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Das Geheimnis der MacKenzies

Das Geheimnis der MacKenzies

Titel: Das Geheimnis der MacKenzies
Autoren: Linda Howard
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nur lassen würde! Er war die Ränge so schnell hinaufgeklettert, dass er sich wahrscheinlich in einem Jahr den ersten Generalsstern anstecken konnte. Und wenn er Glück hatte, würde er auch genügend Flugstunden einlegen können, um nicht aus der Übung zu kommen.
    Eine Alternative war es, den Dienst zu quittieren und als Testpilot bei irgendeinem Flugzeugbauer anzufangen. Doch damit würde er die Jahre beim Militär wegwerfen, und Joe gefiel es in der Air Force, er wollte nicht gehen. Aber die Vorstellung, am Boden festzusitzen, war ihm unerträglich. Das Leben wäre fad und öde, ohne die Herausforderung, sowohl die Natur als auch die Technik gleichzeitig zu meistern. Zu wissen, dass es ihn sein Leben kosten konnte, wenn er versagte.
    Caroline kam ihm wieder in den Sinn. Sie war eine andere Art von Herausforderung, mit ihren Desperado-Augen. Er sah diese Augen genau vor sich. Dunkelgrün, etwas Blau beigemengt und goldene Punkte, die irgendwo tief da drinnen leuchteten. Sich vorzustellen, wie diese Augen ihn anblickten, während er sich langsam im Bett über sie schob, ließen seinen Puls hart und schnell schlagen.
    Er wollte diesen kleinen Igel zum Schnurren bringen wie ein kleines Kätzchen.

2. KAPITEL
    C aroline stellte höchste Ansprüche an ihre Bequemlichkeit, was wiederum bedeutete, dass es manchmal recht lange dauern konnte, bevor sie angezogen war. Wenn sie sich an einem Tag in etwas Bestimmtem nicht wohl fühlte, zog sie es wieder aus und probierte etwas anderes an. Bevor sie zur Arbeit ging, setzte sie sich hin, streckte und reckte sich, hob die Arme über den Kopf und drehte sich in der Hüfte, um zu sehen, ob irgendein Kleidungsstück sie im Laufe des Tages behindern würde. Es gab nichts Schlimmeres für sie, als von einem kneifenden Saum oder einer spannenden Bluse abgelenkt zu werden.
    Mode war ein wunder Punkt bei ihr. Wieso waren eigentlich alle Modeschöpfer Männer? Männern sollte es per Gesetz verboten werden, Mode für Frauen zu entwerfen. Schon als Teenager war Caroline zu dem Schluss gekommen, dass Männer nicht die geringste Ahnung hatten, wie unbequem die Frauenmode war. Wahrscheinlich war es ihnen auch egal, denn sie mussten ja nicht stundenlang in hohen Absätzen herumstöckeln, waren nicht eingezwängt von Miedern, Hüfthaltern und BHs. Sie mussten keine Kleider tragen, die ein Dekolleté teilten oder zusammendrückten, je nach Vorgabe des Anlasses.
    Und warum waren Frauenkleider immer aus dünnem Soff gemacht, während die Temperaturen in einem Büro oder einem Restaurant so niedrig eingestellt waren, dass nur ein Mann im Anzug nicht fror? Das waren sogar zwei hirnrissige Faktoren. Erstens: Warum trugen Männer ständig Jackett und Krawatte? Gerade dieser Zivilisationsstrick war das Allerletzte. Er behinderte doch jeden Mann bei so grundlegenden Tätigkeiten wie Atmen und Schlucken. Und wenn den Frauen kalt war ... warum durften sie nicht ihren Mantel anbehalten, wenn die Herren Jackett trugen? Carolines Meinung nach bestand Mode hauptsächlich aus zwei Komponenten: Dummheit und Idiotie. In einer vernünftig organisierten Welt sollte es den Leuten erlaubt sein, funktionelle Kleidung zu wählen wie Jeans, Sweatshirt und flache Schuhe.
    Nun, die Welt konnte sie nicht ändern, aber sie hatte immerhin die Kontrolle über ihre eigene kleine Nische darin. Und deshalb wählte sie an diesem Tag einen weißen Faltenrock, der ihr bis zu den Waden fiel, ein überweites T-Shirt und weiße flache Sandalen. Um die Taille band sie sich als lockeren Gürtel zwei Schals, einen in Türkis, den anderen in Gelb-Orange. Damit wirkte sie frisch, und sie fühlte sich wohl in den bequemen Sachen.
    In der vergangenen Nacht hatte sie versucht zu analysieren, was genau es an Colonel Mackenzie war, das sie so in Panik versetzt hatte. Sie hatte andere, sehr viel aufdringlichere Männer kühl abserviert, ohne mit der Wimper zu zucken. Warum also hatte seine relativ harmlose Bemerkung, zusammen mit einem Blick, der nicht ganz so arglos gewesen war, sie aus der Fassung gebracht? Der Blick war es gewesen, definitiv. Sie hatte noch nie solche Augen gesehen - hellblaue Diamanten, die in einem bronzefarbenen Gesicht strahlten, so durchdringend, als würden sie ihr ins Fleisch schneiden. Sie hatte gespürt, dass ihr ein Mann wie Colonel Mackenzie noch nie begegnet war.
    Es gab mehrere Gründe, aber keiner davon bot eine ausreichende Erklärung für ihre Reaktion. Sie würde also gute Miene zum bösen Spiel machen, auf
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