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Das Geheimnis der MacKenzies

Das Geheimnis der MacKenzies

Titel: Das Geheimnis der MacKenzies
Autoren: Linda Howard
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G.I. Joe.“
    „Ja, das sehe ich“, meinte sie bewundernd. „Ein richtiger Air Force Colonel. Und ein Ringträger.“ Sie deutete auf seine Hand, an der er den Ring trug, der ihn als Akademieabsolventen auswies. „Entweder Sie haben einen Colonel überfallen und ausgeraubt, sich ein Facelifting machen lassen und Ihr Haar schwarz gefärbt, oder Sie haben einen Sponsor mit einer dicken Brieftasche im Rücken, der Sie die Ränge hinaufgehievt hat.“
    Seine Miene blieb völlig ausdruckslos. „Vielleicht bin ich auch einfach nur verdammt gut in dem, was ich tue.“
    „Beförderung auf Grund von Verdiensten?“ Sie fragte es mit einer Betonung in der Stimme, als sei das völlig abwegig. „Nein, bestimmt nicht.“
    Bei Frauen war Joe an die unterschiedlichsten Reaktionen gewöhnt. Sie reichten von Faszination bis Verschüchterung und basierten immer auf dem Bewusstsein seiner körperlichen Präsenz. Er war ebenso daran gewöhnt, automatisch Respekt einzuflößen, wenn auch nicht unbedingt Sympathie zu wecken. Doch in Caroline Evans' Augen stand nichts dergleichen. Sie hielt den Blick unverwandt auf ihn gerichtet und musterte ihn abschätzend, wie einen Revolverhelden. Ja, das war es. Sie musterte ihn wie einen Gegner.
    Er stieß sich vom Türrahmen ab und beschloss, die Situation auf eine professionelle Ebene zu bringen. Sie sollte wissen, mit wem sie es tun hatte. „Colonel Joe Mackenzie, Projektleiter.“ Laut Protokoll war es die Frau, die entschied, ob man sich per Handschlag begrüßte. Ein männlicher Offizier bot nie zuerst seine Hand an. Aber Joe wollte ihre Hand in seiner fühlen und ahnte, dass, sollte er ihr die Wahl überlassen, es nicht zu dieser Berührung kommen würde.
    Sie zögerte nicht, sondern schlug ein. „Caroline Evans. Ich übernehme Boyce Waltons Platz im Laserteam.“ Einmal fest zugedrückt, dann zog sie ihre Hand zurück.
    Da sie barfuß war, reichte sie ihm gerade bis zum Schlüsselbein, Joe schätzte sie auf einsdreiundsechzig. Der Größenunterschied schüchterte sie nicht ein, auch wenn sie aufblicken musste, um seinem Blick begegnen zu können. Ihre Augen waren dunkelgrün und umrahmt von schwarzen Wimpern und schwarzen Brauen, was darauf schließen ließ, dass Blond nicht ihre natürliche Haarfarbe war.
    Mit dem Kopf deutete er zu dem auf den Boden gefallenen Ausdruck. „Warum arbeiten Sie noch so spät, vor allem an Ihrem ersten Tag? Stimmt vielleicht etwas nicht, über das ich informiert werden sollte?“
    „Nicht dass ich wüsste.“ Sie ging in die Hocke, um den Packen Papier aufzuheben. „Ich wollte nur ein paar Dinge noch einmal überprüfen.“
    „Wieso? Warum glauben Sie, das tun zu müssen?“
    Sie warf ihm einen ungeduldigen Blick zu. „Ist chronisch bei mir - alles zweimal zu prüfen. Ich schaue immer zweimal nach, ob ich den Herd abgestellt habe, ob das Bügeleisen auch wirklich aus ist, ob die Tür abgeschlossen ist. Ich sehe mich auch zweimal um, bevor ich eine Straße überquere.“
    „Und Sie haben nichts gefunden, das nicht stimmt?“
    „Nein, natürlich nicht. Das sagte ich doch schon.“
    Er entspannte sich. Mit dem System war also so weit alles in Ordnung. Damit hatte er wieder Muße, sich der Betrachtung von Caroline Evans zu widmen. Sie zog jetzt zwei Tücher von der Haushaltsrolle in der Schreibtischschublade und wischte den verschütteten Tee auf. Ihre Bewegungen waren fließend, perfekt koordiniert ... und sexy, fand Joe. Überhaupt würde er alles an ihr, selbst die kaum verheimlichte Herausforderung in ihrem Blick, als sexy bezeichnen.
    Sie warf die nassen Papiertücher in den Abfallkorb und schlüpfte in ihre Schuhe. „Nett, Sie kennengelernt zu haben, Colonel.“ Bei den Worten sah sie ihn nicht an. „Wir sehen uns ja dann morgen früh.“
    „Ich begleite Sie zu Ihrem Quartier.“
    „Nein, danke.“
    Die lässige Ablehnung verärgerte ihn. „Es ist spät und Sie sind allein. Ich begleite Sie.“
    Jetzt sah sie ihn an und stemmte die Hände in die Hüften. „Ich weiß Ihr Angebot zu schätzen, Colonel, aber ich brauche diese Art Sonderbehandlung nicht.“
    „Diese Art Sonderbehandlung? Wovon reden Sie überhaupt?“
    „Die Art, die nur Schaden anrichtet. Sehen Sie, Sie sind hier der große Boss. Wenn jemand sieht, wie Sie mich zu meinem Quartier begleiten, macht es innerhalb von zwei Tagen die Runde. Ich muss mir dann die dummen Bemerkungen anhören, dass ich nie hier wäre, wenn ich mich nicht bei Ihnen eingeschmeichelt hätte. Darauf
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