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Gefaehrliches Quiz

Gefaehrliches Quiz

Titel: Gefaehrliches Quiz
Autoren: Marco Sonnleitner
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plötzlich undeutlich Stimmen durch den dämmrigen Nebel zu ihnen drangen. Es waren zwei Männerstimmen, die einigermaßen aufgeregt klangen und sich, so hatte es den Anschein, um irgendetwas zu streiten schienen. Wortlos hob Justus den Arm und bedeutete so seinen beiden Freunden stehen zu bleiben. Als sie neben ihm waren, legte er den Finger auf die Lippen und zeigte mit der anderen Hand in die Richtung, aus der die Stimmen kamen, aber Bob und Peter hatten diese natürlich auch längst gehört.
    Ein paar Meter schlichen die drei ??? noch weiter durch die grauschwarzen Nebelschleier, die sich jetzt als äußerst vorteilhaft erwiesen, da sie die drei Jungen vor den Blicken der beiden Gauner verbargen. Immer deutlicher wurden die Stimmen, und schließlich konnte man jedes Wort, das gewechselt wurde, genau verstehen, und da war endlich auch klar, wer hinter diesen Stimmen steckte: Es waren Nick Nobel und Mike Pherson, der Produktionsleiter der Show!
    Pherson musste den Geist gespielt haben, er war der Komplize von Nobel! Aber obwohl die beiden jetzt jede Sekunde aus dem Nebel vor den drei ??? auftauchen mussten, stahl sich Justus immer noch näher heran.
    Unwirsch riss ihn Peter am Pullover und versuchte ihn zurückzuhalten. Der Erste Detektiv drehte sich nach ihm um und deutete mit Daumen und Zeigefinger an, dass er nur noch ein klitzekleines Stück weiterwollte.
    Peter kniff die Augen zusammen, drehte die Handflächen nach oben, schüttelte den Kopf und formte mit den Lippen das Wort: »Warum?«
    Justus runzelte die Stirn und griff in seine Jackentasche. Eine Sekunde später hielt er das Diktiergerät in der Hand, zeigte auf den roten Aufnahmeknopf und deutete nach vorne, wo sich die beiden Männer immer noch lautstark unterhielten. Dann nickte er vielsagend und tippte sich an die Stirn, was in dem Fall nicht heißen sollte, dass Peter einen Vogel hatte, sondern ob er verstanden hätte.
    Peter stutzte kurz und streckte dann den Daumen in die Luft zum Zeichen, dass er nun wusste, was Justus vorhatte. Auch Bob signalisierte Zustimmung, woraufhin Justus sich umdrehte und weiterkroch.
    Endlich waren sie dicht genug an den beiden Männern dran, um mit dem Diktiergerät aufnehmen zu können, was diese sagten. So nämlich interpretierten Bob und Peter Justus’ Gesten, und sie hofften, dass dieses »Interview« auch einigermaßen ergiebig war, also belastende Aussagen enthalten würde, mit denen man die Schurken festnageln und ihre schäbigen Absichten entlarven konnte.
    Das Problem war schließlich, dass die drei ??? bisher eigentlich nichts gegen sie in der Hand hatten. Keiner wusste von der vorgetäuschten Entführung außer den beiden Ganoven selbst, und wenn diese erst einmal den Schatz hatten, würde es unmöglich werden, ihnen irgendetwas nachzuweisen. Dass sie Justus auf äußerst rücksichtslose Art und Weise genötigt und ihn während der Show ungeheuren seelischen Qualen ausgesetzt hatten, würde genauso ungeahndet bleiben wie die Tatsache, dass sie auch Bob und Peter drei Tage das Leben zur Hölle gemacht und mit ihrer Angst grausam gespielt hatten. Und nicht nur das! Wäre der Säbel vorhin nur zehn Zentimeter weiter links durch die Luft gerauscht, hätte nicht der Baumstamm, sondern Justus’ Kopf seinen Flug jäh unterbrochen!
    Aber auch der Sender und die Zuschauer im ganzen Land waren gefoppt und missbraucht worden, und mit all dem würden Nobel und Pherson ungestraft davonkommen, wenn die drei ??? keine Beweise gegen sie vorbringen konnten. Deswegen wollte Justus also die beiden Ganoven belauschen und alles auf Band aufnehmen, denn ansonsten stünde nur Aussage gegen Aussage, und das reichte vermutlich nicht.
    Während sich Bob und Peter nun flach auf den Boden legten, kauerte sich der Erste Detektiv hinter einen Stein und holte das Diktiergerät hervor. Dann drückte er die Aufnahmetaste und hielt es über den Stein, so dass die Stimmen unbehindert in das kleine Mikrofon eindringen konnten.
    »… verdammte Platte sitzt höllisch fest!«, war das Erste, was das Gerät aufzeichnete. Nobel mühte sich ächzend und stöhnend mit irgendetwas herum. Offenbar war er immer noch damit beschäftigt, die Platte mit dem Fragezeichen zu entfernen, hinter der sich der Schatz befinden musste.
    »Lass mich noch mal!«, hörte man jetzt Pherson sagen.
    Es knirschte und kratzte. Pherson fluchte leise und gepresst vor sich hin, keuchte und blies pfeifend den Atem aus.
    »Fester! Drück fester!«, feuerte ihn Nobel
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