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Gefaehrliches Quiz

Gefaehrliches Quiz

Titel: Gefaehrliches Quiz
Autoren: Marco Sonnleitner
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als kämen sie während der Show von außen, nicht wahr?«
    Nobel nickte grinsend. »Genial, nicht?«
    »Zumindest war Ihre Schauspielerei während der Show nicht übel.« Justus hob schmunzelnd die Augenbrauen, als er sich an die glanzvolle Darbietung des angeblich unermesslich verzweifelten Moderators während und kurz nach der Quizshow erinnerte.
    Aus der Nische drang inzwischen ein beständiges Stöhnen und Ächzen. Unter der Aufsicht von Pherson mühten sich Bob und Peter dort drin mit der hartnäckigen Platte ab, die aber schon ein Stück weit nachgegeben hatte.
    »Aber was ich nicht verstehe«, hakte Justus nach. »Wieso haben Sie uns überhaupt engagiert? Das Risiko, dass wir Ihnen auf die Spur kommen, hätten Sie doch gar nicht eingehen müssen! Sie hätten mich mit Ihrer entführten Tochter doch auch so unter Druck setzen können, ohne die drei ??? mit den Ermittlungen zu beauftragen?«
    »Wir wollten euch ja auch zunächst gar nicht engagieren«, antwortete Nobel. »Aber mit deinen Antworten bei der Show konnten wir überhaupt nichts anfangen, und als du uns von eurem Detektivunternehmen erzählt hast, da habe ich schnell umdisponiert. Denn wer hätte uns besser helfen können als drei ausgebuffte Detektive?«, meinte der Moderator spöttisch. »Und außerdem – wäre ich auf euer Angebot, mir zu helfen, nicht eingegangen, hätte ich mich vielleicht verdächtig gemacht und auf die ganze Sache ein schiefes Licht geworfen. Denn welcher besorgte Vater« – Nobel blinzelte verschwörerisch – »wäre in meiner Situation nicht für jede Hilfe und jeden guten Rat dankbar gewesen?«
    Justus verdrehte verächtlich die Augen und fragte dann: »Und wer ist der Dritte im Bunde?«
    »Der Dritte?«, erwiderte Nobel verwirrt.
    »Ja! Wer hat damals nach der Show in der Garderobe angerufen und den Entführer gespielt? Sie und Pherson waren ja beide im Raum.«
    »Ach, das war irgendjemand, ich weiß gar nicht mehr wer. Aber der Anruf kam genau zum richtigen Zeitpunkt, um euch von der Richtigkeit meiner kleinen Geschichte zu überzeugen. Genau da habe ich übrigens auch spontan beschlossen, eure Dienste in Anspruch zu nehmen, und ihr habt eure Sache ja wirklich gut gemacht«, hohnlächelte Nobel.
    Justus ignorierte den Spott. »Und der andere Anruf kam von Ihrem Komplizen Pherson, wie ich vermute?«
    »Genau! Den Schrei von Clarissa hat er prima hingekriegt, nicht?«
    Justus sagte nichts darauf, und Nobel fuhr fort. »Wir haben die Sache von Anfang an gemeinsam geplant und durchgezogen. Außerdem brauchte ich ihn, denn ich musste mich ja auch darauf verlassen können, dass diese etwas seltsame Show damals auf jeden Fall über die Bühne ging.
    »Aber wieso sind Sie denn dann auch noch mit uns zusammen hierher gefahren? Sie wussten doch schon alles und hätten den Wal, das Auge und das Versteck auch ohne uns gefunden. Außerdem konnten Sie sich überhaupt nicht sicher sein, dass wir auf den Schwindel mit dem Geist von Jack the Riddler hereinfallen würden. Zugegeben, die Einlage mit dem dramatischen Verschwinden und dem Furcht erregenden Schrei wirkte sehr echt, aber ohne diesen verdammten Nebel wäre der Schuss vielleicht nach hinten losgegangen!«
    Nobel fuchtelte mit der Pistole wie mit einem verlängerten Zeigefinger in der Luft herum, als wollte er der Aussage von Justus Nachdruck verleihen. »Das war die heikelste Situation an der ganzen Sache, da gebe ich dir Recht. Aber wie hätte ich auf euren Vorschlag, den Schatz als Druckmittel gegen die Entführer einzusetzen, deiner Meinung nach reagieren sollen? Ich musste mitspielen, sonst hättet ihr vermutlich Lunte gerochen.«
    Justus schwieg für einen Moment. »Und jetzt?«, fragte er dann vorsichtig.
    »Jetzt«, lachte Nobel vergnügt, »machen wir den Schatz zu Geld und leben in Saus und Braus, was sonst? Schluss mit:« – der Moderator schlug einen hämischen Ton an – »Wie hieß das Nationalgericht der Mamelucken? A) – Ach!«, winkte er verächtlich ab und offenbarte in dieser einen Geste seinen geballten Widerwillen, den er, warum auch immer, gegenüber seiner bisherigen Tätigkeit als Quizmaster zweifellos hegte.
    Und irgendwie konnte ihn Justus sogar verstehen, denn er hatte sich auch schon gefragt, was daran so spannend war, jeden Abend wildfremden Leuten abstruse Fragen zu stellen, auf die man die Antworten bereits wusste. Aber darauf wollte er im Moment nicht weiter eingehen, denn eine Sache musste er unbedingt noch in Erfahrung bringen.
    »Und um das
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