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Gefaehrliches Quiz

Gefaehrliches Quiz

Titel: Gefaehrliches Quiz
Autoren: Marco Sonnleitner
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zu erreichen, hätten Sie mich im Notfall auch mit diesem rostigen Säbel an den Baum gespießt?« Justus, dem mittlerweile klar war, dass das Rot an dem Säbel kein Blut gewesen war, blickte gespannt auf Nobel. Der Erste Detektiv machte dabei ganz den Eindruck, als läge ihm gerade an dieser Antwort sehr viel.
    Doch Nobel schürzte nur wortlos die Lippen und schlug die Augen nieder, was wohl so viel bedeuten sollte wie wenn es hätte sein müssen .
    »Ich will es hören!«, forderte Justus. »Sagen Sie’s mir ins Gesicht!«
    Nobel stutzte für einen Moment, weil er nicht einsah, warum er etwas laut sagen sollte, was er doch schon wortlos bestätigt hatte. Aber dann lächelte er süßlich und meinte: »Ja, wenn es nötig gewesen wäre, dann ja.«
    Justus nickte zufrieden. Das hatte er hören wollen …
    Keine fünf Minuten später hatten dann auch Peter und Bob ihren Teil der Abmachung erfüllt und den Schatz geborgen. Unter dem Schein ihrer Taschenlampen schleifte Pherson eine große, offenbar sehr schwere, aber über und über mit Schlamm und Dreck verkrustete Kiste aus dem Felsüberhang und ließ sie dann ächzend vor Nobels Füßen in den feuchten Staub fallen. So wie die Truhe aussah, waren Wasser, Sand und Schlamm in der Vergangenheit schon mehrmals über das Versteck und den Schatz hinweggegangen.
    Die Schatzkiste war natürlich verschlossen, aber Nobel zielte kurz entschlossen mit seiner Pistole auf das massive Vorhängeschloss und drückte ab. Der Schuss peitschte durch die Nacht und Funken stoben blitzend zur Seite, als die Kugel auf das Metall traf.
    Doch Nobel zögerte, die Kiste zu öffnen. Er atmete schwer und sehr schnell, und man merkte ihm und Pherson deutlich an, dass ihnen die gespannte Erwartung auf das, was sich jetzt gleich ihren Blicken darbieten würde, heftig zusetzte. Beide schienen sich irgendwie kaum zu trauen, das Geheimnis um den Schatz von Jack the Riddler zu lüften.
    »Noch einmal, Jungs!«, wandte sich Nobel da überraschend an die drei ???. »Zu eurem eigenen Vorteil und Wohlergehen: Haltet für alle Zukunft den Mund über das, was in den letzten Tagen passiert ist! Glauben wird euch, wie gesagt, sowieso niemand. Aber wenn ihr trotzdem nicht dichthaltet, werden wir dafür sorgen, dass euer kleines Detektivunternehmen rauschend den Bach runtergeht! Niemand wird nämlich jemals wieder Detektiven vertrauen, die einen berühmten Showmaster verleumdet und sein Ansehen in den Dreck gezogen haben, nur weil sie sauer waren, dass sie in seiner Show nichts Vernünftiges gewonnen haben. Und genau das werde ich verbreiten, wenn ihr mir ans Bein zu pinkeln versucht. Haben wir uns verstanden?«
    Bob und Peter nickten betreten, und auch Justus signalisierte scheinbar widerwillig Zustimmung. Aber ein listiges Flackern in seinen Augen verriet, dass für ihn das letzte Wort in dieser Sache noch nicht gesprochen war …
    Nobel gab Pherson die Waffe, damit er die drei ??? weiterhin in Schach hielt, und bückte sich zu der Kiste hinab. Langsam öffnete er den vor Schmutz starrenden Deckel, der ein krächzendes Knarren von sich gab. Dann leuchtete Nobel mit der Taschenlampe ins Innere des Behälters, wobei er mit seinem Rücken den anderen den Blick versperrte.
    »Verdammt!«, stieß er plötzlich keuchend hervor und schoss in die Höhe, als säße in der Truhe ein gefährliches Tier.
    »Was ist?«, fragte Pherson erstaunt. »Was ist los?«
    »So eine verdammte – hier! Sieh dir das an! Das ist los!«
    Pherson folgte dem Strahl der Taschenlampe, der zitternd die offene Kiste erhellte – und spuckte ein verblüfftes »Uh!« aus. Aber auch die drei ??? sahen jetzt im fahlen Schein des hart umgrenzten Lichtkreises, was die beiden Ganoven so über die Maßen verstörte.
    Der sagenumwobene Schatz des legendären Piraten Jack the Riddler, das Wertvollste, das er je besessen hatte und das nach ihm zu besitzen nur jener würdig sein sollte, dem es gelang, sein fast unlösbares Rätseltestament zu knacken – dieser grandiose Schatz bestand aus einem alten, halb zerfallenen – Buch!

Wer zuletzt lacht …
    »Das ist Selbstmord, Just! Das ist beruflicher Selbstmord und das Ende unserer glorreichen Detektivkarriere, und das weißt du genau!« Peter schlug krachend die Türe seines roten MGs zu und steckte den Zündschlüssel ins Schloss.
    »Und wieso, zum Teufel, nehmen wir diese verdreckte Kiste mit zum Studio?«, meckerte Bob und ließ den Kofferraumdeckel schwungvoll zuknallen, nachdem Justus das
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