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Gebieterin der Finsternis

Titel: Gebieterin der Finsternis
Autoren: Joy Nash
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Moment halte ich mich noch gerade so aufrecht. Ich weiß nicht genau … Ich weiß nicht mal, ob ich aufstehen kann, ohne auf den Teppich zu kippen.«
    Sie drückte seine Hände. »Deine Lebensessenz ist niedrig, stimmt, und mit Todesmagie beschmutzt. Wenn du in der Menschenwelt bleibst, kann es sehr gut sein, dass du stirbst. Allerdings gibt es einen Ort, an den du gehen kannst und dich wieder erholen.«
    Er ließ den Kopf nach vorn sinken. »Götter, Christine, sag mir bitte nicht, dass Annwyn meine letzte Hoffnung ist!«
    »Nicht nur deine letzte Hoffnung, Mac. Es könnte auchLeannas sein. Ihr geht es schlechter als dir. Sie sollte schnellstmöglich in die Anderwelt. Nichts sonst kann sie retten.«
    Mac stöhnte auf. »Na, glänzend! Wie es aussieht, werden Ninianes größter Traum und ihr schrecklichster Alptraum gleichzeitig wahr.«
     
    »Mackie! Ach, Mackie, du Tor! Du Narr! Ich fasse nicht, dass du mir das antust!«
    Verwirrt öffnete Mac die Augen. Er lag im Bett in einem von Kalens vielen Gästezimmern. Jeder Muskel tat ihm weh. Und jetzt schmerzte ihm auch noch das Hirn, denn seine Mutter stand vor ihm und blickte ihn verärgert an. Hinter ihr erkannte er seine Cousins.
    So ernst hatte er die zwei Chaoten noch nie gesehen.
    Er rang sich ein Grinsen ab. »Hallo, Mum. Ich freu mich auch, dich zu sehen.« Dann nickte er seinen Cousins zu. »Niall. Ronan.«
    Niall erwiderte sein Nicken, und Ronan hob eine Hand. Die beiden grinsten nicht.
    Und Ninianes Lippen bebten. Eine Träne rann ihr über die Wange. »Oh Mac!« Sie schluckte. »Kalen hat mir alles erzählt. Wie du die ganzen unschuldigen Seelen befreit hast. Dein Vater Lir ist sehr stolz auf dich.«
    »Und du?«
    »Ich bin einfach nur froh, dass du in Sicherheit bist. Oder zumindest sein wirst, sobald wir dich zurück nach Annwyn schaffen. Die Pforten sind offen und warten. Sowie wir auf dem Kanal zwischen hier und dem Festland sind, können wir durchsegeln. Niall und Ronan tragen dich zum Boot.«
    »Unter einer Bedingung.«
    Erwartungsgemäß runzelte Niniane die Stirn. »Bedingung?Was für Bedingungen willst du wohl stellen? Ganz ehrlich, Mackie, du bist nicht in der Verfassung, Befehle zu erteilen. Du bist halb tot!«
    »Trotzdem habe ich eine Bedingung. Ich gehe nicht ohne meine Schwester durch die Pforten. Leanna kommt mit mir nach Annwyn.«
    Mehrere Sekunden vergingen, in denen nichts außer dem Ticken von Kalens Louis-quartorze-Uhr und dem Scharren von Nialls und Ronans Füßen zu hören war.
    Schließlich fand Niniane ihre Stimme wieder. »Aber, Mac, sie ist halb menschlich! Sie gehört hierher, in die Menschenwelt.«
    Als Mac die Zähne zusammenbiss, schoss ihm ein Schmerz durch den Schädel wie nach einem üblen linken Haken. »Sie ist auch halb Sidhe. Deine eigene Tochter.«
    Panik blitzte in Ninianes Augen auf. »Aber … was soll ich denn deinem Vater sagen?«
    »Denkst du wirklich, Lir weiß nicht, dass du vor Jahren fremdgegangen bist?« Fast hätte Mac gelacht, als er den Gesichtsausdruck seiner Mutter sah. »Dad ist ein Gott, verdammt nochmal! Glaub mir, er weiß alles von deinem kleinen Abenteuer mit dem fidelen Highlander. Und wenn er dich im achtzehnten Jahrhundert deshalb nicht in die Wüste gejagt hat, wird er es jetzt auch nicht machen.«
    Er überraschte sich selbst, indem er ihre Hand nahm. »Ich weiß, dass Leanna dich an den größten Fehler erinnert, den du je begangen hast, Mum, aber das ist schließlich nicht ihre Schuld. Wenn du sie schon nicht um ihretwillen in Annwyn aufnehmen willst, kannst du es dann nicht wenigstens für mich tun? Sie hat in der Hölle für mich gekämpft, ist fast für mich gestorben. Und jetzt braucht sie die Magie von Annwyn.«
    Niniane blickte auf ihre Hand in seiner. Nach einer ganzen Weile sah sie wieder auf und nickte. »Na gut, Mackie. Ich tue alles, um dich nach Hause zu bekommen.«

Kapitel 25
     
     
    Artemis schaute von ihrer Zeitschrift auf und seufzte. Friedlich schlafend lag Sander in seinem Krankenhausbett, lächelte sogar ein wenig im Schlaf. Dafür war sie dankbar, ehrlich dankbar. Die Seele ihres Sohnes war eindeutig wieder in seinem Körper, wo sie hingehörte.
    Aber er war immer noch nicht aufgewacht.
    Es ist erst drei Tage her
, ermahnte sie sich zum zigsten Mal. Sie schlug die Zeitschrift zu, in der sie sowieso nicht gelesen hatte, und warf sie auf den Rolltisch zu den anderen.
    Wenn doch Mac hier wäre!
    Er hatte gesagt, dass er kommen würde, und mit Kalens verrücktem
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