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Gefährliche Gefühle - zu schön zum Sterben

Gefährliche Gefühle - zu schön zum Sterben

Titel: Gefährliche Gefühle - zu schön zum Sterben
Autoren: Arena
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doch voneinander lösten. »Wo soll das nur hinführen? Wir werden noch einen Riesenärger bekommen.«
    Â»Ich lass mir was einfallen, Enzo, okay?«, flüsterte ich atemlos und küsste ihn erneut.

4
    W as ist denn hier los?«, fragte ich erstaunt, als wir am Montagmorgen auf das Schultor zurollten. Fernsehübertragungswagen blockierten fast die Straße, alle Parkplätze auf dem Seitenstreifen waren belegt, vor dem Eingangstor drückte sich eine Traube Journalisten und Kamerateams herum. »War ja nicht anders zu erwarten«, sagte Enzo. »Nach dem Zeitungsbericht gestern.«
    Ich schluckte. Daran hatte ich ja gar nicht gedacht! Dass meine Schule jetzt im Mittelpunkt des Medieninteresses stehen würde. Hausmeister Schmitz stand am Tor und winkte die Autos, in denen die Schülerinnen gebracht wurden, ungeduldig auf den Schulhof. Im Vorbeifahren schaute ich mir die Journalisten an, ihre verfrorenen Gesichter, die behandschuhten Finger mit den Mikrofonen, die sie in unsere Richtung hielten und dabei Fragen auf den Schulhof riefen, in der Hoffnung, einen O-Ton zu bekommen. Als wir vorbeirollten, starrten sie neugierig in unseren Wagen. Mir wurde mulmig. »Hast du den Zeitungsartikel gelesen?«
    Â»Ja«, antwortete er ungewöhnlich einsilbig.
    Â»Enzo«, bohrte ich nach. »Was hat drin gestanden? Wurde ich erwähnt?«
    Â»Nein, nicht namentlich«, sagte er. »Da stand, dass eine Klassenkameradin des Opfers bei der Aufklärung geholfen hat, aber dieser Kommissar Söderberg hat klargestellt, dass es mehr ein Zufall gewesen war.«
    Ich atmete erleichtert auf. »Zum Glück ist er so ein ehrgeiziger Blödmann«, sagte ich. »Er darf ruhig alle Lorbeeren einheimsen, solange mich die Presse in Ruhe lässt. Was haben sie sonst noch geschrieben?«
    Â»Nicht viel mehr. Dass Täter und Opfer hier auf die Schule gegangen sind und dass es um Eifersucht gegangen sei.«
    Â»Kein Wunder, dass sich die Medien wie die Geier darauf stürzen«, murmelte ich, »wenn sich die Reichen und Schönen vom katholischen Privatgymnasium gegenseitig umbringen.«
    Vor der weißen Eingangstür stand unsere Schulleiterin Meinhilde von Cappeln und winkte die Schülerinnen hindurch, von denen sich manche noch schnell durch die Haare strichen und den Lippenstift nachzogen, als ob sie nur darauf warteten, sich ins Rampenlicht zu begeben. Ich verabschiedete mich von Enzo und stieg aus. Ohne mich zu den Kameras umzudrehen, ging ich die breite Steintreppe hoch.
    Â»Natascha«, rief Frau von Cappeln, als ich das Ende der Treppe erreicht hatte. »Auf Sie habe ich gewartet!« Sie zog mich ins Innere der Schule und führte mich schnell in ihr Büro.
    Â»Ich hoffe, Sie haben nicht mit diesen Presseleuten gesprochen«, sagte sie, als sie die Tür hinter mir geschlossen hatte.
    Â»Nee, Frau von Cappeln. Habe ich nicht.«
    Â»Natascha, ich weiß, wir hatten nicht den besten Start, aber ich hoffe, Sie verstehen, wie wichtig es für die anderen Schülerinnen ist, dass keine Informationen an die Öffentlichkeit gelangen.«
    Â»Sie meinen, es ist besonders für Sie und Ihren Sohn wichtig«, korrigierte ich.
    Â»Ja, das auch.« Sie fingerte nervös an ihrem Dutt herum, den sie aus ihren rot gefärbten Haaren geknotet hatte. Sie lief hektisch auf und ab und schaute immer wieder aus dem Fenster auf die Journalisten, die vor dem Tor hingen. »Mein Sohn wird übrigens nicht mehr an die Schule zurückkehren.«
    Â»Gut«, sagte ich. Sie schaute mich nervös an und der Blick aus ihren grauen Augen hatte etwas Flehendes. Und auch wenn ich sie nicht mochte, hatte ich nicht vor, ihr irgendetwas heimzuzahlen. »Ich habe absolut kein Interesse, in den Mittelpunkt der Öffentlichkeit zu rücken, und werde so oder so nicht mit der Presse reden«, beruhigte ich sie.
    Â»Und was ist mit Ihren Freundinnen?«, fragte Frau von Cappeln.
    Welchen Freundinnen? Von diesen Zicken hier ist keine meine Freundin, wäre mir beinahe herausgerutscht. Aber stattdessen sagte ich: »Ich rede mit niemandem über das, was geschehen ist. Darauf können Sie sich verlassen.«
    Sie atmete auf. »Danke, Natascha. Das weiß ich sehr zu schätzen.« Und nach einer kleinen Pause fügte sie hinzu: »Sie sind doch vernünftiger, als ich gedacht hatte.«
    Â»Hab ich doch gleich gesagt«, sagte ich zufrieden. Sie versuchte sich
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