Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefährliche Gefühle - zu schön zum Sterben

Gefährliche Gefühle - zu schön zum Sterben

Titel: Gefährliche Gefühle - zu schön zum Sterben
Autoren: Arena
Vom Netzwerk:
offensichtlich vergeblich versucht hatte, durch einen kleinen Basketballkorb zu werfen. Es wirkte geradezu erschreckend unordentlich. Das lag vielleicht aber auch nur daran, dass Bastian fehlte, um dem Chaos Leben einzuhauchen. »Du kannst mit dem Schreibtisch anfangen«, sagte ich.
    Â»Ã„h, wo ist der?«, fragte Enzo.
    Ich musste lachen. »Stimmt. Den sieht man kaum. Da drüben.« Ich räumte einen Neoprenanzug und zwei Taucherflossen beiseite, darunter kam der Schreibtisch zum Vorschein, der von Zetteln und Collegeblöcken übersät war. Sein Notebook lag unter einer Surfzeitschrift.
    Â»Mach du das lieber«, sagte Enzo. »Ich schaue im Bücherregal.«
    Ich stöberte durch Bastis Schreibtisch. »Hier ist ein Vorlesungsverzeichnis«, rief ich triumphierend und blätterte durch das Buch. »Da hat er auch was angestrichen.« Ein Zettel fiel heraus. Ich faltete ihn auseinander.
    Â»Hey, das ist er! Hier ist sein Stundenplan!« Ich legte ihn auf den Schreibtisch und versuchte, Bastis Handschrift zu entziffern. Enzo kam zu mir. Er beugte sich über meine Schulter und berührte mich dabei ganz leicht. Ich sog seinen Geruch ein. Es kribbelte. Ich verringerte den Abstand zwischen uns. Nur einen Millimeter. »Schau mal da«, sagte Enzo und zeigte auf das Papier. »Dienstags hat er die meisten Vorlesungen.«
    Ich nahm kaum wahr, worauf er da gezeigt hatte, so sehr war ich auf seine Nähe konzentriert. Plötzlich ging die Tür auf.
    Â»Was macht ihr denn hier?«, fragte meine Mutter verdutzt. Enzo richtete sich sofort auf und ging einen Schritt von mir weg.
    Â»Ich hatte Enzo gebeten, mir bei der Suche nach Bastians Stundenplan zu helfen«, sagte ich. »Wenn er noch mal anruft, kann ich ihm vielleicht sagen, was er alles verpasst. Vielleicht beeindruckt ihn das.«
    Â»Oh okay. Gute Idee.« Meine Mutter sah von Enzo zu mir. Einen Moment lang standen wir wie die Ölgötzen herum.
    Â»Ich gehe dann mal. Bis später.« Enzo eilte davon. Meine Mutter schaute ihm irritiert hinterher. Ahnte sie was?
    Â»Und was willst du hier?«, lenkte ich sie ab.
    Â»Ich hatte mir überlegt, dass ich die Gelegenheit nutze, mal aufzuräumen.« Sie hielt die Müllsäcke und einen Eimer mit Putzlappen hoch. »Bastian lässt mich ja sonst nie in sein Zimmer.«
    Â»Vielleicht findest du ja was über sein Reiseziel«, sagte ich und dann zischte ich ebenfalls ab, mit dem Stundenplan in der Hand. Ich ging in mein Zimmer. Wartete eine Weile. Surfte ein bisschen durchs Internet und schaute mir die neue Kollektion von Burberry an. Nach einer gefühlten Ewigkeit, die mir meine Uhr als eine Dreiviertelstunde verkaufen wollte, erklärte ich die Anstandsfrist für beendet und rief Enzo auf dem Handy an und fragte, ob er bereit sei für unser Training. Das war er. Ich zog mir eine schwarze enge Sporthose an und ein langärmeliges Shirt von Nike in Meerblau, band mir die Haare zu einem Pferdeschwanz und widerstand der Versuchung, Lipgloss aufzutragen. Nur weil ich verliebt war, würde ich nicht gleich zur Supertussi mutieren. Außerdem würde nach ein paar Minuten davon eh nichts mehr zu sehen sein. Denn ich hatte nicht vor, nur zu trainieren.
    Laute Musik schallte mir schon entgegen, als ich die Tür zum Fitnessraum öffnete. Ich schoss Enzo entgegen, der gerade mit der Anlage hantierte, und warf mich in seine Arme. »Ich hab dich so vermisst«, sagte ich, nachdem ich ihn ausgiebig geküsst hatte.
    Â»Hey«, sagte er sanft. »Verausgab dich noch nicht total, wir haben einiges vor. Also, stell dich da mal an die Wand. Ich zeige dir, wie man sich aus dem Würgegriff von vorne befreit.« Ich folgte seiner Anweisung. Sah ihm in die Augen. Lächelte. Er lächelte kein bisschen, sondern packte mich am Hals, als ob er mich würgen wollte. »Dies ist eine sehr gefährliche Situation«, dozierte er.
    Â»Finde ich auch«, sagte ich und versuchte, an seine Hüfte zu kommen, um ihn an mich heranzuziehen. Da er aber natürlich viel stärker war als ich, ließ er sich davon nicht beeindrucken, sondern redete weiter. »Besonders wenn du an eine Wand gedrückt wirst wie jetzt, hast du keine Fluchtmöglichkeit … hey!«
    Ich hatte ihm mit dem Finger in die Seite gepikst.
    Â»Was ist? Bist du kitzelig?« Ich pikste ihn erneut. Er wich aus und ließ meinen Hals los.
    Â»Also bist du kitzelig!«,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher