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Gefahr auf High Heels (German Edition)

Gefahr auf High Heels (German Edition)

Titel: Gefahr auf High Heels (German Edition)
Autoren: Gemma Halliday
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auf meine Gurgel nachließ, als die Weinflasche mit Annes Kopf kollidierte.
    Sie fiel von mir herunter und rollte sich herum auf alle viere, um in langen, angestrengten Zügen nach Luft zu schnappen. Aber das war mir egal. Nie hatte ich mich besser gefühlt.
    Anne stand auf und schüttelte sich die Glasscherben aus dem Haar. Sie packte eine andere herumliegende Flasche und holte damit nach mir aus. »Miststück!«, tobte sie.
    Im letzten Augenblick gelang es mir, auszuweichen. Ich rappelte mich auf und tauchte hinter einen der riesigen Tiki-Köpfe. Doch sie war nur ein paar Schritt von mir entfernt, und die Weinflasche zischte bedrohlich nahe durch die Luft.
    Ich duckte mich und drückte mit aller Kraft gegen den Tiki-Kopf. Er wackelte leicht. Ich warf mich mit der Schulter dagegen und drückte, als ginge es um mein Leben. Was ja auch, wenn man dem wahnsinnigen Ausdruck in Annes Augen glauben konnte, der Fall war.
    Langsam neigte sich der Tiki-Kopf zur Seite. Ich stieß noch einmal dagegen und spürte, wie er zu fallen begann. Ich hörte Anne schreien und dann ein widerliches Knirschen, als der Tiki auf ihr landete und ihren Körper zu Boden drückte. Und anscheinend hatte er nicht nur Anne getroffen. Denn innerhalb von Sekunden war die Luft erfüllt mit Hunderten von winzigen Schmetterlingen, die hinauf in den Nachthimmel flatterten.
    Fünfzehn Minuten später jaulten Sirenen, das Schlachtfeld, das einmal der Schauplatz meiner Hochzeit hätte werden sollen, war in blau-rotes Blitzlicht getaucht, und gelbes Absperrband hielt die schaulustigen Hotelgäste zurück, die sich jetzt offenbaran dem Garten nicht sattsehen konnten. (Wo waren die denn alle vor einer Stunde gewesen?)
    Ich saß in der letzten Reihe der Stätte, an der bald meine Trauung stattfinden sollte, sah zu, wie die Sanitäter die schreiende, fluchende Anne von dem gigantischen Tiki-Kopf befreiten, und beantwortete die Fragen eines sehr verwirrten jungen Cops in einer gestärkten blauen Uniform.
    »Dann sind Sie also der Dame Ihrer Cateringfirma hierher gefolgt?«
    »Ja.«
    »Und sie hat Sie angegriffen?«
    »Ja.«
    »Weil sie Ihre Hochzeitsplanerin ermordet hat?«
    »Ja.«
    »Und Sie haben diesen riesigen Tiki-Kopf auf sie gestürzt.«
    »Das fasst es ganz gut zusammen.«
    Er bedachte mich mit einem seltsamen Blick und kritzelte dann etwas in sein Notizbuch. Wahrscheinlich, dass er nie heiraten wolle.
    »Maddie!«
    Ich blickte auf und sah meine Hochzeitsgäste auf mich zurennen: Mom, Faux Pa, Larry, die Ramirez’ und alle anderen. (Na ja, die meisten rannten. Mrs Rosenblatt watschelte eher.) Doch ich hatte nur Augen für den Mann, der vorneweg lief. Ramirez.
    Ich schob den uniformierten Cop zur Seite und sprang fast in seine Arme, als er sich unter dem Absperrband hindurchduckte.
    Er drückte mich an sich. »Ist dir was passiert?«, fragte er.
    Erst konnte ich nicht antworten, die Gefühle schnürten mir die Kehle zu. »Nein«, presste ich schließlich hervor.
    Er rückte ein Stück von mir ab und betrachtete mich prüfend. Ein paar Schnitte und einige Beulen, ein böser blauer Fleck, der sich schon jetzt an meinem Hals zeigte. Und ich spürte, wie sich ein Kopfschmerz zusammenbraute. Doch mehr hatte ich nicht abbekommen.
    Als er seine Musterung beendet hatte, betrachtete er das Chaos, das ich angerichtet hatte. »Wow, wenn du dich in Schwierigkeiten bringst, dann aber mit Stil.«
    Ich konnte nicht anders: Ich musste lächeln. »Danke.«
    »Ich weiß nicht, ob das ein Kompliment war.«
    »Ich verstehe.«
    Er grinste. Dann zeigte er auf Anne. »Dann hat sie also Gigi umgebracht?«, fragte er.
    Ich spürte, wie meine Mundwinkel nordwärts wanderten, und straffte den Rücken. »Ja. Sie hat ein volles Geständnis abgelegt. Und sie hat Allie entführt.«
    »Wow.«
    »Das heißt dann wohl, dass ich gewonnen habe, oder?«
    Ramirez betrachtete mein Lächeln, das, dessen war ich mir sicher, breiter und selbstzufriedener denn je war. In seinen Augenwinkeln bildeten sich kleine Fältchen, und seine Lippen zuckten.
    »Verdammt. Ja, ich schätze, du hast recht. Na gut, du gewinnst, Springer. Du bist eine super Detektivin.«
    Hatte ich bereits erwähnt, wie sehr ich diesen Mann liebe?
    Ich legte die Arme um seinen Hals und küsste ihn auf den Mund. Wenn nicht das ganze L. A. P. D. zugesehen hätte (ganz zu schweigen von meiner Mutter), hätte ich auch ein bisschen Zunge eingesetzt, aber so hielt ich mich zurück.
    »Maddie, Liebes!« Mom und die Gang hatten endlich
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