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Gefaehrliche Spur

Gefaehrliche Spur

Titel: Gefaehrliche Spur
Autoren: Mara Laue
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lassen“, fuhr O’Hara fort. „Sie hat im Dark Diamond Hotel nachgeforscht und im Internet gesucht, bis sie ein Foto von Mrs. Scott gefunden hat, das den Weg zur Las Vegas Ballett Company wies. Sie kam nach Las Vegas und hat sie beschattet, bis sie Agent Scott gefunden hatte, was keinen Tag gedauert hat. Herauszufinden, dass er bei der Las Vegas FBI Division arbeitet, war auch nicht schwer. Ihr Fehler war, dass sie sich etwas zu weit vorgewagt hat, als sie sich auf die Lauer legte, um zu beobachten, wer bei der Division ein und aus geht und entdeckt wurde.“
    Rya ließ in der Tat niemals locker, bis sie ihre Antworten bekam.
    O’Hara lächelte. „Sie ist eine sehr mutige Frau, die sich auch nicht davon abschrecken ließ, dass sie eingehend verhört wurde und natürlich jeder Agent leugnete, Sie zu kennen. Sie ließ sich auch nicht davon abschrecken, dass wir sie in konspirativer Weise hierher nach New York verfrachtet haben und ihr mit Guantánamo drohten.“
    Travis musste grinsen. Das sah Rya ähnlich.
    O’Hara winkte ab. „Nach nicht nur meiner professionellen Einschätzung wird Ms. MacKinlay die Suche nach Ihnen erst aufgeben, wenn sie tot ist. Oder Sie das sind, sofern wir ihr das nachweisen können. Also werden wir anders vorgehen.“ O’Hara nahm eine dünne Aktenmappe und stand auf. „Folgen Sie mir.“
    Sie verließ das Büro und ging in den Keller, wo sich eine Reihe von G e wahrsamszellen und Verhörräumen befand. Vor einem davon bedeutete sie Travis zu warten, bevor sie die Tür öffnete. O’Hara war noch nicht eingetr e ten, als er drinnen Ryas wütende Stimme hörte.
    „ Wenn Sie glauben, ich lasse mich einschüchtern, haben Sie sich geschni t ten. Ich habe Rechte. Und wenn Sie die weiterhin mit Füßen treten, werden Sie mich töten müssen, denn andernfalls werde ich Ihre Machenschaften öffentlich aufdecken.“
    Sein Herz schlug schneller beim Klang ihrer Stimme. Er empfand einen so heftigen Impuls, sie in die Arme zu nehmen und nie wieder loszulassen, dass sein letzter, ohnehin kaum vorhandener Zweifel ausgeräumt wurde und der absoluten Gewissheit Platz machte, dass Rya die Frau war, mit der er leben wollte.
    „ Das werden Sie ganz sicher nicht, Ms. MacKinlay“, sagte O’Hara mit j e nem kalten Tonfall, der keinen Widerspruch duldete. Travis hörte, wie sie die Aktenmappe auf den Tisch legte. „Sie werden das hier unterzeichnen.“
    „ Was ist das?“
    „ Eine Verschwiegenheitserklärung.“
    „ Warum sollte ich das tun?“
    „ Weil Sie nur dann den Mann wiedersehen werden, den Sie als Tom Fox kennen.“
    „ Und wenn ich das nicht tue, halten Sie mich weiterhin fest?“
    Rya klang wütend, aber auch zu allem entschlossen. Sie kannte O’Hara nicht und hatte deshalb keine Ahnung, dass man gegen die Chefin nahezu immer den Kürzeren zog, wenn man sich mit ihr anlegte.
    Travis hörte das Lächeln in O’Haras Stimme, als sie antwortete: „Nein. In dem Fall werfen wir Sie einem unsere Spezialisten zum Fraß vor in der Form, dass er Ihnen einen netten kleinen Vergessenszauber verpasst, sodass Sie vergessen, dass Tom Fox existiert, dass Sie ihm je begegnet sind und dass Sie jemals hier waren.“
    „ Das ist illegal!“, fauchte Rya, die den ‚Vergessenszauber’ wahrscheinlich als eine Droge interpretierte, die ihr die Erinnerung nahm.
    Sie konnte nicht ahnen, dass O’Hara das wörtlich meinte.
    O’Hara beeindruckte das nicht. „Was wollen Sie, Ms. MacKinlay? Tom Fox finden und, wenn Sie das hier unterzeichnen, außerdem eine berufliche Pe r spektive erhalten, von der Sie nicht mal zu träumen wagten – oder vergessen und für den Rest Ihres Lebens eine schlecht bezahlte Privatermittlerin sein, die gegenwärtig weder eine Anstellung noch eine eigene Detektei hat, weil sie besessen einem Mann hinterher jagt, der gar nicht existiert?“
    Schweigen. Travis hörte, wie Rya die Mappe öffnete. Da das Schweigen a n hielt, las Rya sich offenbar jedes einzelne Wort durch. Ihr so nahe zu sein, auch wenn er sie nicht sah, verursachte ihm ein Kribbeln am ganzen Körper. Er musste sich beherrschen, um nicht in den Raum zu stürmen und sie in die Arme zu nehmen, sie zu halten und ihr zu versichern, dass er sie nie wieder loslassen würde.
    „ Was haben Sie zu verbergen, dass Sie eine so restriktive Vereinbarung ve r langen?“, fragte Rya misstrauisch.
    „ Das erfahren Sie, nachdem Sie unterschrieben haben. Also?“
    Rya zögerte. Dann hörte Travis das Kratzen eines Kugelschreibers auf
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