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Gefährliches Talent: Kriminalroman

Gefährliches Talent: Kriminalroman

Titel: Gefährliches Talent: Kriminalroman
Autoren: Aaron Elkins , Charlotte Elkins
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Sache kam: »Teal ist tot, Ted.«
    »
Er ist …
?« Ted schaute sich schnell um und verstummte. Er hatte seinen aufgesetzten Akzent vergessen. Nur zwei Wörter, aber wenn die Falschen mithörten, flog er auf. Jedoch schien keiner der Frühstücksgäste es bemerkt zu haben. Er stand auf, eilte hinaus in den Hof und stellte sich neben den maurischen Springbrunnen.
    »Ich habe zwei Leute hingeschickt, um ihn zu verhören«, fuhr Mendoza fort. »Der Vermieter hat sie reingelassen. Sie haben ihn im Badezimmer gefunden …«
    »Eduardo, meinen Sie mit
tot
etwa
umgebracht
?
    »Genau das meine ich. Es sollte wie ein Unfall aussehen, als ob er ausgerutscht wäre und sich den Kopf am Waschbecken gestoßen hätte, aber es war sehr laienhaft inszeniert. Der Gerichtsmediziner brauchte nur fünf Minuten, um auf ein Tötungsdelikt zu schließen.«
    »Großer Gott«, sagte Ted, »das hört ja gar nicht mehr auf.« Er schüttelte den Kopf. »Ich nehme an, er ist schon mindestens zwei Tage tot, stimmt’s? Seit Samstag oder noch länger.«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Weil seit Samstag allgemein bekannt ist, dass es sich bei dem Bild um eine Fälschung handelt. Es gibt also keinen Grund mehr, jemanden deswegen umzubringen.«
    »Hmm, vielleicht doch. Der Todeseintritt liegt zwischen zwölf und zwanzig Stunden zurück. Wir werden es noch genauer erfahren …«
    »Aber … aber das heißt ja, er ist erst
gestern
umgebracht worden!«
    »Ja«, sage Mendoza zögernd, »und was genau sagt uns das?«
    »Dass immer noch jemand rumläuft und Leute umbringt, obwohl mittlerweile jeder weiß, dass das O’Keeffe-Bild eine Fälschung ist!«
    »Ja, sicher …«
    »Das heißt, ich habe mich geirrt. Und Alix ist immer noch in Gefahr. Jemand versucht vielleicht noch mal … und ich habe sie mit hierhergeschleppt, wo sie alle versammelt sind, und lasse sie ganz allein draußen rumlaufen. Jeder von denen könnte … Oh Gott, Eduardo, in was habe ich sie da reingezogen? Ich muss sie finden!«

KAPITEL 20
    Der Kit Carson State Park mit seinen Tennis- und Baseballplätzen war eher eine Sportanlage als ein Park, aber es gab auch Bäume und weitläufige Rasenflächen. An diesem Morgen hingen die Wolken sehr niedrig und es sah nach Regen aus, deshalb hatte Alix den Park fast für sich allein. Es waren nur ein paar Jugendliche da, die Baseball spielten, zwei einsame Jogger und ein paar Spaziergänger. Sie war auf dem Joggingparcours und hielt an einer Gruppe Pappeln, um einem Geräusch zu lauschen, das sie noch nie bewusst gehört hatte: das sanfte Rascheln der trockenen, vergilbenden Pappelblätter im Wind.
    Bevor sie weiterging, ließ sie einen Jogger in hautenger Sportbekleidung vorbei. Sie würde die Joggingpiste noch ein- oder zweimal umrunden, dann zum Luan House zurückgehen, um sich umzuziehen, und dann hinüber zum Konferenzzentrum gehen. Sie ärgerte sich über sich selbst, weil sie die reguläre Frühstückszeit verschlafen und so die Gelegenheit verpasst hatte, die anderen Gäste zu belauschen, aber dafür wollte sie möglichst früh bei der Konferenz erscheinen.
    »Ach, ist das nicht Ms London? Alix?«, hörte sie eine bekannte, heisere Stimme sagen und dann sah sie Clyde Moody, der inseinem riesigen Trenchcoat, der Humphrey Bogart alle Ehre gemacht hätte, ziemlich verloren aussah. Auf dem Kopf trug er eine Art übergroße griechische Fischermütze aus Jeansstoff, die er bis zu den Ohren heruntergezogen hatte. Er sah aus, als hätte er sich für einen Orkan gewappnet. Zwischen seinen Revers schaute wie immer eine Fliege hervor (an diesem Morgen kleine Pinguine und Eisberge).
    »Ja, ich bin’s. Wie geht’s Ihnen, Mr Moody? Ich wollte Sie gestern Abend begrüßen, aber Sie waren von Horden von Bewunderern umgeben und haben mich nicht gesehen.«
    »Das kann ich mir kaum vorstellen. Das letzte Mal war ich von Bewunderern umgeben, als ich mich beim Sportunterricht in der Schule beim Versuch, einen Klimmzug zu machen, selbst k. o. geschlagen habe.«
    Alix lachte. Moody war anscheinend bester Laune, jedenfalls für seine Verhältnisse. »Ach, ich wollte mit Ihnen über etwas reden«, sagte sie. »Ich habe gehört, einer der Kataloge, die ich mir angeschaut habe, ist Ihnen abhandengekommen und Sie dachten, ich könnte …«
    »Sie sind alle verschwunden. Glauben Sie mir, ich wollte nicht andeuten … ich meine, natürlich haben Sie sie nicht absichtlich mitgenommen, aber vielleicht versehentlich.«
    »Nein, ich habe alle Kataloge zurück
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