsamer Ausdruck huschte über seine Züge. »Ja, das ist wohl so.«
    Ich winkte ihm zum Abschied zu und wandte mich zum Gehen.
    »Maddie?«, rief er.
    »Ja?« Ich drehte mich zu ihm um.
    »Schönen Valentinstag.«
    Ich sah auf meine Armbanduhr. Kurz nach Mitternacht. Genau genommen war es ja wirklich schon Valentinstag, oder?
    »Danke«, sagte ich. Dann blickte ich über seine Schulter zu der wartenden Allie. »Dir auch einen schönen Valentinstag, Felix.«
    »Danke. Oh, und übrigens«, sagte er und lächelte verschmitzt. »Sie ist f ü n fundzwanzig.«
    Ich musste grinsen. »Na, dann ist ja alles in Ordnung.«
    Er antwortete nicht sofort, sondern bedachte mich mit einem langen Blick, den ich lieber nicht deuten wollte. Dann sagte er schließlich: »Auf Wiedersehen, Maddie«, und ging. Er setzte sich auf den Fahrersitz seines Wagens und fuhr vom Parkplatz.
    Ich sah, wie die Rücklichter um die Ecke verschwanden, und versuchte, nicht daran zu denken, dass da plötzlich eine kleine leere Stelle in meiner Herzgegend war.
    »Hi.« Ich spürte Ramirez’ warme Hände auf meiner Schulter.
    »Hi.« Ich lehnte mich an seine Brust zurück. Sie war warm und fest, und auf einmal merkte ich, wie erschöpft ich war.
    Seine Arme legten sich um mich. »Möchtest du nach Hause?«
    Ich nickte und drehte mich dann um, um ihm ins Gesicht zu sehen. Es war seit Tagen das erste Mal, dass ich mir die Zeit nahm, ihn wirklich zu betrachten. Seine Augen waren müde und hingen ein bisschen in den Winkeln, wo die kleinen Fältchen tiefer waren als sonst, und auf seinem Kinn und seinen Wangen lag ein leichter Bartschatten. Ich fragte mich, wann er das letzte Mal geschlafen hatte.
    »Schönen Valentinstag«, sagte ich.
    Er lächelte. »Schönen Hochzeitstag.«
    Oh, Mist.
    Es war so viel passiert, dass ich ganz vergessen hatte, dass wir in nur wenigen Stunden Mann und Frau sein würden. Ich wartete darauf, dass sich bei diesem Gedanken der nervige Panikschluckauf zurückmeldete, doch seltsamerweise tat er das nicht, hier, in Ramirez’ warmen Armen. Hm. Vielleicht hatte ihn die mordlustige Irre für immer verschreckt. Wer hätte das gedacht.
    Doch als ich mich auf dem Schlachtfeld, auf dem meine Hochzeit stattfinden sollte, umsah, fühlte ich mich mutlos.
    »Hier können wir heute nicht heiraten«, sagte ich.
    Ramirez runzelte die Stirn. »Eigentlich ist es ja jetzt ein Tatort, oder?«
    Kopfschüttelnd beobachtete ich, wie die uniformierten Officer über den roten Teppich zum Altar hin- und wieder zurückstapften. »Die Tamales tauen auf, das Gästebuch liegt im Matsch, die Blumen sind zertrampelt, der Altar ist zertrümmert, die Schmetterlinge sind fort und an dem Tiki-Kopf klebt Blut.«
    Ramirez schmunzelte. Ja, er schmunzelte tatsächlich.
    Ich sah ihn mit zusammengekniffenen Augen an. »Findest du es lustig, dass unsere Hochzeit ruiniert ist?«
    »Wer? Ich?« Doch es lag ihm offenbar genug an seinem Leben, dass er ein ernstes Gesicht machte. »Nie und nimmer.«
    »Es ist alles kaputt.«
    Er zog mich wieder in seine Arme. »Na ja, nicht alles.«
    Ich sah ihn fragend an. »Soll heißen?«
    »Ich möchte dir etwas zeigen.« Er nahm meine Hand und führte mich zu seinem Geländewagen, öffnete den Kofferraum, holte eine schlichte braune Schuhschachtel heraus und überreichte sie mir.
    »Deine Schuhe.«
    Ich zögerte, unsicher, ob ich nach dem Tag, den ich gehabt hatte, eine weitere Katastrophe würde verkraften können. Vor allem, wenn ich sie am Körper tragen musste.
    Doch als er mich ansah wie ein kleiner Junge bei der Weihnachtsbescherung, überwand ich mich und öffnete den Deckel.
    »Jippiiiiii!«
    Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, der schrille Schrei kam von mir. Denn in der Schachtel, inmitten von feinstem weißem Seidenpapier, lag das schönste Paar Schuhe, das ich in meinem ganzen Leben gesehen hatte. Sie waren aus weißem Satin und hatten einen fünf Zentimeter hohen Absatz, der eine perfekte zarte Kurve nach innen beschrieb. Winzige weiße Perlen zogen sich in kunstvollen Mustern an der Kante entlang und ergossen sich über die Ferse wie ein kleiner Wasserfall. Meine Traumschuhe. Ich schlüpfte in einen hinein. Er passte wie angegossen. Mir kamen
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