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Das Geheimnis der MacKenzies

Das Geheimnis der MacKenzies

Titel: Das Geheimnis der MacKenzies
Autoren: Linda Howard
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PROLOG
    E r war schon eine Legende, bevor er die Akademie abgeschlossen hatte, vor allem für seine gleichaltrigen Kameraden und bei den Jüngeren. Als Bester seines Jahrgangs konnte er frei wählen, wie es für ihn weitergehen sollte. Dass er sich für Kampfjets entschied, überraschte niemanden. Jeder wusste, dass man als Pilot am schnellsten die Karriereleiter in der Air Force erklomm, und die Jets mit ihren glänzenden Flügeln waren nun mal Vorzeigeobjekte. Doch diejenigen, die Joe Mackenzie, den frischgebackenen Offizier der United States Air Force, kannten, wussten, dass die Karriere ihn keinen Deut interessierte. Er wollte einfach nur fliegen.
    Seine Vorgesetzten hegten zunächst leichte Zweifel an seiner Eignung für den Kampfjet. Aber es war das Training, das er sich ausgesucht hatte, und sie würden ihm diese Chance geben. Gut einsneunzig groß, war Mackenzie eigentlich zu groß für einen Kampfflieger. Das Cockpit eines Jets würde eng für ihn werden, vor allem kamen Männer unter einsachtzig und von massiverer Statur besser mit den Gravitationskräften zurecht. Aber zu jeder Regel gab es Ausnahmen. Die Angaben für den Körperbau eines Kampfpiloten waren allgemeine Richtlinien, keine streng einzuhaltenden Anweisungen. Joe Mackenzie wurde zum Kampfflugtraining zugelassen.
    Seine Ausbilder mussten bald feststellen, dass Joe Mackenzie trotz seiner Größe nicht nur gut war, er war herausragend. Er galt als seltene Ausnahmeerscheinung, die für alle nachfolgenden Piloten neue Maßstäbe setzen würde. Er schien für das Fliegen geboren zu sein. Seine Augen waren schärfer, seine Reflexe schneller, und er hielt die Gravitationskräfte besser aus als seine kleineren und bulligeren Trainingskameraden. In Physik und Aerodynamik blieb er weiterhin an der Spitze, er bediente die Instrumente mit fließender Perfektion, und er war bereit, endlose Stunden im Flugsimulator zu verbringen, um seine Fähigkeiten zu perfektionieren. Vor allem besaß er die Eigenschaft, eine Situation blitzschnell zu erfassen und entsprechend zu reagieren. Alle Piloten brauchten diese Fähigkeit, aber bei Joe Mackenzie war sie extrem hoch entwickelt. Joe Mackenzie wurde als „Hot Stick“ bekannt, einer von denen, die den magischen Touch hatten.
    Als junger Captain im Golfkrieg schoss er an einem Tag drei gegnerische Maschinen ab. Zu seiner Erleichterung wurde das nicht publiziert. Die Gründe waren politischer Natur: Um die Beziehungen zu stärken, wollten die USA den Ruhm vorerst den Piloten der Alliierten überlassen. Captain Mackenzie hatte überhaupt nichts dagegen einzuwenden. Eigentlich war es Zufall gewesen, dass er sich am zweiten Tag des Krieges mitten im heißesten Kampfgetümmel wiederfand. Das Können der gegnerischen Piloten beeindruckte ihn nicht.
    Das Resultat war jedoch eine sofortige Ernennung zum Major, und alle wussten, dass Joe Mackenzie, der unter dem Emblem „Breed“ flog, sich auf der Überholspur zum Stern eines Generals befand.
    Im zweiten Golfkrieg gingen zwei weitere Abschüsse auf das Konto von Major Mackenzie, sein Ruf als Fliegerass stand fest. Dieses Mal wurden seine Erfolge nicht aus den Medien herausgehalten, das Pentagon wollte es auch gar nicht mehr. Die Verantwortlichen hatten erkannt, welche Goldmine man mit dem gut aussehenden amerikanisch-indianischen Halbblut aufgetan hatte, das alle Qualitäten in sich vereinte, die man so unbedingt nach außen projizieren wollte. Er hatte freie Wahl hinsichtlich des Einsatzbereichs und der Aufgaben und wurde im Alter von zweiunddreißig Jahren in den Rang eines Lieutenant-Colonel erhoben.
    Niemand zweifelte daran, dass es für Breed Mackenzie nur eine Richtung gab - aufwärts.

1. KAPITEL
    S ie war eine Schönheit, die heißeste Braut, die er je gesehen hatte. Schnell und schlank - und tödlich. Allein bei ihrem Anblick schlug sein Puls schneller. Selbst hier im Hangar, mit kalten Motoren und Bremsklötzen an den Rädern, wirkte sie wie die lebendige Verkörperung der Schnelligkeit.
    Colonel Joe Mackenzie strich mit langen schlanken Fingern über ihren Rumpf, zärtlich wie ein Liebhaber. Die dunkle Metallhülle fühlte sich glatt und seidig an, anders als bei jedem Jet, den er bisher geflogen hatte. Dieser Unterschied berauschte Joe. Er wusste, es lag an der revolutionären Legierung, einer Mischung aus Thermokunststoff, Graphit und Glasfasern, die weit härter, widerstandsfähiger und zugleich dehnbarer war als Stahl. Sie würde größeren Kräften
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