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Gefährliche Gefühle - zu schön zum Sterben

Gefährliche Gefühle - zu schön zum Sterben

Titel: Gefährliche Gefühle - zu schön zum Sterben
Autoren: Arena
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wieso … da muss doch kein Mensch arbeiten!«
    Â»In meinem Job leider schon.« Er streichelte meine Wange. »Ich weiß, dass es echt richtig blöd ist, aber es geht nicht anders.«
    Â»Was ist das für ein Job?«, fragte ich atemlos, bemüht, den immer größer werdenden Kloß in meinem Hals runterzuwürgen.
    Â»Auftraggeber ist eine Filmproduktionsgesellschaft. Die drehen gerade einen Film in Hamburg und wollen das Set absichern.«
    Â»Die drehen über die Feiertage?«, fragte ich erstaunt.
    Â»Ich kenne nicht den genauen Drehplan. Aber ja, sie brauchen mich über die Feiertage. Und das kann ich nicht absagen, sonst bin ich draußen.«
    Â»Ach, Enzo«, sagte ich traurig. »Aber ich hatte mich so auf unser erstes Weihnachten gefreut! Und auf alles …« Ich war am Boden zerstört. Da hatten wir gerade alles geregelt, mit meinen Eltern, mit Violetta und jetzt ließ er mich allein? »Wie lange dauert der Job denn?«, fragte ich.
    Â»Mindestens bis Ende Januar, aber vielleicht auch länger. Das weiß ich nicht genau.«
    Â»Das darf doch nicht wahr sein«, schmollte ich.
    Â»Wir kriegen das hin. Versprochen, Natascha.« Und wie er mit seiner dunklen Stimme meinen Namen sagte, hätte ich fast angefangen zu heulen. Aber dann kam mir eine Idee: »Hey«, sagte ich. »Ich kann dich ja auch mal besuchen kommen!«
    Â»Ja«, sagte er. »Das wäre schön.«
    Und mit dem Gedanken, dass ich jederzeit in einen Zug nach Hamburg steigen konnte, beruhigte ich mich wieder. Und dann küssten wir uns so lange, dass ich seine Lippen noch auf meinen spürte, als ich später in meinem Bett lag und schon längst eingeschlafen war.

42
    D er nächste Tag war der erste Tag der Weihnachtsferien. Ich hatte frei! Ich musste weder zur Schule noch auf Mörderjagd. Ich hatte keinen Bodyguard mehr, der mich überwachte. Ich konnte tun und lassen, was ich wollte! Meine Mutter war nicht da, aber der Frühstückstisch für mich gedeckt. Und neben meinem Teller lag die Zeitung. Mit der fetten Schlagzeile Schülerin stellt Mörder.
    Â»Ups«, sagte ich und ein Schreck durchfuhr mich. »Woher …« Aber dann entdeckte ich Silvys Foto. Ihr Gesicht eine Mischung aus Verzweiflung und Stolz. Oscarreife Leistung, würde ich mal sagen. »Aha«, murmelte ich. »Da hat wohl die liebe Silvy die Presse benachrichtigt.«
    Während ich mir eine Riesenschüssel Müsli reinzog, las ich, was Silvy (Armes Opfer! Tapfere Heldin!) zu sagen hatte und was die Reporter alles rausgekriegt hatten. Das war eine ganze Menge.
    Wöbke wurde beschrieben als gescheiterter Mediziner, der wegen Prüfungsangst sein Studium nicht geschafft hatte und der aber immer sehr zielstrebig gewesen sei. Reich hatte der Womanizer immer werden wollen, erzählten ehemalige Kommilitonen. Zu den oberen Zehntausend hatte er gehören wollen. Und die Frauen hatte er immer ausgenutzt. Eine Frau, die sich jetzt meldete, sagte, sie hätte ihm das Studium finanziert. In der polizeilichen Vernehmung gab sich Wöbke plötzlich gesprächig und machte einen auf Gutmensch. Es war fast so, als ob er Werbung für seine Verbrechen machen wollte. Mit dem Verkauf der Medikamente hätte er nur den Studenten helfen wollen, die in der gleichen Situation waren wie er damals. Mit den richtigen Medikamenten zur rechten Zeit hätte er nämlich sein Studium locker geschafft. Mit dieser Argumentation hatte er auch seinen Kumpel Bernhard Simmerath überzeugt, ihm in der Sache zu helfen. Damit – und natürlich mit Geld. Selbst den Trick mit der Russenmafia plauderte Wöbke aus, als wäre es besonders schlau gewesen! Der wollte sich wohl offensichtlich ein Denkmal als Verbrecher setzen. Als Philipp dahintergekommen war, dass Simmerath gar kein echter Russe war und dass David Wöbke dahintersteckte, hatte Wöbke ihn vergiftet. Aber nur auf Geheiß von Jolanda, die ihren tödlichen Cocktail testen wollte. (Supergift für den perfekten Mord?, fragte die Zeitung.) Behauptete er. Sie sagte was anderes und belastete ihn. Und dann war da noch der Mord an Krankenschwester Sarah Veith. Jolanda gab zu Protokoll, Wöbke habe sie umgebracht, aber der leugnete das. Sie hätte ihm geholfen, Medikamente zu entwenden und Rezepte zu fälschen, und sei dann abgehauen, nachdem er den Gewinn mit ihr geteilt habe, sagte er. Da es keine Leiche gab, blieb
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