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Gefaehrliche Kaninchen

Gefaehrliche Kaninchen

Titel: Gefaehrliche Kaninchen
Autoren: Kirsten John
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eben.« Er zeigt auf das Regal ihm gegenüber. »Und ich hab die blöden Bücher nicht mal gelesen.«
    »Wir können ja tauschen«, erwidert Leonie säuerlich.
    Sie sehen sich an und müssen beide fürchterlich lachen.
    »Nein«, japst Leonie, »keine so gute Idee.«
    »Echt nicht«, hält Max sich den Bauch. »Ich glaube, ich tausche überhaupt nichts mehr in meinem Leben. Nicht mal doppelte Pokémons.«
    »Ich auch nicht.« Obwohl sie die Karten gar nicht sammelt und auch keine besitzt.
    Dann wird Max wieder ernst. »Warte mal«, sagt er und wartet dann selbst, bis Leonie sich wieder beruhigt hat. »Warte mal«, wiederholt er.
    »Was denn?«
    »Vielleicht ist das gar keine so dumme Idee.«
    »Was denn? Dein Zimmer mit mir zu tauschen? Na ja, dann freu dich schon mal darauf, mit Issa zusammenzuwohnen.«
    »Nein, ich meine die Häuser. Wir tauschen die Häuser!«
    Leonie fängt wieder an zu kichern. »Die Häuser, klar.« Sie verstummt schlagartig. »Oh nein, nicht wahr. Das meinst du nicht ernst.«
    Max grinst.
    »Gerade eben wolltest du nicht mal Karten tauschen und jetzt gleich das ganze Haus? Und wie stellen wir das an?« Leonie fühlt sich müde. Ihr Kopf ist so leer, dass er ganz gewiss nie wieder einen einzigen guten Tauschplan ersinnen kann.
    Max überlegt. Dann zieht ein Lächeln über sein Gesicht. »Dein Vater ist doch Hausverwalter von Beruf?«
    Leonie nickt. »Er hat verschiedene Häuser, auf die er aufpasst und Sachen repariert und so.«
    »Und deine Brüder wollen sich doch ein wenig Geld verdienen? So wie dieser Tobias, der Zeitungen austrägt?«
    Leonie wird rot. »Na ja, wir kriegen nicht gerade viel Taschengeld.«
    Max nickt. »Dann wüsste ich da was. Aber leicht werden wird es nicht. Im Gegenteil: Es bedeutet einen Haufen Arbeit.« Und er erklärt ihr seinen wasserdichten und genialen Plan. Auch wenn es etwas dauern wird: Ihre Eltern haben keine Chance. Sie haben es schließlich mit Tauschprofis zu tun.

12. Kapitel

    Es ist Mittwoch. Jetzt bleiben ihnen vierzehn Tage. Nur vierzehn Tage haben sie noch Ferien, bis dahin muss alles angeschoben sein, der Plan seine Wirkung entfalten.
    Atemlos stürmt Max die Kaninchenburg. »Ich hab’s«, keucht er und lässt sich neben Leonie fallen. »Ich hab’s geschafft.«
    »Ich auch«, nickt Leonie. »Aber du zuerst.«
    »Also.« Max holt tief Luft und zieht einen Zettel aus der Hosentasche. »Für die Zwillinge habe ich bei Frau Krüger einen Gärtnerjob. Das ist eine alte Dame, die wohnt gleich neben uns in dem großen Kasten, du erinnerst dich? Der Garten ist riesig und sie könnte Hilfe gut gebrauchen. Rasen mähen, Unkraut zupfen, alles so was. Bei Tristan musste ich etwas schummeln: Ich hab den Seiferts erzählt, Tristan kennt sich aus mit Tieren, und jetzt soll er den Gartenteich pflegen. Rennmäuse, Fische, da kann der Unterschied nicht so groß sein.« Er sieht Leonies Gesichtsausdruck. »Na gut, vielleicht schon, dann muss er sich eben informieren, wie man so etwas macht. Also weiter. Georg hat gleich drei Jobs. Die Kramers haben riesige Obstbäume, da muss andauernd was geerntet werden. Herr Gillischewski ist von der Leiter gefallen und braucht Hilfe beim Einkaufen dreimal die Woche. Und Frau Schwarz will ihren Dachboden entrümpeln, da müsste er allerhand runtertragen und beim Aussortieren helfen.« Stolz blickt er auf.
    Leonie nickt. »Wow. Das ist echt super.«
    »Das ist nicht nur super, das ist genial. So werden deine Brüder überall in der Gegend bekannt, sie können was Nützliches tun und sich noch nebenbei Geld verdienen. Drei Fliegen mit einer Klappe, sozusagen.« Max ist mächtig stolz auf sich.
    Leonie zieht eine Plastiktüte zu sich heran. »Ich war inzwischen in der Bibliothek und habe etwas über Wohnprojekte rausgefunden.« Sie holt zwei Bücher heraus. »Und dann habe ich mich lange mit Frau Haubenbrecht unterhalten. Sie wollte mich erst nicht reinlassen, weil sie mir nicht geglaubt hat, dass ich mich dafür interessiere, und dann hat mich beinahe Olli gebissen, aber zum Schluss war es okay. Sie hat mir auch noch eine Menge Sachen über das Projekt gegeben. Architektur ist ihr wichtig. Und Raumgestaltung und so.« Sie steckt die Bücher zurück in die Tüte und reicht sie an Max. »Und was machen wir jetzt?«
    »Du gibst die Liste an deine Brüder weiter und ich das Architekturzeug an meine Mutter. Und hast du deinen Vater schon wegen der Arbeit bei uns gefragt?«
    Leonie nickt. »Klar. Sowie sein Fuß wieder besser ist, kommt
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