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Gebieterin der Finsternis

Titel: Gebieterin der Finsternis
Autoren: Joy Nash
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vielleicht?«
    »Nein.«
    »Italien?«
    Mac pfiff auf gute Manieren und schritt zur Tür. »Hör zu, Süße. Meinetwegen bleib hier und warte auf deine Freundinnen.Oder, noch besser, geh zu ihnen nach oben. Meine Cousins haben sicher nichts dagegen.«
    Er floh vor ihrem beleidigten Blick und atmete erleichtert auf, als er hinaus in den Sonnenschein trat. Endlich frei. Als Erstes ging er zum Pub an der Ecke, wo er ein Mittags-Pint trinken und die Fußballergebnisse lesen wollte.
    Er war ganz in den
Scotsman
vertieft, brütete über der erschreckenden Niederlage der Dublin Leprechauns gegen die Vampires United, als ihn ein Chor weiblicher Quiekschreie jäh aus seinen Gedanken riss.
    »Oh. Mein.
Gott!
Das ist er!«
    »Oooooh! Manannán!«
    Mac hob so abrupt den Kopf, dass das einfallende Sonnenlicht seine Netzhäute attackierte. Blinzelnd machte er vier Mädchen am Fenster aus, die wie verrückt gegen die Scheibe trommelten. Hinter ihnen lungerte ein grinsender junger Typ mit einer Kamera herum.
    Zur Hölle nochmal! Konnte er nicht wenigstens erst in Ruhe sein Pint trinken?
    Mit einem bedauernden Blick aufs Glas sprang er auf und angelte einen Hundert-Pfund-Schein aus seiner Tasche. Das reichte hoffentlich, um sein Pint und die Schäden zu bezahlen, die noch angerichtet werden mochten. Im selben Moment flog die Pub-Tür auf. Mac warf den Geldschein auf den Tisch und sprintete zum hinteren Flur, während die Mädchen unter ohrenbetäubendem Kreischen hereingestürmt kamen.
    Der Barmann, der gerade seinen Tresen abwischte, erstarrte mitten in der Bewegung und blickte verwundert auf.
    »Tut mir leid, Alter«, rief Mac ihm zu und duckte sich unter einem niedrigen Türsturz hindurch. Wo war die verfluchte Hintertür?
    »Er ist
weg!
«
    »Wo ist er
hin?
«
    »Da
hinten!
«
    Es folgten hektisches Getrappel und gleich darauf das Krachen von zersplitterndem Holz sowie ein gewaltiges Glasklirren.
    Dann donnerte die Stimme des Barmanns durch den Raum. »Ey, was ist denn in euch gefahren? Ihr könnt hier doch nicht einfach …«
    Sackgasse.
Mist!
Mac lief ein Stück zurück und drückte eine Tür rechts mit der Schulter auf. Das Herrenklo. Er knallte die Tür hinter sich zu und stemmte sich dagegen, als auch schon von der anderen Seite jemand gegen den Holzrahmen sprang.
    Der Türknauf klapperte. »Maaaaac!«
    Mac wirbelte herum und schoss Elfenfeuer auf den Knauf. Eine Wolke metallenen Qualms stieg auf. Gleichzeitig kam ein untersetzter Kahlkopf aus der einzigen Kabine, die Hände am Hosenreißverschluss, und starrte Mac entgeistert an. »Was zum …«
    Die Tür wackelte bedenklich im Rahmen, aber dank der Götter von Annwyn hielt das ruinierte Schloss. Mac richtete den nächsten Elfenfeuerschwall auf das Fenster oben an der hinteren Wand, worauf das Glas als grüner Scherbenregen her unterrieselte.
    »’tschuldige, Alter.« Er drängte sich an dem verdatterten Mann vorbei, packte nach einem Rohr, das an der Decke verlief, und schwang beide Beine über den Fenstersims. Das Trommeln an der Toilettentür wurde beständig lauter, wie auch das frustrierte Geschrei der Mädchen.
    Der Glatzkopf kniff erbost die Augen zusammen. »Hey, warte mal, ja! Du kriegst deinen dünnen Arsch vielleicht darausgehievt, aber wie komm ich hier wieder raus? Du hast die verfluchte Tür verrammelt!«
    »Keine Bange. Die Mädchen habe sie jede Minute eingetreten.«
    Wie auf Stichwort krachte die obere Türangel weg.
    Er hatte keine Zeit mehr. »Hör zu, Alter. Ich wär dir echt dankbar, wenn du die Küken aufhältst. Die sind total ausgeflippt. Notgeil, du verstehst?«
    Daraufhin riss der Kerl die Augen weit auf, streckte den krummen Rücken, so gut er konnte, und grinste. »Ach ja?«
    »Und ob«, antwortete Mac, der sich durchs Fenster hangelte.
    Er landete neben einem stinkenden Mülleimer, wobei seine Stiefel auf etwas ausglitten, das er sich lieber nicht näher ansehen wollte, bevor er die schmale Seitengasse zwischen Pub und Lebensmittelladen entlanglief. Am hinteren Ende bog er nach links, rannte an einer Ladenzeile vorbei und hinterließ überall Verwirrzauber, um von seiner Spur abzulenken. Als er kurz über die Schulter blickte, konnte er keine Verfolger entdecken. Noch nicht.
    Aber natürlich war er nicht so naiv zu glauben, er würde ungeschoren davonkommen. Fans, zumal weibliche, konnten ein entsetzlich beharrliches Pack sein.
    Noch einmal links, dann wieder rechts, und Mac war vor seinem Haus. Am Kantstein parkte seine klassische Norton
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