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geben ein Fest

geben ein Fest

Titel: geben ein Fest
Autoren: Enid Blyton
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Ruf. Ich möchte nicht, dass Ina solch schlechtem Einfluss ausgesetzt ist.“
    Nun konnte die Direktorin den besorgten Vater freilich schnell beruhigen. Aber sie fragte sich: Was waren da für böse Gerüchte im Umlauf? Sie erkundigte sich bei Gisela. Die berichtete ihr alles - und sie erwähnte dabei auch, dass sie Katja für die Schuldige hielten.
    Es war eine dumme Sache für die Direktorin. Sie selber kannte Katja noch nicht gut genug, um den Verdacht einfach abzutun. Sie sprach auch mit ihren Kolleginnen darüber.
    „Sollte man nicht am besten Katja selber fragen?“, meinte Frau Vogel.
    „Sie haben recht.“ Frau Theobald ließ das Mädchen rufen. Katja erschrak, als sie sämtliche Lehrerinnen versammelt fand. Verwirrt sah sie sich um.
    „Sag mal, Katja“, fragte die Direktorin, „was weißt du von Babs Kröger?“
    „Nicht viel“, erwiderte Katja verlegen. „Was so geredet wird ... dass sie nicht nach Hause darf. Ich weiß nichts Genaues.“
    „Und hast du mit irgendjemand darüber gesprochen?“
    „Nein.“ Das sagte Katja so bestimmt, dass es ehrlich klang.
    „Auch niemand geschrieben?“
    Jetzt stutzte Katja. „Ich habe meinen Eltern ein paarmal von meinen neuen Mitschülerinnen berichtet. Aber da habe ich Babs nur erwähnt und höchstens geschrieben, dass keine etwas Genaues von ihr weiß.“
    „Und nicht behauptet, dass sie sich in schlechter Gesellschaft herumgetrieben hat ... was, nebenbei bemerkt, gar nicht stimmt?“
    „Ganz gewiss nicht“, beteuerte Katja.
    „Kennst du Inas Eltern?“
    „Nein. Sie wohnen nicht weit weg von uns, wie die Eltern von Uschi Born auch. Aber unsere Eltern treffen sich nie.“
    „Hm.“ Frau Theobald wusste nichts weiter zu fragen. Aber sie wollte Katja wenigstens den Grund für dieses Verhör erklären. „Inas Vater verlangt nämlich, dass ich seine Tochter nicht neben Babs sitzen lasse, weil sie vielleicht einen schlechten Einfluss auf Ina hat. Wir können uns gar nicht erklären, wie er zu so einem Verdacht kommt. - Es ist gut, Katja“, setzte sie hinzu. „Du kannst gehen.“
    Erst Minuten später, draußen auf dem Flur, begriff Katja, was man ihr da zugetraut hatte. Sie sollte Babs angeschwärzt haben! Am liebsten wäre sie umgekehrt und gleich noch einmal in die Lehrerversammlung gegangen, um die Beschuldigung weit von sich zu weisen. Doch dafür war sie dann doch zu schüchtern. Jetzt begriff sie auch, weshalb ihre Mitschülerinnen in den letzten Tagen so auffallend zurückhaltend gewesen waren. Sie glaubten das Gleiche wie die Lehrerinnen!
    Ganz verstört betrat sie den Gemeinschaftsraum. Die anderen sahen flüchtig zu ihr hin. Sie konnten sich denken, weshalb sie zu Frau Theobald gerufen worden war. Gisela hatte von dem Gespräch mit der Direktorin berichtet. Nun schien ihnen Katjas Miene zu bestätigen, was alle dachten: Katja hatte gepetzt. An irgendeiner Stelle musste sie etwas ausgeplaudert haben, was sie von den Redereien über Babs aufgeschnappt hatte. Damit aber hatte sie das Versprechen gebrochen, das sie der Hausmutter gegeben hatten, dachten die anderen. Nun gut, wenn Katja aus der Reihe tanzen wollte, dann mochte sie es ruhig tun! Sie stellten sie nicht zur Rede - das hatte Frau Theobald sicher getan. Aber sie beachteten sie nicht mehr. Mit einem Schlag war Katja einsam. So einsam wie Babs, die übrigens von dem ganzen Rummel nichts bemerkt hatte.
    Auch die Lehrerinnen behandelten Katja mit deutlichem Misstrauen, alle, außer Frau Vogel. Die war sogar ausgesprochen freundlich zu ihr. Manchmal schien es, als ob sie mit ihr reden wollte. Sie unterließ es dann doch, um die ganze Geschichte nicht aufs Neue aufzurühren. Insgeheim suchte sie aber nach einer Lösung. Die Mädchen ahnten nicht, dass sie sich in der Konferenz sehr für Katja eingesetzt hatte.
    „Das Kind hat überhaupt nicht begriffen, was man ihr vorwirft“, hatte sie gesagt, weil die meisten Katjas verstörtes Aussehen als Beweis für ihr schlechtes Gewissen gedeutet hatten. „Wir sollten vielmehr versuchen, diesen schlimmen Gerüchten auf den Grund zu gehen.“
    Mit dieser Meinung stand sie allein. Nicht einmal Frau Theobald, die doch sonst so gerecht war, stellte sich auf ihre Seite, weil sie einfach unsicher war.
    So horchte Frau Vogel selbst herum. Leicht war das nicht, weil sie ja die Mädchen noch nicht sehr gut kannte. Doch eines Tages hörte sie zufällig von einem Streit. Worum es ging, blieb ihr unklar. Aber sie hörte Nanni rufen: „Da steckt gewiss wieder
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